Forscher warnen: Vorsicht vor Verlust der Muskelmasse – Hinweise auf unerwünschte Effekte der SGLT-2-Hemmer

Univadis

Interessenkonflikte

26. Januar 2023

Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT-2is) verbessern bei Typ-2-Diabetes (T2D) die Körperzusammensetzung, was eine Verringerung der folgenden Faktoren einschließt: Körpergewicht, BMI, Taillenumfang, Viszeralfett-Bereich, Subkutanfett-Bereich, prozentualer Körperfettanteil und Fettmasse. Allerdings scheinen sie jedoch auch die Muskelmasse zu verringern, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt [1].

Offene Fragen zur Therapie

Der Hintergrund: SGLT-2is werden aufgrund ihrer glukosesenkenden, kardioprotektiven und renoprotektiven Eigenschaften bei T2D immer häufiger verschrieben. Allerdings gibt es Hinweise, dass SGLT-2is zu Dehydrierung und Sarkopenie führen können. 

Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche und Metaanalyse von 18 randomisierten, kontrollierten Studien liefern jetzt neue Evidenz. Eingeschlossen wurden 1.430 Teilnehmern, von denen 726 SGLT-2is und 704 Kontrollteilnehmer andere glukosesenkende Medikamente verordnet bekamen. 

Vorteile und Nachteile von SGLT-2-Inhibitoren

Wie die Autoren berichten, waren SGLT-2is waren im Vergleich zu anderen Medikamenten mit signifikanten Verbesserungen assoziiert:

  • Körpergewicht: mittlere Differenz des Gewichts: -2,73; p<0,00001

  • BMI: -1,13 kg/m2; p=0,0005

  • Taillenumfang: -2,20 cm; p=0,008

  • Viszeralfett-Bereich: -14,79 cm2; p=0,003.

  • Subkutanfett-Bereich: -23,27 cm2; p=0,05

  • Fettmasse: -1,16 kg; p=0,008

  • Prozentualer Körperfettanteil: -1,50 %; p<0,00001

SGLT-2is waren jedoch auch mit potenziell nachteiligen Veränderungen der Körperzusammensetzung assoziiert:

  • Magermasse: -0,76 kg; p=0,05

  • Skelettmuskelmasse: -1,01 kg; p=0,03

Einschränkungen der Veröffentlichung

Die Autoren sprechen einige methodische Limitationen an. Nur wenige Studien erfüllten die Auswahlkriterien; die meisten hatten kleine Fallzahlen. Und mit median 24 Wochen waren die Nachbeobachtungszeiten recht kurz. Veränderungen des Verhältnisses von Magermasse zu Fettmasse und Veränderungen der segmentalen Magermasse wurden nicht analysiert. Nicht zuletzt erwies sich die Studienpopulation als recht heterogen.

Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.

 

Kommentar

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