Ischämische Herzerkrankung bei Frauen: Warum Ärzte eher auf die körperliche Fitness als auf den BMI achten sollten

Univadis

Interessenkonflikte

9. Dezember 2022

Frauen mit ischämischer Herzkrankheit (IHD), die übergewichtig oder adipös, aber körperlich fit sind, weisen ein geringeres Mortalitätsrisiko auf als unfitte Frauen mit normalem BMI. Fitness schien als Schutzfaktor bei IHS wichtiger zu sein als ein BMI im Normalbereich, wie eine Studie zeigt [1]

Offene Fragen zu Gender-Aspekten

Der Hintergrund der neuen Studie: Bei Patientinnen mit kardiovaskulärer Erkrankung (KVE) wurden Adipositas und Übergewicht mit einer niedrigeren Mortalität in Verbindung gebracht. Die meisten Daten, die Zusammenhänge zwischen KVE-Ereignissen und Mortalität bei einer IHD untersuchen, beziehen sich auf Männer.

Offene Fragen sollte eine prospektive Beobachtungsstudie mit Frauen aus der Kohorte der „Women’s Ischemia Syndrome Evaluation“-Studie (n=899) jetzt klären. Die Autoren untersuchten Frauen, die sich wegen des Verdachts auf IHD einer invasiven Koronarangiographie unterzogen.

Sie kategorisierten die Frauen wie folgt:

  • normaler BMI – fit

  • übergewichtig – fit

  • adipös – fit

  • normaler BMI – unfit

  • übergewichtig – unfit

  • adipös – unfit

Erfasst wurden schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse (MACEs), und die Gesamtmortalität. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 5,8 Jahren. 

Wesentliche Ergebnisse der Studie

Im Vergleich zur Gruppe „normaler BMI – fit“ wies die Gruppe „normaler BMI – unfit“ ein 1,65-fach höheres MACE-Risiko auf, und dieses bestand unabhängig vom Taillenumfang oder vom Verhältnis von Taille zu Hüfte. Ebenfalls im Vergleich zu Gruppe 1 wiesen die Gruppen „adipös – fit“ und „übergewichtig – fit“ niedrigere Mortalitätsrisiken auf (0,60- und 0,62-fach). Die Ergebnisse hatten auch dann noch Bestand, als die Forscher untergewichtige Frauen aus der Analyse entfernt hatten.

Einschränkungen

Die Autoren berichten von mehreren Limitationen. Aufgrund des Designs wurde kein Kausalzusammenhang ermittelt. Und potenzielle Verzerrungen könnten zu Unterschätzungen bei den MACE-Raten geführt haben.

Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.

 

Kommentar

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