Ein weiteres Argument für die Grippeschutzimpfung: Kardiale Risiken verringern sich um bis zu 28 Prozent 

Jenny Blair

Interessenkonflikte

3. Februar 2023

Bei Personen mit sowohl höherem als auch niedrigerem zugrunde liegenden kardiovaskulären Risiko sank das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse nach der Grippeimpfung, so das Ergebnis einer neuen Studie. Die Grippeimpfung könnte zur Primärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen (KVEs) hilfreich sein [1]

Influenza – ein bekannter Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen

Zum Hintergrund: Kurz nach einer Grippediagnose steigt das Risiko für Myokardinfarkt (MI) und Schlaganfall an, was darauf hindeutet, dass das Virus kardiovaskuläre Ereignisse auslösen kann. Im Gegensatz dazu gehen die Risiken für einen ersten MI und Schlaganfall innerhalb von 1 bis 3 Monaten nach der Grippeimpfung zurück. Ob dies von dem zugrunde liegenden kardiovaskulären Risiko des Patienten abhing, war unklar. Hier setzt die neue Studie an. 

Design der Studie 

Hier handelt es sich um eine selbstkontrollierte Fallserienanalyse von Daten aus elektronischen Krankenakten im Vereinigten Königreich. Die Daten wurden zwischen 2008 und 2019 erhoben (n=193.900). 

Die Autoren untersuchten die Daten von Personen im Alter von 40 bis 84 Jahren, für die während des Studienzeitraums innerhalb von 12 Monaten nach jedem September sowohl eine Grippeimpfung als auch ein erstes kardiovaskuläres Ereignis dokumentiert war. Endpunkte waren Neudiagnosen einer linksventrikulären Herzinsuffizienz, eines Schlaganfalls, einer transitorischen ischämischen Attacke oder einer akuten Extremitätenischämie.

Ergebnisse der Studie 

In den ersten 15 bis 28 Tagen nach der Impfung sank das Risiko für akute kardiovaskuläre Ereignisse um 28%. Innerhalb von 91 bis 120 Tagen nach der Impfung blieb das Risiko um 17% reduziert.

In allen Altersgruppen und Gruppen mit kardiovaskulärem Risiko wurden geringere Risiken beobachtet. Allerdings war die Risikoreduktion bei 40- bis 64-Jährigen höher als bei älteren Gruppen – und die Risikoreduktion bei Männern war höher als bei Frauen.

Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.

 

Kommentar

3090D553-9492-4563-8681-AD288FA52ACE
Wir bitten darum, Diskussionen höflich und sachlich zu halten. Beiträge werden vor der Veröffentlichung nicht überprüft, jedoch werden Kommentare, die unsere Community-Regeln verletzen, gelöscht.

wird bearbeitet....