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Referenzen

  1. Olsen CM, Zens MS, Green AC, et al. Biologic markers of sun exposure and melanoma risk in women: pooled case-control analysis. Int J Cancer. 2011;129:713-723.
  2. United States Environmental Protection Agency. 2016. Sun safety. https://www.epa.gov/sunsafety/uv-index-scale-1 Accessed April 10, 2017.
  3. Sivyer GW. Changes of melanocytic lesions induced by Melanotan injections and sun bed use in a teenage patient with FAMMM syndrome. Dermatol Pract Concept. 2012;2:203a10.
  4. Watson M, Shoemaker M, Baker K. Indoor tanning initiation among tanners in the United States. JAMA Dermatol. 2017 Mar 22. [Epub ahead of print]
  5. Silva JH, Sá BC, Avila AL, Landman G, Duprat Neto JP. Atypical mole syndrome and dysplastic nevi: identification of populations at risk for developing melanoma. Clinics (Sao Paulo). 2011;66:493-499.
  6. Cuevas Sánchez P, Espinoza W, Pérez C, Angulo J, Giménez-Gallego G. Topical treatment of actinic keratoses with potassium dobesilate 5% cream. A preliminary open-label study. Eur J Med Res. 2011;16:67-70.
  7. Church S. Basal cell carcinoma. Arch Plast Surg. 2012;39:166-170.
  8. Bachmann J, Kleeff J, Bergmann F, Shrikhande SV, Hartschuh W, Büchler MW, Friess H. Pancreatic metastasis of Merkel cell carcinoma and concomitant insulinoma: case report and literature review. World J Surg Oncol. 2005 Sep 1;3:58.
  9. Kim HY, Yoon JH, Cho EB, Park EJ, Kim KH, Kim KJ. A case of spitzoid melanoma. Ann Dermatol. 2015;27:206-209.
  10. Gündüz K, Esmaeli B. Diagnosis and management of malignant tumors of the eyelid, conjunctiva, and orbit. Expert Rev Ophthalmol. 2008;3:63-75.
  11. Haenssle HA, Blum A, Hofmann-Wellenhof R, et al. When all you have is a dermatoscope- start looking at the nails. Dermatol Pract Concept. 2014;4:11-20.
  12. Dawes SM, Tsai S, Gittleman H, Barnholtz-Sloan JS, Bordeaux JS. Racial disparities in melanoma survival. J Am Acad Dermatol. 2016;75:983-991.
  13. Fu JM, Dusza SW, Halper AC. Sunless tanning. J Am Acad Dermatol. 2004;50:706-713.
  14. World Meteorological Organization. Twenty questions and answers about the ozone layer. 2011. Scientific Assessment of Ozone Depletion. Accessed April 12, 2017.
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Interessenkonflikte

Diese Slideshow wurde ursprünglich auf Medscape.com präsentiert.

Interessenkonflikte

Toni Kamins, MA
Freelance writer
New York, New York

Es liegen keine Informationen zu Interessenkonflikten vor.

Jennifer Leavitt
Editorial Director
Medscape Dermatology

Übersetzerin

Sabine Ohlenbusch
Autorin und Übersetzerin

Es liegen keine Interessenkonflikte vor.

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Sonne und Haut: Das Wichtigste zu Risiken, Prävention und Hautkrebsarten – für die Beratung Ihrer Patienten

Toni Kamins, MA  |  24. Mai 2017

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„Es gibt keine gesunde Bräune“, sagt die American Skin Association, die jede Bräune als Schaden ansieht, egal wie schön sie aussehen mag. Auch nachdem die Bräune verblasst ist, bleibt die genetische Struktur der betroffenen Hautpartien für immer beschädigt.

Gefahren der Sonne

„Es gibt keine Sonnen-Dosis, die gut für die Haut ist“, sagt Dr. Robert Brodell, Professor und Leiter des Fachbereichs für Dermatologie am Medical Center der Universität von Mississippi. Wenn Frühling und Sommer kommen und wir mehr Stunden im Freien verbringen, ist dies ein guter Zeitpunkt für Ärzte der verschiedensten Fachrichtungen, den Blick, den sie auf das größte, sichtbarste Organ eines Patienten richten, neu zu justieren.

Mit dem Hinweis auf eine Studie des National Center for Biotechnology Information erinnerte Dr. Delphine Lee vom Harbor-UCLA Medical Center gegenüber Medscape daran, dass etwas so Einfaches wie ein leichter Sonnenbrand das Risiko für Melanome erhöhen kann, die tödlichste Form von Hautkrebs [1].

Glücklicherweise ist die Haut ein Organ, auf das Ärzte aller Fachrichtungen blicken, dies bietet eine sekundäre Möglichkeit zu Prävention und Früherkennung.

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Ärzte können Patienten dazu raten, auf den UV-Index zu achten. Ein Wert von 6 oder 7 zeigt ein hohes Risiko für ungeschützte Haut bei Sonnenexposition an. Sonnenbrillen sind am besten geeignet, wenn sie 99% bis 100% Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung bieten, vor allem jene mit der Kennzeichnung UV 400 [2].

Sonnenbrand

Sonnenbrände, auch leichte, lösen Veränderungen in der Haut aus, die auf lange Sicht zu ernsten Problemen führen können. Nach Angaben der Skin Cancer Foundation ist die Hautkrebsrate heute höher als die aller anderen Krebsarten zusammen.

Trotz so vieler Warnungen wagen sich weiterhin viele Menschen ungeschützt in die Sonne und halten zusätzlich keine regelmäßigen Termine bei ihrem Dermatologen ein. Ein extremes Beispiel für diese Sorglosigkeit ist ein neuer und gefährlicher Trend, der in den letzten Jahren aufgetaucht ist: Er nennt sich Sunburn Art. Es geht um das Auflegen von ausgeschnittenen Schablonen, um Muster oder Worte auf der Haut über den Kontrast zwischen sonnenverbrannter und unbeschädigter Haut erscheinen zu lassen.

Wenn ein Patient mit Sonnenbrand zum Arzt kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es nicht sein erster Besuch ist. Dies ist eine gute Gelegenheit, um den Patienten zu früheren Verbrennungen Fragen zu stellen und einen Besuch bei einem Dermatologen für ein regelmäßiges Screening vorzuschlagen, sagt Dr. Lee.

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Phototoxische Reaktionen rufen Brennen, Juckreiz und Schmerzen hervor. Menschen mit heller Haut können Verbrennungen 2. oder sogar 3. Grades in der Sonne erleiden, die ebenfalls quälend und unansehnlich sein können. Sowohl Bräune als auch Sonnenbrand verursachen Zellschäden und erhöhen die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Natürlich stellen extreme Verbrennungen und Phototoxie ein noch größeres Risiko dar.

Phototoxische Reaktionen

Die Haut kann in nur 15 Minuten verbrennen und unter Umständen kann ungeschützte Haut sogar eine phototoxische Dermatitis in dieser Zeitspanne oder bald danach entwickeln. 4 bis 7 Tage lang können Menschen mit einer phototoxischen Reaktion unter einem juckenden, brennenden Hautareal leiden, das einem Hautausschlag ähnelt oder aussieht wie eine Häufung von Blasen.

Schwellungen, Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Übelkeit, Hyperpnoe, schneller Puls, Dehydrierung und sogar Ohnmacht können ebenfalls auftreten. Patienten mit aktueller oder kürzlich erlittener phototoxischer Reaktion sollte ein Dermatologe untersuchen, der unter Umständen Behandlungsverfahren anbieten kann, um das Hautkrebsrisiko zu senken.

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Sonne und UV-Strahlung beschleunigen stark die Verschlechterung von Hautbild und -struktur über die Dauer eines Lebens.

Photoaging

Hautkrebs ist die schwerste und gefährlichste Folge von Schäden durch Sonnenlicht, sagt Dr. Brodell. Aber auch diejenigen, die das Glück haben, einer malignen Erkrankung zu entgehen, müssen sich mit vorzeitigem Altern und Krebsvorstufen auseinandersetzen, die Probleme hervorrufen können. Diese können kosmetisch unerwünschte oder entstellende, aber auch psychologisch belastende und teure Auswirkungen haben.

Das „Photo“ im Wort Photoaging leitet sich vom griechischen Begriff phos ab, also Licht. Das Wort bedeutet wörtlich „Lichtalterung“ oder „Alterung durch Licht“. Es ist das Ergebnis der wiederholten Belastung durch UV-Strahlung.

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Forscher berichteten von einer 16-jährigen Patientin, einer regelmäßigen Besucherin von Solarien. Sie wurde von ihrem Hausarzt wegen potenziell bösartiger Veränderungen ihrer Muttermale zum Dermatologen überwiesen [3]. Die junge Patientin ist nur eine von vielen Fällen in den Vereinigten Staaten, da die Hautkrebsrate bei Kindern und Jugendlichen rasch ansteigt.

Gebräunte Haut

Es wird immer Patienten geben, die vorsichtig sind, sich nie zu verbrennen, sich aber immer noch den Sommer hindurch oder sogar das ganze Jahr lang bräunen.

Dr. Brodell weist darauf hin, dass leuchtende Bräune gut aussehen kann, aber die goldene Farbe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf viel Zeit in der Sonne, in einem Solarium oder beides hinweist. Dies bietet die Chance für ein offenes Gespräch mit dem Patienten über Risiken und einfache Prävention. Patienten können von grafischen Darstellungen des Schadens und der Erkrankungen profitieren, die Sonneneinstrahlung verursachen kann. Da Bräune die Eitelkeit anspricht, können sichtbare Schäden ein hervorragendes Warnzeichen für diese Gruppe sein.

Einige Nutzer glauben, dass die Bräunung in einem Solarium sicherer ist, also ist es wichtig, diesen Mythos zu entkräften und die Patienten wissen zu lassen, dass Solarien ein noch größeres Melanomrisiko darstellen können.

Auch Eltern müssen an die Gefahren erinnert werden. Laut einer aktuellen Studie, die in JAMA Dermatologie veröffentlicht wurde, kommen Töchter oft durch ihre eigenen Mütter zu ihrem ersten Solarium-Besuch [4].

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Das Dysplastische Nävus-Syndrom erhöht das Risiko eines Patienten für Melanome signifikant. Da die Früherkennung entscheidend ist, müssen diese atypischen Nävi engmaschig überwacht werden [5].

Sommersprossen und Muttermale

Sommersprossen entstehen durch Sonneneinstrahlung, also bieten sie einen Anhaltspunkt über die Zeit in der Sonne. Das Hautkrebsrisiko ist außerdem höher bei Menschen, die zu Sommersprossen neigen.

Dr. Jennifer Stein aus dem NYU Langone Medical Center, Stellvertretender Direktor des Pigmented Lesion Service, sagt, es sei immer eine gute Idee, einen intensiveren Blick auf vorhandene Muttermale eines Patienten zu richten. Obwohl viele gutartig sind und auch so bleiben werden, trägt ein Patient mit vielen Muttermalen ein erhöhtes Risiko für Melanome und sollte regelmäßig einen Dermatologen aufsuchen.

Das plötzliche Erscheinen eines völlig neuen, ersten Muttermales (vor allem bei einem jüngeren Patienten) erfordert auch eine dermatologische Untersuchung.

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Fibroblasten-Wachstumsfaktoren erhöhen die Zellviabilität und lösen eine Angiogenese aus, die das Tumorwachstum ermöglicht [6].

Aktinische Keratose

Aktinische oder solare Keratose ist ein schuppiges, krustiges Geschwulst, verursacht durch Sonneneinstrahlung. Diese Läsionen sind präkanzerös und könnten sich jederzeit bösartig entwickeln; sie sollten exzidiert und eine Probe für eine Biopsie entnommen werden. Es liegt nahe, dass ein Patient mit aktinischen Keratosen viel Zeit in der Sonne verbracht hat und für regelmäßige Screenings an einen Dermatologen überwiesen werden sollte.

Nach Angaben der Skin Cancer Foundation können sich aktinische Keratosen, die unbehandelt bleiben, lebensbedrohlich entwickeln.

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Ein superfizielles Basalzellkarzinom (multizentrisch), das am häufigsten auf dem Torso (40%) oder an distalen Extremitäten (14%) zu finden ist.[7]

Frühe Basaliome

Ein superfizielles Basalzellkarzinom kann für viele Ärzte verwirrend sein. Es kann zunächst aussehen wie ein roter Fleck auf der Haut, flach und unauffällig, oder es kann erhaben sein. Ärzte, die weniger vertraut sind mit ihren vielfältigen Manifestationen, können Basalzellkarzinome mit Neurodermitis oder Psoriasis verwechseln [7].

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Bild mit freundlicher Genehmigung des National Cancer Institute

Laut Dr. Talib Najjar, Professor für Mund- und Kieferchirurgie und Pathologie, Rutgers School of Dental Medicine, ist UV-Licht durch Sonnenexposition ein Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom, während Antioxidantien und Aspirin das Risiko für eine Entwicklung verringern können.

Plattenepithelkarzinom

Ein Plattenepithelkarzinom kann einem Basalzellkarzinom sehr ähneln, aber sein oft schuppiges Aussehen kann die beiden unterscheiden. Es kann aggressiv sein und zu Metastasen führen.

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Merkelzellkarzinom auf der rechten Augenbraue. In einigen Fällen kann es zu entfernten Organen metastasieren, einschließlich der Bauchspeicheldrüse.[8]

Merkelzellkarzinom

Als kirschähnliche Papeln finden sich Merkelzellkarzinome in erster Linie an Kopf und Hals, Torso und Extremitäten, da Sonneneinstrahlung ein Hauptrisiko für diese Krebsart ist. Es tritt am häufigsten bei älteren Patienten auf.

Das Merkelzellkarzinom ist ein seltenes und aggressives Neoplasma mit neuroendokrinen Ursachen. Lokalrezidive nach Exzision sind weit verbreitet und Fernmetastasen sind auch möglich. Deshalb ist es ratsam für Ärzte, ein wachsames Auge auf diese Tumoren zu wahren [8].

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Ein 20-fach vergrößerte digitale Dermoskopie von melanozytischen Läsionen, die einander sehr ähneln: (A) Compoundnävus; (B) dysplastischer Nävus; (C) dysplastischer Junktionsnävus mit schwerer Atypie [5].

Melanom

Melanome können tödlich sein, aber die Prognose ist recht günstig, wenn sie erkannt werden, bevor sie sich verbreiten können.

Die Skin Cancer Foundation erinnert Ärzte an die klassischen ABCDE-Warnzeichen von Melanomen: Asymmetrie, Begrenzung (Unregelmäßigkeit), Color (ungleichmäßige Pigmentierung), Durchmesser über 6 mm, und Entwicklung oder Veränderung.

Melanom-Läsionen neigen dazu, unregelmäßige Formen und Grenzen zu entwickeln. Sie enthalten oft Farbschattierungen, darunter blau, schwarz, braun und rot (können aber auch farblos sein). Sie sind in der Regel größer als ein Radiergummi an einem Bleistiftkopf und wenn das fragliche Muttermal immer bestand, zeigen Änderungen in Form, Größe oder Farbe ein ungewöhnliches Wachstum an.

Atypische oder dysplastische Nävi sind oft nicht zu unterscheiden von einem Melanom im Frühstadium und sind auch gefährdet, sich bösartig zu entwickeln. Patienten und Ärzte können nie wachsam genug sein, wenn es um die Überwachung von Muttermalen geht.

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Bild mit freundlicher Genehmigung der National Institutes of Health

Dieses einzelne Knötchen (1,5x1cm), asymmetrisch und ausgehend von einer Läsion, die seit Geburt vorhanden war, befand sich auf dem rechten Knöchel einer 22-jährigen Frau. Bei ihr wurde ein amelanotisches spitzoides Melanom diagnostiziert und sie wurde für Tests auf Fernmetastasen weiter überwiesen.[9]

Amelanotisches Melanom

Nach Angaben der Skin Cancer Foundation haben einige Melanome sehr unterschiedliche Eigenschaften. Vor allem fehlt einigen Läsionen die dunkle Färbung, die am häufigsten ein Melanom kennzeichnet, und einige sind völlig farblos. Diese Melanome werden als „amelanotisch“ bezeichnet. Sie können rosa sein, rot, lila, klar oder hautfarben. Dies stellt eine extreme Herausforderung dar, weil es viel schwieriger für Patienten und Ärzte ist, diese Läsionen auch nur zu sehen und zusätzlich zu erkennen, dass sie gefährlich sind. Auch Anwendungen einer künstlichen Intelligenz, die entworfen wurden, um ein frühes Melanom zu erkennen, suchen nach den klassischen Merkmalen der ABCDE-Regeln und können diese subtilen Bedrohungen übersehen. Erschwerend kommt hinzu, dass amelanotische Melanome sowohl häufiger rezidivieren als auch metastasieren als Melanome mit typischen Merkmalen.

Patienten können immer noch auf Veränderungen, Asymmetrie und „Hässlichkeit“ bei jeder Hautläsion achten und sich selbst jeden Monat von Kopf bis Fuß untersuchen. Sie sollten auch einen Dermatologen zur Überwachung aufsuchen, so oft dies empfohlen wird.

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Bild von Alamy

Viele Menschen wissen nicht, dass sich Melanome im Auge bilden können, sowohl in sichtbaren Bereichen als auch in solchen, die nur während einer gründlicheren Untersuchung der Augen zu beobachten sind. Patienten sollten aus diesem und anderen Gründen zu regelmäßigen Augenuntersuchungen gehen, auch wenn sie nicht unter Sehstörungen oder Schmerzen leiden. Im Expert Review of Ophthalmology bemerken Dr. Gündüz und Dr. Esmaeli, dass die Früherkennung von Melanomen im Auge der Schlüssel ist.[10]

Melanome überall

Dr. Delphine Lee vom Harbor-UCLA Medical Center erinnert Ärzte daran, dass Läsionen durch Sonnenschäden und Hautkrebs überall auftreten können und einige Bereiche der Hautoberfläche weniger offensichtlich sind. Die Lederhaut und die Iris des Auges sind solche Stellen. Ärzte sehen während einer Routine-Untersuchung in der Regel bei einem Patienten auf die Augen, also können sie das bei dieser Gelegenheit prüfen.

Das gleiche gilt für die Kopfhaut, die Fußsohlen und die Handflächen, sagt Dr. Lee. Diese Teile des Körpers sind der Sonne ausgesetzt. Ärzte können Patienten empfehlen, ihren Lebenspartner, Familienmitglieder, Friseure und Masseure darum zu bitten, neue oder ungewöhnliche Läsionen zu erwähnen. So lassen sich mögliche Probleme frühzeitig erkennen.

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Bilder von iStock; National Institutes of Health

Pigmentierte Streifen in einem Nagelbett könnten ein Melanom bei einer Person jeder Hautfarbe signalisieren. Obwohl diese Läsionen gutartig sein könnten, sollte ein Arzt sie so früh wie möglich untersuchen, um Metastasen im Falle einer malignen Erkrankung zu vermeiden [11].

Krebs kann Haut jeder Schattierung oder Farbe treffen

Hellhäutige Patienten tragen ein höheres Risiko für langfristige Schäden, sagt Dr. Jennifer Stein von der NYU und eine helle Augenfarbe ist auch ein Risikofaktor. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass auch Menschen mit dunkler Haut ihre Risiken kennen. In gewisser Weise ist Hautkrebs in dieser Gruppe eine größere Gefahr, weil sie nicht an die Möglichkeit denkt, zu erkranken. Laut der Dermatologin Maritza I. Perez, Vizepräsidentin der Skin Cancer Foundation, zeigte eine Studie im Journal of the American Academy of Dermatology, dass Melanome bei Afroamerikanern tödlicher sind, bei denen eher in späteren Stadien eine Diagnose gestellt wird. Der berühmte Reggae-Künstler Bob Marley starb an metastasierendem Melanom, als er 36 Jahre alt war.[12]

Menschen mit dunkler Haut entwickeln eher Melanome auf ihren Handflächen, Fußsohlen und in den Nagelbetten von Fingern und Zehen. Die Kopfhaut ist als weiterer Bereich zu beobachten. Und obwohl Dunkelhäutige nicht zu Sonnenbrand neigen, ist es immer noch ratsam, den gleichen Regeln zu Sonnenschutz, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen zu folgen, denen Hellhäutige folgen sollten.

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Die Sonne in Sicherheit genießen – Sonnen-Vorteile auf andere Weise kompensieren

Zwar mag es über die Erzeugung von Vitamin D hinaus auch Vorteile der Sonne geben, allerdings treten sie nach einer sehr kurzen Dauer der Exposition ein. Licht reduziert den Melatoninspiegel, durch den sich Menschen schläfrig und energielos fühlen können. Die Sonne kann auch den Serotoninspiegel erhöhen, was Niedergeschlagenheit entgegenwirkt. Diese Mechanismen scheinen zu wirken, indem das Gehirn durch direkte Lichtsignale auf die Netzhaut des Auges stimuliert wird. Das Tragen von Sonnenschutz sollte nicht verhindern, dass diese Vorteile eintreten.

Vitamin D ist dennoch wichtig. Es reguliert die Absorption von Kalzium und Phosphor, erhält Knochen gesund und kann vor Krebs, Multipler Sklerose und Depression schützen. Patienten können sicherlich mit Gesundheitsversorgern über eine Nahrungsergänzung durch Vitamin D sprechen.

Ärzte können Patienten helfen, Einwände zu überwinden, indem sie sich deren Bedenken anhören, so dass Sicherheit in der Sonne zur Priorität wird.

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Bräunungsspray kann weicher und ebenmäßiger erscheinen als schädigende Bräune durch die Sonne. Es ist jedoch wichtig, die Patienten daran zu erinnern, dass Bräunungssprays keinen Sonnenschutz bieten und ein angemessener Lichtschutzfaktor zusätzlich zum Einsatz kommen sollte.

Appell an die Eitelkeit, das Leben zu retten

Wenn Falten und künftige Operationsnarben die Patienten nicht genügend ernüchtern, um Vorsichtsmaßnahmen in der Sonne anzuwenden, können Ärzte immer an ein direkteres Problem der Eitelkeit appellieren.

Selbstbräuner hat seit den Tagen der orangefarbenen Handflächen und der verräterischen Streifen einen langen Weg zurückgelegt. Werden sie mehrere Tage pro Woche verwendet, tönen die heutigen Bräunungsprodukte schrittweise die Haut. Kleinere Unregelmäßigkeiten können sich so leicht über die Dauer ausgleichen. Dieser Vorschlag mag bei einigen Patienten Gehör finden.

Kabinen mit Bräunungssprays bieten eine relativ schnelle Ganzkörperbräune. Diese Dienste sind unglaublich beliebt geworden und die Fachgruppe der Dermatologie achtet genau darauf, wie Richtlinien für ihre Nutzung zu formulieren und ihre Sicherheit zu messen sind [13]. Einige Salons bieten sogar eine Bioversion der Bräunungsspray-Lösung an.

So oder so sollten Patienten immer nach den Inhaltsstoffen des Hautprodukts fragen und sie von einem Dermatologen überprüfen lassen.

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In den letzten Jahrzehnten haben sich Häufigkeit und Schwere von Sonnenbrand auf allen Kontinenten erhöht [14]. Die Beschädigung der Ozonschicht war ein Faktor, der die UV-Strahlung zusätzlich intensiviert hat. Die Menschen müssen heute vorsichtiger in der Sonne sein als je zuvor.

Es braucht viele Köpfe

Dr. Shawn Allen, Sprecher der Skin Cancer Foundation und Gründer der Dermatology Specialists in Boulder (Colorado) hebt hervor, dass die Gesundheitsversorger ihre Patienten über die Rolle der Sonne als Immunsuppressivum aufklären können und darüber, wie gefährlich die Exposition deshalb sein kann. Es ist wichtig, die Menschen daran zu erinnern, sich mit Vorsicht und einem angemessenen Schutz in die Sonne zu begeben, sagt er.

Die Haut ist das sichtbarste Organ des Körpers, und es ist das erste, was jeder Arzt an einem Patienten sieht. Und genau das bietet eine gute Möglichkeit, Erkrankungen zu verhindern oder frühzeitig zu identifizieren, die potentiell tödlich sind.

Glücklicherweise leben wir in einer Zeit, in der Patienten über Optionen verfügen, wenn es darum geht, die Vorteile der Sonne für Gesundheit und Schönheit zu imitieren. Je öfter sie diesen Rat hören, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie diesen für einen guten Umgang mit der Sonne beherzigen.

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