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Autor
Dr. Shari Langemak
Editorial Director Medscape Deutsche Ausgabe
Es liegen keine Interessenskonflikte vor.
Übersetzer
Markus Vieten
Arzt, Autor und Übersetzer
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Dr. Shari Langemak | 16. Dezember 2016
Wie zufrieden sind Mediziner mit ihrem Beruf – und würden Sie wieder Arzt werden wollen? Fühlen sich Hausärzte eher unterbezahlt als Ärzte anderer Fachrichtungen? Und wieviele Arbeitsstunden verbringen Ärzte überhaupt noch am Patienten?
Medscape hat diese und weitere Fragen an mehr als 600 Ärzte aus Deutschland gestellt. Die detaillierten Ergebnisse stellen wir auf den kommenden Slides vor.
Die Mehrheit der Ärzte würde sich selbst deutlich mehr Gehalt auszahlen. 56% mehr Gehalt wird im Durchschnitt unter allen Ärzten als gerecht empfunden. Hausärzte wünschen sich durchschnittlich weniger Gehaltszuwachs als andere Fachrichtungen. Praxisärzte würden sich selbst mehr Gehalt als Klinikärzte auszahlen.
*bezogen auf eine Vollzeitbeschäftigung
Die deutlichsten Unterschiede gibt es zwischen älteren und jüngeren Ärzten: Während sich über 45-Jährige mit einem Gehaltszuwachs von 49% zufrieden geben würden, wünschen sich die unter 45-Jährigen 69% mehr Gehalt. Frauen sind bezüglich der gewünschten Gehaltserhöhung deutlich bescheidener als Männer: Während sich Ärzte im Schnitt 61% mehr Gehalt wünschen, geben sich Ärztinnen bereits mit durchschnittlich 43% Gehaltszuwachs zufrieden.
*bezogen auf eine Vollzeitbeschäftigung
Die Ärzte in Frankreich fühlen sich noch seltener ausreichend entlohnt als ihre deutschen Kollegen. 75% der französischen Ärzte finden, dass sie mehr verdienen sollten. Zudem wünschen sie sich im Durchschnitt eine leicht höhere Gehaltssteigerung als ihre deutschen Kollegen.
*bezogen auf eine Vollzeitbeschäftigung
Die größte Genugtuung empfinden Ärzte, wenn sie gut in dem sind, was sie tun – zum Beispiel, wenn sie die richtigen Diagnosen oder wirksamsten Therapien finden. Bei den Hausärzten ist dieser Aspekt allerdings ein bisschen weniger wichtig als bei anderen Fachrichtungen. Dafür freuen sich Hausärzte mehr über Dankbarkeit von ihren Patienten. Insgesamt belegt die Beziehung zu Patienten den zweiten Platz bei den lohnenden Aspekten des Arztbesuches. Im Vergleich zum Vorjahr hat dieser Aspekt allerdings sehr an Bedeutung verloren: Während bei unseren letzten Gehaltsreport 34% der Ärzte berichteten, dass ihnen die Beziehung zum Patienten Zufriedenheit verschafft, sind es in diesem Jahr nur noch 13%.
Ähnlich verhält es sich mit der Frage, ob Ärzte – sofern sie sich noch einmal entscheiden könnten – wieder den gleichen Beruf wählen würden. Zwar kommt auch bei der diesjährigen Umfrage die deutliche Mehrheit zu dem Schluss, alles genauso wieder machen zu wollen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Zweifler aber zugenommen: Während im letzten Report 14% der Ärzte einen anderen Beruf in Erwägung ziehen würden, waren es diesmal sogar ein Viertel der Ärzte.
Im Ländervergleich sind die Unterschiede nur gering. Die allermeisten Befragten beider Länder sind mit ihrer Berufswahl zufrieden und würden sich wieder so entscheiden. Allerdings ist die Zufriedenheit mit dem Beruf in Frankreich etwas geringer als in Deutschland.
*bezogen auf eine Vollzeitbeschäftigung
77% aller Ärzte verbringen bis zu 40 Stunden pro Woche mit Patienten. Mehr als 40 Stunden pro Woche sind allerdings über alle Fachrichtungen hinaus eher selten. Allein bei den Praxisärzten gaben 16% der Befragten an, 41-45 Stunden pro Woche bei der Arbeit am Patienten zu verbringen – das ist in dieser Kategorie doppelt so viel wie der allgemeine Durchschnitt von 8%. Auf über 45 Stunden kommt dann auch nur noch jeder 10. Niedergelassene, was ebenso dem allgemeinen Durchschnitt entspricht. Bei Kardiologen wie auch bei Klinikärzten sind unter 40 Stunden pro Woche mit Patienten die Regel.
Insgesamt verbringen Ärzte ganz unterschiedlich viel Zeit fernab von Patienten. Einen deutlichen Unterschied gibt es allerdings zum Beispiel zwischen Klinik- und Praxisärzten. Während Niedergelassene nur sehr selten mehr als 25 Stunden pro Woche mit Dokumentation und Verwaltungsaufgaben verbringen, sind es unter den Klinikern immerhin 18%.
*einschl. Forschung, Lehre, Fortbildung, Engagement in Berufsverbänden
Unterschiede zwischen verschiedenen Subgruppen wurden dort, wo es relevant ist, herausgestellt (s. Abb.). Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Subgruppen (Konfidenzintervall 90%) sind im ganzen Bericht hellblau unterlegt.
* Auf eine geringe Stichprobengröße wird an relevanten Stellen hingewiesen.
** Fehlergrenzen bei einem Konfidenzniveau von 90%, unter Verwendung einer Punktschätzung von 50%
Die meisten Ärzte in unserer Umfrage arbeiten in Krankenhäusern. Etwa ein Viertel ist niedergelassen, was diese Gruppe bei uns im Vergleich zu ihrem Anteil von 40% an der gesamten Ärzteschaft in Deutschland unterrepräsentiert erscheinen lässt. Etwa zwei Fünftel der Ärzte arbeiten mit 3-24 Ärzten in einer Praxis zusammen.
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