Lebensstil-Faktoren, neurologische oder gastrointestinale Erkrankungen: Diese Faktoren könnten zu höheren Parkinson-Risiken führen

Univadis

Interessenkonflikte

24. Januar 2023

Der Diagnose der Parkinson-Krankheit (PD) gehen eine Vielzahl von Risikofaktoren und Prodromalsymptomen voraus, teilweise bis zu 10 Jahre. Kausale Therapien gibt nicht. Aber neue Studienergebnisse können dazu beitragen, die Ätiologie und potentielle Präventionsmöglichkeiten abzuklären [1]

Daten von knapp 140.000 Parkinson-Patienten ausgewertet

Grundlage der Veröffentlichung ist eine deutsche Fall-Kontroll-Studie mit ambulanten Patienten (2011 bis 2020): 138.345 Patienten mit neu aufgetretener PD ohne vorausgegangenen Morbus Parkonson bzw. oder vorausgegangener Demenz und 276.690 gematchte Patienten ohne neu aufgetretene PD. Die mittlere Nachbeobachtung betrug 6,0 Jahre. 

Patienten erhielten mit größerer Wahrscheinlichkeit eine PD-Diagnose, wenn sie bestimmte zuvor berichtete Risikofaktoren und Prodromalsymptome aufwiesen: 

  • traumatische Hirnverletzung (OR: 1,62), 

  • Alkoholmissbrauch (1,32), 

  • Hypertonie (1,29), 

  • Anosmie (2,16),

  • Parasomnien einschließlich REM-Schlaf-Verhaltensstörung (1,62).

Es wurde einige neu aufkommende Risikofaktoren und Prodromalsymptome identifiziert:

  • das Restless-Legs-Syndrom (OR: 4,19), 

  • Schlafapnoe (1,45), 

  • Epilepsie (2,26), 

  • Migräne (1,21), 

  • bipolare Störung (3,81), 

  • Schizophrenie (4,48), 

  • sensorische Beeinträchtigungen wie Hörverlust (1,14) und veränderte Sinneswahrnehmung auf der Haut (1,31), 

  • Hauterkrankungen wie seborrhoische Dermatitis (1,30) und Psoriasis (1,13), 

  • Magen-Darm-Erkrankungen wie gastroösophagealer Reflux (1,29) und Gastritis (1,28)

  • Typ-1-(1,32) und Typ-2-Diabetes (1,24).

Bestimmte Erkrankungen, die 5 bis 10 Jahre früher auftraten, führten zu einem erhöhten Risiko für eine PD-Diagnose: 

  • Tremor (aOR: 4,49), 

  • Restless-Legs-Syndrom (3,73), 

  • bipolare Störung (3,80), 

  • Schizophrenie (4,00).

Einschränkungen der Studie

Die Studie stützte sich auf Daten aus Versicherungsfällen. Informationen zu Medikamenten waren nicht verfügbar.

Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.

 

Kommentar

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