Wischen um Fortzufahren
1 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Zum ersten Mal hat Medscape einen detaillierten Report zu sexueller Belästigung in Kliniken und Praxen in Deutschland durchgeführt. Die Berichte, die uns Ärzte, Ärztinnen und Pflegepersonal in der großen Umfrage anonym anvertraut haben, sind beunruhigend und bisweilen schockierend.

Die Ergebnisse der Auswertung des umfangreichen Fragebogens, der von unseren Lesern in den Monaten Juni bis September 2019 beantwortet worden ist, zeichnet ein bisher einmalig detailliertes Bild über Belästigungen verschiedener Art. Von aufreizender Anmache, bis hin zu Grabschen und sogar Vergewaltigungen – ein großes Spektrum von übergriffigen Verhaltensweisen, die im Arbeitsumfeld des Gesundheitswesens stattfinden. Und über die bisher wenig öffentlich gesprochen wurde.

Über 1.000 Personen haben an der Online-Umfrage teilgenommen, in erster Linie Ärzte, knapp ein Fünftel davon Assistenzärzte. Für diesen Report über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz befragten wir auch Krankenpfleger und Krankenschwestern.

„Sie können gewiss sein, dass es kein Krankenhaus ohne Mobbing, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und Intrigen gibt“, merkt ein Thorax- und Gefäßchirurg aus Thüringen in den Kommentaren (im Folgenden kursiv) zur Umfrage an.

Der Medscape-Report liefert Erkenntnisse über die Opfer, die Täter und auch die Beobachter von Übergriffen. Wo finden die meisten Übergriffe statt – im Büro oder im OP? In welchen Fachrichtungen ist Fehlverhalten besonders häufig und wie wirken sich solche unangenehmen Erlebnisse langfristig auf die Betroffenen aus – auf ihre Psyche, oder ihren Umgang mit Kollegen?

Viele dieser Informationen könnten künftig dazu beitragen, solche Vorkommnisse im Gesundheitswesen in einem anderen Licht zu betrachten. Liest man die Erfahrungen der Kollegen, wird man zwangsläufig für das Thema sensibilisiert. Was würden Sie Kollegen raten, fragten wir die Betroffenen, um sich zu schützen? Lesen Sie die Ergebnisse, persönlichen Geschichten und Tipps in diesem Report.

2 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Jeder Mensch hat – abhängig vom kulturellen Hintergrund und Erziehung – andere Vorstellungen, was man als sexuelle Belästigung oder Missbrauch einstufen sollte. Damit wir die Antworten unserer Leser auswerten können, haben wir für die Umfrage in Zusammenarbeit mit Experten diese 9 verschiedenen Arten der sexuellen Belästigung definiert. Das Spektrum geht von anzüglichen E-Mails bis hin zur Vergewaltigung.

3 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

In Deutschland haben 7% der Ärzte in den vergangenen 3 Jahren selbst Erfahrungen mit sexueller Belästigung in ihrem Arbeitsumfeld gemacht. 15% der Ärzte konnten sexuelle Belästigungen in ihrem Umfeld beobachten.

Nur einer von 100 Ärzten erwähnte in unserer Umfrage, dass ihm in den vergangenen 3 Jahren ein Fehlverhalten vorgeworfen wurde.

Eine aktuelle Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die im Oktober von der Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey in Berlin vorgestellt worden ist, bietet einen interessanten Vergleich zum Medscape-Report. Die Umfrage mit 1.000 Beschäftigten in verschiedenen Berufsgruppen kam zu folgendem Ergebnis: Jede 7. erwerbstätige Frau (13%) und jeder 20. Mann (5%) berichtete von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Am meisten waren Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen betroffen (29%). Zu Ärzten gab es keine eigene Auswertung.

4 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wer denkt, dass nur junge Menschen im Job mit anzüglichen Kommentaren, frauenfeindlichen Witzen oder körperlichen Übergriffen zu kämpfen haben, verkennt die Situation im Alltag. Erstaunlicherweise haben erfahrene Kollegen, im Alter zwischen 40 und 49 am häufigsten mit Belästigungen verschiedener Art zu kämpfen. Unter den Jungen sind dies 15% der Ärzte. Erst kurz vor der Rente nimmt die Häufigkeit ab.

Aber vielleicht spielt auch die Hierarchie eine Rolle: Assistenzärzte erleben doppelt so häufig Belästigungen dieser Art wie ihre Facharztkollegen (15% versus 7% – Daten nicht dargestellt).

5 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wie unterscheiden sich die Erfahrungen von Frauen und Männern? Beinahe jede 7. Ärztin (13%) hat selbst schon mindestens ein Mal in den vergangenen 3 Jahren sexuelle Belästigungen erlebt. Dagegen berichtet nur einer von 25 Männern von einem derartigen Übergriff.

Für viele ist es sicher nicht verwunderlich, dass Frauen also 3 Mal häufiger Belästigungen erlebt haben (13% versus 4%). Immerhin fallen beiden Geschlechter fast gleich häufig solche Vorfälle auf – als unbeteiligter Beobachter.

Und die Täter? Nur 1% der Männer gaben in dieser Umfrage an, dass Ihnen eine sexuelle Belästigung, Missbrauch oder Fehlverhalten vorgeworfen wurde. Keine der teilnehmenden Frauen sah sich damit konfrontiert.

6 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Gibt es Unterschiede in den Erfahrungen von Ärzten und Pflegepersonal? Die Berufsgruppe der Krankenpfleger mit einem hohen Anteil an weiblichen Mitarbeitern, sind fast in gleichem Maße (10%) von Belästigungen betroffen wie Ärztinnen (13%), zeigen die Ergebnisse, die jedoch in dieser Umfrage nur auf einer relativ kleinen Stichprobe beruhen. 20% des Pflegepersonals hatten ein Fehlverhalten in ihrem Arbeitsumfeld beobachtet.

7 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Weil das Spektrum von Belästigungen so breit ist, baten wir die Teilnehmer, die belästigt wurden, um genauere Angaben, was ihnen passiert ist. Am häufigsten sind verbale und nonverbale Varianten von Fehlverhalten: Blöde Kommentare zur Figur, anzügliche Blicke, peinliche „Komplimente“. 61% der Ärzte haben im Job-Alltag damit zu tun.

Eine junge Ärztin um die 30 aus Berlin musste sich zum Beispiel ständig anzügliche Witze anhören. Sie wurde auch gefragt, ob sie „untenrum rasiert“ wäre. Der Aggressor war in ihrem Fall sogar eine Frau, ihre Oberärztin. Die Betroffene schämte sich und war einem Burnout nahe. Letztlich kündigte sie.

Viele Kollegen überschreiten auch den als angenehm empfundenen körperlichen Abstand. Mehr als jedem 2. Arzt oder jeder 2. Ärztin rücken die Kollegen zu eng auf die Pelle, oder sie müssen zum Beispiel unerwünschte Umarmungen oder „Kussversuche“ über sich ergehen lassen.

Für eine Assistenzärztin in der Zahnmedizin in Baden-Württemberg endete eine Feier auf diese Weise: „Ein Kollege schubste mich in eine Ecke, begrabschte mich und behauptete ich hätte ihn den ganzen Abend angeflirtet. Erst als jemand vorbeilief, hat er aufgehört.“

7% der Übergriffe sind von dieser massiven Art: Vergewaltigungen oder erzwungenes Anfassen an bestimmten Körperteilen.

Die Auswertung ergab auch, dass die Opfer nicht selten bedroht werden (7%), wenn sie nicht auf die Avancen eingehen. Oder ihnen wird eine berufliche Förderung versprochen, wenn sie sexuelle Gefälligkeiten leisten (7%).

8 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Die Erfahrungen der Beobachter machen eines deutlich: Sexuelle Belästigungen finden keineswegs immer im Verborgenen statt. Im Arbeitsalltag gibt es häufig Zuschauer. Diese nennen mit ähnlichen Häufigkeiten die verschiedenen Formen von Fehlverhalten wie die Opfer. Ihre Wahrnehmung unterscheidet sich also kaum von den Erlebnissen der Ärzte und Ärztinnen, die selbst belästigt wurden. Nicht gefragt haben wir diesmal: Wie viele sehen weg, halten den Mund? Wer mischt sich ein?

9 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Die Hälfte der Ärzte wurde von einem Kollegen belästigt. Jede 5. Belästigung erfolgte durch eine Pflegekraft. In einem Drittel der Fälle handelt es sich um anderes Personal im Arbeitsumfeld, etwa Verwaltungsangestellte (Ergebnisse zur Belästigung durch Patienten: siehe Slide 22).

Dreistigkeit ist oft auch eine Frage der Macht: Nur in etwa 9% der Fälle kam das Fehlverhalten von Kollegen auf gleicher Hierarchie-Ebene. In fast der Hälfte der Fälle (47%) war der Täter ein Vorgesetzter oder auf einer höheren Ebene angesiedelt. Allerdings gingen in 44% der Fälle die Belästigungen von Kollegen einer niedrigeren Hierarchie-Ebene aus (Daten nicht dargestellt).

Im Gesamtdurchschnitt waren deutlich mehr Männer Täter (68%) als Frauen (32%). Frauen wurden, wie nicht anders zu erwarten, zu 97% von Männern belästigt.

10 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Eine sexuelle Belästigung erfahren die meisten Betroffenen nicht nur einmal. Und die Übergriffe gehen oft auch nicht nur von einer Person aus. Fast die Hälfte kennen mehrere Kollegen, die Grenzen überschreiten. Fast jeder 10. wurde sogar von mehr als 7 Personen belästigt.

11 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Speziell in dieser Umfrage haben die Teilnehmer ein großes Mitteilungsbedürfnis gezeigt. Teilweise haben sie lange, bewegende Geschichten in den Kommentarspalten erzählt. Frauen nannten sehr häufig, dass männliche Kollegen sie auf plumpe Art und Weise angefasst haben.

Aber manchmal werden auch die Männer bedrängt: Ein Arzt aus Baden-Württemberg, Anfang 40, erlebte häufiger, dass Krankenschwestern zu nahe an ihn ran rückten oder sogar ihre Brüste an seinen Kopf oder Gesicht pressten, als er auf einem Stuhl saß. „Als Mann und Arzt ist es normalerweise nicht so schlimm, Frauen haben es da deutlich schwerer, insbesondere in der Pflege“, kommentierte er seine Erlebnisse.

Eine Anästhesistin in ihren 50ern aus Hessen erlebte folgende Szene: „Ein Krankenpfleger meinte beim Starten eines Gerätes im OP, dass es sich anhöre, wie wenn mein Vibrator runtergefallen wäre. Die männlichen Kollegen lachten. Einige Minuten später diskutierten sie über das Problem einer trockenen Scheide.“ Nach solchen Äußerungen ging es ihr schlecht, berichtet die Ärztin. Sie reichte bei der Ärztlichen Direktorin Beschwerde ein. Passiert sei daraufhin aber „nicht viel, weil sich die Täter zusammengeschlossen hatten und die Vorwürfe leugneten“.

12 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Aber was machen solche unangenehmen Erlebnisse mit den Betroffenen? Fast die Hälfte der Ärzte, die eine Belästigung erlebt haben, stufen diese Erfahrung als verletzend bis sehr verletzend ein (Grad 4 und 5). Allerdings speichern auch 3 von 10 Ärzten diese Erlebnisse nicht oder kaum mit negativen Gefühlen ab.

13 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wer im Arbeitsumfeld einer Belästigung ausgesetzt war, ist auf der Hut und fürchtet weitere Übergriffe. Möglicherweise meidet man bestimmte Kollegen oder man verhält sich im Team lieber defensiver und geht in Deckung. 39% der Betroffenen geben an, dass das Erlebte ihre Arbeit stark beeinträchtigt hat.

Überraschend verbreitet ist aber auch das andere Extrem, der Anteil derer, die Aufdringlichkeiten anders verarbeiten und im Job genauso gut performen wie zuvor. 44% der Ärzte fühlen sich nach einer sexuellen Belästigung nicht oder überhaupt nicht beeinträchtigt.

Eine Kinderärztin aus Bayern, Anfang 60, erzählt: „Ich habe gelegentlich sehr direkte Komplimente über mich oder mein Aussehen bekommen, hinter denen durchaus ein Wunsch nach Mehr gestanden haben kann. Aber wenn ich freundlich lächelnd ein abschließendes Dankeschön ohne Möglichkeit zum Anknüpfen gesagt habe, kam nie Weiteres hinterher. Und diese Komplimente habe ich nicht als sexuelle Belästigung empfunden.“

14 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wo wurden die Ärzte belästigt? Die Räume, in denen es zu den Übergriffen kam, sind erstaunlich öffentlich: Im Sprechzimmer, im OP-Saal, auf dem Flur. Das Büro des Täters, wo man Privatheit vermuten würde, steht erst an 3. Stelle. Die Parkgarage, ein Ort, vor dem viele Frauen Angst haben, war dagegen nur in 4% der Fälle der Tatort.

15 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Bemerkenswert ist diese Zahl: 75% der Opfer haben den Täter nicht gemeldet. Am häufigsten sprachen die Betroffenen mit Kollegen über Ihr unangenehmes Erlebnis. Der direkte Chef oder sogar die Polizei wurden dagegen kaum oder gar nicht ins Vertrauen gezogen.

Und wie haben die Opfer gegenüber den Aggressoren reagiert? Nur 40% der Ärzte haben dem Täter gesagt, er solle mit seinem unverschämten Verhalten aufhören. 11% haben sich ihm mitgeteilt und ihm erklärt, wie sich seine Aktionen anfühlen (Daten nicht dargestellt).

Eine Psychiaterin aus NRW, Anfang 40 und angestellt in einer Rehaklinik, sprach 2 Kollegen an, die ihr „wieder holt Textnachrichten und Filmchen mit nackten Frauen geschickt oder gezeigt hatten, unter dem Deckmantel von Spaß“. Doch sie fand dies alles andere als lustig. „Ich habe den mir unterstellten Kollegen mehrfach gesagt, dass ich so etwas nicht wünsche. Erst als ich ihnen mitteilte, dass ihr Verhalten in Richtung sexuelle Belästigung geht und abmahnwürdig wäre, kam es langsam zum Erliegen“, berichtet sie und erwähnt, dass auch andere Kollegen von den beiden „mit solchem Müll“ belästigt wurden. Frustriert ist sie darüber, dass eine jüngere Kollegin diese Aktionen als Kompliment empfunden hätte.

16 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Die #MeToo-Bewegung scheint im Gesundheitswesen noch nicht wirklich angekommen zu sein. Denn warum sollte sonst das häufigste Argument für das Verschweigen eines Fehlverhaltens diese Aussage sein: „Ich habe Angst, dass mir vorgeworfen wird, überreagiert zu haben.“

Auch eine Assistenzärztin aus Hessen nannte diesen Grund, warum Sie die ständigen Berührungen ihres Chefs an ihrer Taille und seine Kommentare zu ihrer Figur nicht publik machte: „Genau wie die anderen wehre auch ich mich in diesen Momenten nicht, da immer zahlreiche andere Mitarbeiter herumstehen und man schnell als überempfindlich gilt. Ferner sorgt man sich natürlich um die eigene Weiterbildung.“

Jeweils ein Viertel der Betroffenen hat scheinbar resigniert und war der Meinung, dass eine Aussage über das Fehlverhalten sowieso nichts bringt und vom Arbeitgeber keine Unterstützung kommt.

„Das ist so normal als junge Frau“, erzählt eine junge Ärztin von ihrer Studentenzeit, „ich nahm an, dass ich damit leben muss, wenn ich in der Chirurgie arbeiten möchte.“ Inzwischen ist sie in einen Job in die Wirtschaft gewechselt. Eine Gynäkologin hat im Laufe ihres Berufslebens mehr Selbstbewußstsein gewonnen: „Ich war damals jung und schüchtern. Heute würde ich es melden.

Und wie reagieren Männer? „Ich finde die Übergriffe auch sehr unangenehm, aber als Mann wird man nicht ernst genommen, wenn man was dagegen sagt. Bei Frauen ist der Umgang mit sexueller Belästigung ziemlich schlecht ... aber besser als bei Männern“, sagt ein angestellter Arzt im Krankenhaus.

17 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Eine Erklärung, warum so wenige der Betroffenen den Vorfall melden, könnte auch an ihrem Verhältnis zum Täter liegen. Die Hälfte der Ärzte hatte vor dem Fehlverhalten eine positive Meinung von dem Täter. Weitere 32% ein eher neutrales Verhältnis. Also geschieht das übergriffige Verhalten wohl oft unerwartet.

Außerdem wollen oder können womöglich die meisten Betroffenen dem Täter nicht aus dem Weg gehen. 80% der belästigten Ärzte sind der Meinung, dass man weiter mit dem unangenehmen Kollegen zusammenarbeiten soll.

18 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wie verändern solche unangenehmen Erlebnisse den Joballtag? Diese Ergebnisse sollten vor allem die Arbeitgeber, Personalräte und Chefs interessieren. Auch jene, die beeinflussen können, wie gut die Arbeitszufriedenheit ist.

Fast 2 Drittel der Ärzte haben durch die erfahrene Belästigung ihr Verhalten am Arbeitsplatz verändert. Die wichtigsten Anpassungen waren: 3 von 10 Betroffenen mieden bestimmte Kollegen. Jeder 4. kündigte oder spielte zumindest mit dem Gedanken, dies zu tun.

Manche Opfer reagieren nach einem Übergriff auch sehr prompt. „Ich stand in der Praxis auf einer Leiter und mein Chef hinter mir. Plötzlich fasste er an meine Brust. Ich habe ihn daraufhin angeschrien und am nächsten Tag gekündigt“, erzählt eine niedergelassene Pädiaterin. 

Medizinische Fehler oder vermindertes Engagement mit Patienten als Folgen der Übergriffe wurden von 7% der Ärzte genannt, waren also eher seltene Reaktionen.

19 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Ein verletzendes oder unangenehmes Fehlverhalten von Kollegen kann sich auch im Privatleben auswirken. Immerhin sagen 67%, dass sie mit keiner der genannten schlechten Angewohnheiten auf die Belästigungen reagiert haben.

Am häufigsten wirkte sich der Vorfall negativ auf das Schlafverhalten aus. Aber auch Eheprobleme wurden genannt. Außerdem gerieten 16% der Opfer in eine soziale Isolation, womöglich weil sie sich schämten.

20 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Den Umgang mit sexueller Belästigung im Job kann man lernen. Aber wie? Manche Arbeitgeber führen dazu bereits Seminare oder Trainings für ihre Angestellten durch.

Doch anscheinend sind solche Angebote eher eine Seltenheit. 92% der Teilnehmer dieser Umfrage beantworten die Frage, ob der Arbeitgeber ein obligatorisches Training zum Umgang mit sexueller Belästigung durchführt, mit Nein.

Ein Kardiologe aus einer Klinik in Brandenburg sagt: „Ich habe mehrfach miterlebt, wie das Fehlen einer konkreten Ansprechstelle zu Belästigung durch einzelne Personen das Arbeitsklima ganzer Krankenhäuser in Schieflage gebracht hat.“

Immerhin ist jeder 5. Arzt und Krankenpfleger/-in darüber informiert, dass es bei seinem Arbeitgeber nach solchen Vorfällen ein Beschwerdeverfahren gibt (nicht dargestellt).

Eine Teilnehmerin der Umfrage fordert: „Gegen sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz muss mit absoluter Härte vorgegangen werden. Leider sind die Opfer im System nicht genügend geschützt und es gibt oft keinen geeigneten Prozess, wie Opfer sich melden und Täter anzeigen können. Arbeitgeber müssen dazu ermutigen und in regelmäßigen Abständen Schulungen durchführen, wie es in anderen Ländern seit langem schon Pflicht ist. Das würde auch Täter abschrecken. Leider, sind gerade Frauen neben der sexuellen Belästigung vielfach despektierlichen Kommentaren aus der Grauzone ausgesetzt, die eine Anklage nicht gerechtfertigt erscheinen lassen.“

21 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Was denken Ärzte und Krankenpfleger/-innen, auch jene, die damit noch nicht konfrontiert waren, über sexuelle Belästigungen im Job? Die Antworten sind auffallend einstimmig:

  • 80% der Ärzte gehen davon aus, dass sich sexuelle Belästigungen negativ auf die Qualität der Therapie auswirken.
  • Obwohl Arbeitgeber anscheinend noch wenig Unterstützung für Betroffene bieten (siehe Slide 20), scheinen 55% der Arbeitnehmer großes und weitere 23% halbwegs Vertrauen in die kompetente Untersuchung von Fehltritten zu haben.
  • Bei der Frage, ob besondere Leistungsträger in der Abteilung eher mit einer Belästigung davonkommen, bilden sich 2 gleich große Lager: 50% halten dieses Klischee des Platzhirsches, dem man vieles durchgehen lässt, für Quatsch. Aber die anderen 50% stimmen dem teilweise oder vollkommen zu.
  • Optimistisch stimmt das Ergebnis, dass 74% der Angestellten glauben, dass an ihrem Arbeitsplatz sexuelle Belästigungen NICHT mehr stillschweigend toleriert werden. Allerdings stimmt auch jeder Dritte der Vertuschungsmentalität zu.
22 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

In den folgenden Fragen wollten wir gezielt wissen, wie häufig Patienten die Aggressoren sind (neben den Arbeitskollegen – siehe vorangegangene Fragen). Diese Ergebnisse stellen das Thema sexuelle Belästigung im Gesundheitswesen noch einmal in ein anderes Licht. Die Übergriffe auf Ärzte kommen 3 Mal häufiger von Patienten als aus dem Kollegenkreis, von medizinischem Personal oder von Verwaltungsangestellten.

Die Frage, ob einer ihrer Patienten in den vergangen 3 Jahren eine sexuell übergriffige Verhaltensweise an den Tag gelegt hat, entweder direkt in Ihrem Arbeitsumfeld oder auch außerhalb, bejahen 24% der Ärzte. 

Noch drastischer fällt die Antwort bei Krankenpflegern/-innen aus: 38% habe solche Belästigungen von Patienten in den vergangenen 3 Jahren erlebt. Zum Vergleich: Nur 10% erlebten diese von Kollegen, von medizinischem Personal oder von Verwaltungsangestellten.

Eine Assistenzärztin hatte während ihrer Weiterbildung in der Klinik einige unangenehme Situationen mit Patienten erlebt: „Unangemessene Berührungen bei körperlicher Untersuchung oder Mobilisation, Bitten um „Untersuchung“ im Genitalbereich, und zum Patientengespräch lag der Patient nackt mit gespreizten Beinen im Bett und bat darum, mich zu ihm zu setzen.“ Häufig seien dies ältere Patienten gewesen, die dann noch den Kommentar anhängten: „Wenn ich noch jünger wäre ...“

Aber sie kennt auch die Fragen von jüngeren Patienten in der Notaufnahme nach ihrer Telefonnummer oder nach einem Date. Und wie reagierte sie dann? „Es ist erstaunlich, wie leicht es fällt sich dem „hierarchisch unterlegenen“ Patienten gegenüber energisch zur Wehr zu setzen, während man gegenüber Vorgesetzten quasi erstarrt und alles über sich ergehen lässt“, sagt die Medizinerin.

23 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Aber welche sexuellen Verhaltensweisen finden am Krankenbett oder im Sprechzimmer statt? Wie schlimm sind die Übergriffe? Handelt es sich „nur“ um eine blöde Anmache oder ist Grabschen an der Tagesordnung? Wie unterscheiden sich die Erfahrungen von Männern und Frauen?

Diese Übergriffe haben Ärzte dieser Umfrage in den vergangenen 3 Jahren erlebt:  

  • Am häufigsten wurden sowohl Ärzte als auch Ärztinnen nach einem Date gefragt. Jeder 2. hat eine solche Einladung von einem Patienten bekommen.
  • 40% der Ärztinnen mussten unliebsame Berührungsversuche abwehren. Aber nur 14% der Männer.
  • Relativ häufig sind sexuelle Annäherungsversuche jeglicher Art. Mehr als ein Drittel aller weiblichen aber auch männlichen Kollegen erlebten dies in ihrem Joballtag.
  • Eindeutige Fragen und Aufforderungen zum Sex kennen immerhin 7% der Ärztinnen und 9% ihrer männlichen Kollegen.
  • Mehr Männer hatten, wie zu erwarten, damit zu kämpfen, dass sie fälschlicherweise beschuldigt wurden. 5% der Ärzte waren mit solchen Vorwürfen von Patienten konfrontiert.

Einige Ärzte nannten in den Kommentaren der Umfrage auch „anzügliche Kommentare“ und „unangenehme Fragen zum Privatleben“ als Fehlverhalten von Patienten. Einer war wohl absichtlich ohne Unterhose zur Untersuchung gekommen und Männer nannten häufiger, dass Patientinnen und Patienten sie „an den Hintern fassen.“

24 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Wenn Patienten ihren Arzt belästigen, machen sie keine großen Unterschiede nach Fachrichtungen. Etwas häufiger als den Durchschnitt (24% – siehe Slide 22) treffen Belästigungen von Patienten die Allgemeinmediziner, Psychiater, Kardiologen, Anästhesisten und Orthopäden. Dass Pädiater von Müttern und Vätern mit ihren Kindern im Arm am wenigsten belästigt werden, ist kaum verwunderlich.

25 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Krankenpfleger/-innen machen mit Patienten nicht nur häufiger sexuell übergriffige Erfahrungen als Mediziner (38% versus 24% – siehe Slide 22). Die Patienten sind ihnen gegenüber vor allem unverschämter und rücksichtsloser als gegenüber Ärzten, bei denen sich Patienten anscheinend nicht so viel trauen.

Vorsicht Grabscher! Besonders erschreckend ist, dass 74% des Pflegepersonals unangemessene Berührungsversuche erlebt haben. Jeder 4. wurde offen nach Sex gefragt. Dagegen wollten die Patienten mit ihren Pflegern/-innen deutlich seltener ein Date als mit ihren Ärzten (21% versus 50%).

26 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Was tun, wenn Patienten ihre Ärzte anbaggern oder sogar massiv belästigen? Die wichtigste Botschaft dieser Umfrage ist, dass die meisten Ärzte versuchen, diese Avancen höflich und bestimmt abzulehnen und die Patienten in ihre Schranken verweisen. Die Frage nach einem Date aber auch körperliche Übergriffe werden rigoros abgelehnt (72% und 60%). Aufreizendes Verhalten verbitten sich dagegen nur 56% der Ärzte.

Ungefähr jeder 2. holt sich künftig einen Mitarbeiter dazu, damit er mit dem Patienten nicht allein im Zimmer ist. Radikaler handelte jeder 10. Arzt, indem er den Patienten rausschmiss, wenn er sich aufreizend oder übergriffig verhielt.

Nicht übersehen sollte man eine Minderheit unter den Ärzten, die Annäherungsversuche der Patienten gerne annimmt: 3 bis 7% sind diese eindeutigen Angebote ihrer Patienten willkommen!

Dazu erzählt ein Orthopäde, Ende 30: „Ich wurde einmal von einer Krankenschwester um sexuelle Annäherung gebeten. Ein anderes Mal hat mich eine Patientin um ein Date gebeten. Beides waren sehr attraktive Frauen, so dass ich mich nicht belästigt, sondern eher geschmeichelt fühlte. In beiden Fällen habe ich (schweren Herzens) abgelehnt.“

27 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Da man Belästigungen in einem anderen Licht sieht, wenn man sie selbst erlebt hat, ist es interessant, welche Tipps Betroffene geben. Viele Umfrageteilnehmer haben uns ihre Meinung mitgeteilt und auch hier gehen die Ansichten auseinander:

Die einen fordern: „Sofort eine Anzeige bei der Polizei zu machen“. Andere mahnen zur Zurückhaltung: „Erstmal genau überlegen, ob es auch wirklich sexuelle Belästigung ist! Nicht jeder Klaps auf die Schulter oder jeder flapsige Spruch sind gleich sexuelle Belästigung!“

Auch zynische Kommentare gab es, wie etwa von einem Notfallmediziner aus dem Ruhrpott, der von der #MeToo-Debatte genervt ist: „Wo fängt sexuelle Belästigung an? Bei körperlichen Übergriffen und wiederholtem, psychisch belastendem Verhalten darf man Null Toleranz haben. Ansonsten sollte man mal den Ball flachhalten. Wenn der MeToo-Scheiß weiterhin so dramatisiert wird, vermehrt sich demnächst niemand mehr.“

Ein anderer Kollege hat eine spezielle Vorsichtsmaßnahme ergriffen: „Als Arzt in einer gehobenen Position ist man immer wieder Annäherungsversuchen von Frauen ausgesetzt. Aus diesem Grunde habe ich entschieden, Frauen vom 16. bis zum 45. Lebensjahr nur in Begleitung einer Schwester zu untersuchen und zu behandeln!“

Doch die Mehrzahlt der Ratschläge lautet: unbedingt melden, darüber reden, sonst ändert sich nichts! Mögliche Helfer sind Kollegen, Vorgesetzte und der Betriebs- oder Personalrat.

Eine Ärztin empfiehlt einen Stufenplan: „Dem Aggressor sollte man verbal unmissverständlich klar machen, dass man diese Belästigung nicht möchte. Gegebenenfalls auch körperlich Gegenwehr leisten, wenn erforderlich. Falls dieses Vorgehen nicht sofort zur Beendigung dieses Verhaltens führt, sollte man Zeugen oder Dritte zu Hilfe rufen. Damit eine eventuelle polizeiliche Anzeige auch Erfolg hat.“

Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) bietet zum Beispiel in einem Faltblatt Informationen an, wie man sich gegen sexuelle Belästigung wehren kann. Darin raten sie etwa, sich an den Personal- oder Betriebsrat oder Gleichstellungsbeauftragte zu wenden. „Wenn Sie spüren, das ist ein Übergriff, dann ist es ein Übergriff und es ist die Pflicht des Arbeitgebers, die sexuelle Belästigung zu stoppen und in Zukunft zu verhindern. Nehmen Sie als Ärztin sexuelle Belästigung nicht hin und lassen Sie sich unterstützen, wenn Sie sich wehren wollen“, appelliert DÄB-Präsidentin Dr. Christiane Groß an Betroffene.

28 von 29

Scroll

Report zur sexuellen Belästigung unter Ärzten, Pflegepersonal und Patienten: Was passiert in Kliniken und Sprechzimmern?

Claudia Gottschling | November 12, 2019 | Interessenkonflikte

Für die Medscape-Umfrage wurden im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang September 2019 Leser unseres Online-Portals eingeladen, einen detaillierten Fragebogen zu beantworten.

Ausgewertet werden konnten 1.055 Teilnehmer. Diese waren vor allem Ärzte (77%) und Assistenzärzte (17%). Zu einem geringen Teil trugen auch die Antworten von Krankenpflegern, Krankenschwestern (4%) und Medizinstudenten (3%) zu den Ergebnissen bei.

67% der Ärzte, die den Fragebogen ausgefüllt haben, waren Männer und nur 33% Frauen. Beim Pflegepersonal war das Verhältnis ausgeglichener. Am stärksten waren die mittleren Altersgruppen vertreten.

Anmerkung zur Statistik: Die Fehlergrenze betrug für Ärzte +/- 3,44% (KI 95%, Punktschätzung 50%) und für Pflegepersonal +/- 15.50%. Für Ärzte, die sexuelle Belästigung erlebt hatten, lag die Fehlergrenze bei +/- 12.98%. Hinweise: Die Umfrage ist nicht repräsentativ. Übersteigt die Summe der Prozentpunkte 100% waren bei der entsprechenden Frage mehrere Antworten möglich oder es wurde gerundet.

29 von 29

Mehr

Start
 

Globaler Gehaltsreport für Ärzte: Wo verdienen Mediziner am meisten

In welchen Ländern verdienen Ärzte am besten? Wo ist der Frust über Verwaltung und geringe Honorare am größten? Welche Nationen entlohnen Männer und Frauen gerechter? Und wo stehen Sie?
1 26 Weiter