Bei der Behandlung einer unspezifischen akuten Lumbalgie verringern Muskelrelaxanzien, nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) allein und insbesondere NSAR in Kombination mit Paracetamol Schmerzen und Behinderungen. Paracetamol allein verringert die Schmerzen nicht signifikant.
Dies ergab eine Metaanalyse, die Alice Baroncini von der RWTH Universitätsklinik Aachen und der Universität Auckland, Neuseeland, und ihre Kollegen im Journal of Orthopaedic Research veröffentlicht haben [1].
Nicht-pharmakologische Therapien weisen begrenzten Nutzen auf, während die pharmakologische Opioid-Therapie mit unerwünschten Wirkungen und Suchtpotenzial verbunden ist. Die Leitlinien unterscheiden sich hinsichtlich des empfohlenen Ansatzes für akute Lumbalgie.
Metaanalyse aus 18 randomisierten Studien
Die Autoren erfassten in ihrer Metaanalyse 18 randomisierte kontrollierte Studien zu Nicht-Opioid-Medikamenten bei 3.478 erwachsenen Patienten mit unspezifischer Lumbalgie, die weniger als 12 Wochen (Mittelwert: 15,1 Tage) vorlag.
Als Hauptergebnisse analysierten die Autoren Schmerzen (Score in numerischem Bewertungssystem oder Score auf visueller Analogskala) und Behinderung (Score im Roland Morris Disability Questionnaire).
Die mittlere Dauer der Nachbeobachtung betrug:
für Muskelrelaxanzien 7,7 (± 2,2) Tage,
für NSAR allein 17,7 (± 24,9) Tage,
für NSAR plus Paracetamol 15,6 (± 26,2) Tage,
für Paracetamol allein 17,5 (± 17,1) Tage und
für Placebo 6,0 (± 1,2) Tage.
Die Patienten zeigten signifikante Verringerungen der Schmerzscores, wenn sie:
mit Muskelrelaxanzien (mittlere Differenz: -2,5; p = 0,0005),
mit NSAR allein (-5,0; p < 0,0001) und
mit NSAR plus Paracetamol (-5,8; p = 0,004) behandelt wurden.
Weder Paracetamol allein noch Placebo waren zur Schmerzlinderung wirksam.
Die Patienten zeigten signifikante Verringerungen der Scores für Behinderung, wenn sie
mit Muskelrelaxanzien (mittlere Differenz: -4,8; p = 0,03),
mit NSAR allein (-10,2; p < 0,0001) und
mit NSAR plus Paracetamol (-10,3; p < 0,0001) behandelt wurden.
Die berücksichtigten Studien unterschieden sich hinsichtlich der verwendeten Arzneimittel und angewendeten Protokolle. Die Nachbeobachtung war begrenzt und die akute Lumbalgie ging mit einer hohen Rezidivrate einher.
Bei der Analyse wurden keine anderen Nicht-Opioide (z.B. Antidepressiva, Benzodiazepine, systemische Kortikosteroide) untersucht.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
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Photographer: © Ana Blazic Pavlovic
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Diesen Artikel so zitieren: Das wirkt bei Rückenschmerzen am besten: Metaanalyse zu Nicht-Opioid-Medikamenten bei akuter Lumbalgie - Medscape - 16. Mär 2023.
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