7 x Fortschritt – von Dermatitis bis Vitiligo: PD Dr. Martin Hartmann fasst in seinem Video die Highlights vom Jahreskongress der American Academy of Dermatology (AAD) zusammen.
Transkript des Videos von PD Dr. Martin Hartmann, Heidelberg
Schönen guten Tag,
hier ist Martin Hartmann aus der Hautklinik der Universität Heidelberg.
Es geht heute um die AAD 2023, also den Jahreskongress der American Academy of Dermatology, der vom 17. bis 21. März 2023 in New Orleans stattfand. Am 17. März feierte man auch den St. Patricks Day, zahlreiche Besucher und Einheimische feierten mit.
Am Samstag fand die Late Breaking Session statt, die wichtigste Veranstaltung auf der AAD-Tagung, bei der von morgens bis zum späten Nachmittag neue Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit neuer Therapien bei Dermatosen vorgestellt wurden.
Atopische Dermatitis
Bei der atopischen Dermatitis gab es Langzeit- und Sicherheits-Daten zu Abrocitinib, einem JAK-Inhibitor, der bereits zugelassen ist. Es zeigte sich kein Wirksamkeitsverlust nach knapp 2 Jahren. Auch die Sicherheitsdaten, die nach Black-Box-Warnung und Rote-Hand-Brief in die Diskussion gekommen sind, ergaben, dass die Therapie sicher ist.
Als neues Präparat bei der atopischen Dermatitis wurde Roflumilast vorgestellt, ein PDE-4-Inhibitor. Bei lokaler Anwendung erwies er sich als sehr wirksam und wenig irritativ.
Handekzem
Bei den Handekzemen wurde Dupilumab eingesetzt, bislang zugelassen zur Therapie der atopischen Dermatitis und der Prurigo. Es erreichte bei Patienten ohne atopische Dermatitis ein gutes Ansprechen des Handekzems. Man muss abwarten, ob es zur Indikationserweiterung kommt.
Prurigo nodularis
Bei der Prurigo gab es neue Phase-3-Studiendaten zu Nemolizumab, einem Interleukin- 31-Inhibitor. Er verbesserte nicht nur die Knötchenflechte, sondern auch Juckreiz und Schlaf.
Alopecia areata
Das bereits zugelassene Baracitinib zeigte bei Anwendung über 1 Jahr, dass das erneute Haarwachstum weiter verbessert wird.
Neue Daten gab es ferner zum JAK-Inhibitor Deuruxulitinib. Er konnte ebenfalls überzeugen im Vergleich zu Placebo mit einem erneuten Wachstum der Haare in den betroffenen Bereichen.
Bei der Alopecia areata gibt es zahlreiche weitere Präparate, die vor der Zulassung stehen.
Vitiligo
Die Vitiligo ist es jetzt wieder in den Brennpunkt gerückt, seit sie mit lokalem Ruxolitinib spezifisch behandelt werden kann. Neue Langzeitdaten zeigen, dass es nach einem längeren Gebrauch über 1 Jahr zur weiteren Verbesserung kommen kann. Letztendlich kommt es nicht zur Verschlechterung über Wochen nach Absetzen der Therapie.
Weitere Daten gab es zur neuen Substanz Povorcitinib, die zur Therapie der Vitiligo überzeugen konnten.
Es gibt zahlreiche weitere Präparate, meist JAK-Inhibitoren, die in dem Bereich eingesetzt werden.
Psoriasis
Eine Besonderheit war die Vorstellung von DC 806, einem IL-17-Antagonist. Es ist das erste Präparat, das oral eingesetzt werden kann und eine Wirksamkeit bei der Psoriasis zeigt. Es bleibt abzuwarten, ob das ist die Therapie mit Antikörpern reduziert beziehungsweise ob eine orale Therapie möglich ist.
Molluscum contagiosum
Bei der Molluscum contagiosum konnte Bertazimer-Gel als spezifisches Lokal-Therapeutikum mit Erfolg eingesetzt werden.
Das wars zu den Neuigkeiten vom AAD-Kongress 2023.
Danke fürs Zuschauen.
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Diesen Artikel so zitieren: Die Highlights vom amerikanischen Dermatologen-Kongress zu Haarausfall, Dermatits, Psoriasis und mehr - Medscape - 22. Mai 2023.
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