Im Sommer ist auch die Zeit der Stechmücken. Manche Menschen scheinen dabei bevorzugte Opfer der kleinen Plagegeister zu sein – andere werden nur sehr selten gestochen. Woran liegt das?
Bei der Frage, ob man verstärkt Opfer von Insektenstichen wird, scheint der individuelle Körpergeruch eine wesentliche Rolle zu spielen. Wie lässt er sich möglicherweise so beeinflussen, dass die Mücken eher abgeschreckt werden? Maisie Vollans von der Universität Oxford hat 7 Tipps mit einer gewissen Evidenz zusammengestellt.
1. Wahl der richtigen Seifenmarke
Der Gebrauch unterschiedlicher Seifen kann den Körpergeruch beeinflussen – allerdings riecht ein und die gleiche Seifensorte bei jedem Menschen etwas anders. Die Marken „DOVE“ und „Simple Truth“ scheinen nach einer kürzlich publizierten Studie Mücken eher anzulocken, während unparfümierte Seifen eher abschreckend wirken.
Ein Versuch, die Seifensorte zu wechseln, kann sich also lohnen – eine Garantie gibt es aber nicht.
2. Weintrauben statt Bananen
Eine US-Studie hat gezeigt, dass bestimmte Mücken (Anopheles stephensi) bei manchen Menschen verstärkt angelockt werden, wenn sie vorher eine Banane gegessen haben. Dies gilt nicht für alle Früchte – bei Weintrauben war dieser Effekt nicht nachweisbar.
Also Augen auf bei der Fruchtauswahl!
3. Wasser statt Bier
In einer Studie aus dem Jahr 2010 wurde nachgewiesen, dass bestimmte Mücken (Anopheles gambiae) diejenigen Menschen attraktiver finden, die vorher Bier getrunken haben. Wasser hatte dagegen keinen Einfluss auf das Verhalten der Mücken.
Man kann also im Sommer das Bier weglassen – wenn man meint, dass dies die Sache wert ist.
4. Deodorants verwenden
Nach einer in Nature veröffentlichen Studie schreckt ein bestimmter Inhaltsstoff (Isopropyl-Tetradecanoat) in Deodorants Mücken (Anopheles coluzzii) ab und reduziert die Zahl der Mückenlandungen um immerhin 56%.
Da zudem in einer anderen Studie gezeigt wurde, dass Schweiß Mücken anzieht, ist die Verwendung eines Deos in jedem Fall zu empfehlen.
5. Knoblauch und Vitamin B wirkungslos
Einige Menschen schwören zur Mückenabwehr auf den Verzehr von reichlich Knoblauch oder die Einnahme von Vitamin-B-Supplementen. In entsprechenden Untersuchungen mit Knoblauch und Vitamin B haben sich die Mücken von diesen Maßnahmen aber in keiner Weise beeindrucken lassen – man kann also getrost darauf verzichten.
6. Verwendung von Repellenzien mit DEET
Diethyltoluamid (DEET) ist ein chemisches Insektenabwehrmittel, das auf der nackten Haut angewandt werden kann. Es riecht nicht besonders gut und hinterlässt ein leicht öliges Gefühl auf der Haut – bietet aber nach einer Studie aus China den längsten Schutz vor Insektenstichen im Vergleich zu anderen Repellenzien, ist preiswert und überall erhältlich.
7. Kleidung einsprayen
Wer chemische Repellenzien nicht direkt auf der Haut anwenden will, kann alternativ auch seine Kleidung mit Insektiziden wie z.B. Permethrin einsprühen. Dies hält die Mücken zumindest davon ab, durch die Kleidung zu stechen, was sie ansonsten gerne mal tun.
Wenn Sie alle diese Dinge ausprobiert haben und immer noch von Mücken zerstochen werden, liegt die Ursache wahrscheinlich in Ihren Genen, die Ihren Körpergeruch und damit auch die Attraktivität für Mücken mitbestimmen. Das ist dann einfach Pech.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de .
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Diesen Artikel so zitieren: Wen lieben Mücken besonders und was hilft gegen Stiche? 7 Tipps zum richtigen Deo, zu Seife, Alkohol, Repellent und mehr - Medscape - 1. Aug 2023.
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