Screenings auf Magenkarzinome sind umstritten, und die Empfehlungen orientieren sich an regionalen Inzidenzen. In Gebieten mit einer niedrigen Magenkrebsinzidenz bleibt das Screening per Gastroskopie meist Hochrisikogruppen vorbehalten, wie z.B. Personen mit einer positiven Familienanamnese für das Magenkarzinom bei Verwandten 1. Grades sowie bei Menschen aus Regionen mit einer hohen Inzidenz, wie z.B. Südostasien. Das Magenkarzinom weist eine familiäre Häufung von bis zu 10% auf.
Nach Angaben des National Cancer Institute gibt es keine Hinweise darauf, dass ein Routinescreening die mit dem Magenkarzinom verbundene Mortalität in Gebieten mit geringer Inzidenz verringert. In Gebieten mit hoher Inzidenz, etwa Japan und Korea, wird ein bevölkerungsbezogenes Screening für Personen ab 50 bzw. 40 Jahren empfohlen. Das gastroskopische Screening vermag ein Magenkarzinom im Frühstadium zu erkennen und dadurch die damit verbundene Sterblichkeit zu verringern.
Die karzinogene Wirkung von H. pylori gilt als gesichert. Somit sollte auch zur Primärprävention des Magenkarzinoms allen Personen mit einer H.-pylori-Infektion eine Eradikationstherapie empfohlen werden. Nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sollte Personen mit fortgeschrittener Atrophie und intestinaler Metaplasie des Magens entgegen früherer Empfehlungen eine endoskopische Überwachung angeboten werden.
Niedrige Pepsinogenwerte im Serum werden mit der Typ-A- oder atrophischen Gastritis (auch Autoimmungastritis) in Verbindung gebracht, die als Vorstufe für das Magenkarzinom vom intestinalen Typ gilt. Allerdings verändern die gegen H. pylori gerichteten Medikamente und auch Protonenpumpenhemmer den Pepsinogenspiegel, wodurch er zu einem unzuverlässigen Screening-Instrument wird.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Magenkrebs – wer ist besonders gefährdet? Und wie diagnostizieren Sie die Erkrankung? - Medscape - 29. Dez 2022.
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