Fall: Ein 40-Jähriger mit Harnverhalt, Synkopen und neuropathischen Schmerzen – was steckt hinter den Beschwerden?

Amanda Kennedy, Jeffrey Kaplan, Dianna Quan

Interessenkonflikte

17. April 2023

Ein 40-jähriger Mann findet sich zur neurologischen Untersuchung wegen einer peripheren Neuropathie ein. Vor 3 Jahren bemerkte er erstmals Taubheitsgefühle, brennende Schmerzen und ein vermindertes Temperaturempfinden in den Füßen.

In den letzten 2 Jahren hatte er häufiger trockene Augen und einen trockenen Mund, einmal auch einen Harnverhalt, den er durch selbstständige Einmalkatheterisierung therapierte. Hinzu kamen gastrointestinale Beschwerden wie einen Wechsel von Durchfall und Obstipation und Übelkeit. In den vergangenen 12 Monaten hat er 18,1 kg an Gewicht verloren. Seine Schweißbildung ist zurückgegangen und er beklagt auch eine erektile Dysfunktion.

Seit einigen Monaten leidet er unter häufigen synkopalen Episoden, die durch Lageveränderungen ausgelöst werden. Im Rückblick beschreibt er intermittierende Schwindelanfälle mit „Tagträumen“, die vor 8 Jahren begonnen haben, aber nicht mit Bewusstlosigkeit verbunden sind. Kürzlich wurde bei ihm das Sjögren-Syndrom diagnostiziert.

Er klagt weder über Brustschmerzen noch über Herzklopfen, Kurzatmigkeit oder Ödeme. Die weitere körperliche Untersuchung ist unauffällig. Anamnestisch fällt eine Hypothyreose auf. In der Familienanamnese gab es einen Großvater mit „Magen-Darm-Problemen“ und eine Schwester mit Herzrhythmusstörungen. Seine Eltern leben und sind weitgehend gesund und ohne neurologische Beschwerden. Er nimmt keine Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ein.

Kommentar

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