In einer großen populationsbasierten Studie waren sowohl Glukagon-like-Peptid-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1RAs) als auch Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2is) bei Personen mit Typ 2 Diabetes und COPD im Vergleich zu Sulfonylharnstoffen mit einem geringeren Risiko für schwere COPD-Exazerbationen assoziiert [1]. Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitoren (DPP4is) zeigten eine minimale Wirkung.
3 Wirkstoffe versus Sulfonylharnstoff
Für die populationsbasierte Kohortenstudie mit einem aktiven Vergleichspräparat und einem neuem Anwender-Design wurden Daten aus dem United Kingdom Clinical Practice Research Datalink herangezogen, das mit den Datenbanken Hospital Episode Statistics Admitted Patient Care und Office for National Statistics verknüpft ist.
Unter Anwendung eines Propensity-Score-Matching wurden 3 Vergleiche zwischen Neuanwendern durchgeführt:
1.252 GLP-1RA-Anwender vs. 14.259 Sulfonylharnstoff-Anwender
8.731 DPP4i-Anwender vs. 18.204 Sulfonylharnstoff-Anwender
2.956 SGLT2i-Anwender vs. 10.841 Sulfonylharnstoff-Anwender
Schwere COPD-Exazerbationen waren definiert als COPD-bedingte Krankenhauseinweisungen, mittelschwere Exazerbationen waren definiert als gleichzeitige Verordnung eines oralen Kortikosteroids und eines Antibiotikums einhergehend mit einer ambulanten Diagnose einer akuten COPD-Exazerbation am selben Tag. Die mediane Nachbeobachtung erstreckte sich über ein Jahr.
Weniger schwere Exazerbationen mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten und SGLT-2-Inhibitoren
Für die GLP-1RA-Anwender ergab sich gegenüber den Sulfonylharnstoff-Anwendern ein geringeres Risiko für schwere COPD-Exazerbation (3,5 vs. 5,0 Ereignisse/100 Personenjahre; Hazard Ratio: 0,70; 95%-Konfidenzintervall: 0,49–0,99) und für mittelschwere Exazerbation (3,3 vs. 5,4 Ereignisse/100 Personenjahre; HR: 0,63; 95%-KI: 0,43–0,94)
Bei den DPP4i-Anwendern konnte im Vergleich zu den Sulfonylharnstoff-Anwendern ein nicht signifikanter Rückgang schwerer Exazerbationen (4,6 vs. 5,1 Ereignisse/100 Personenjahre; HR: 0,91; 95%-KI: 0,82–1,02) und kein Rückgang moderater Exazerbationen (4,2 vs. 4,5 Ereignisse/100 Personenjahre; HR: 0,93; 95%-KI: 0,82–1,07) festgestellt werden.
SGLT2i-Anwender hatten gegenüber Sulfonylharnstoff-Anwendern eine verringerte Inzidenz schwerer COPD-Exazerbationen (2,4 vs. 3,9 Ereignisse/100 Personenjahre; HR: 0,62; 95%-KI: 0,48–0,81), jedoch gab es keine Assoziation mit mittelschweren Exazerbationen (4,5 vs. 4,3 Ereignisse/100 Personenjahre; HR: 1,02; 95%-KI: 0,83–1,27)
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de .
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Diesen Artikel so zitieren: Hilfe von unerwarteter Seite: Antidiabetika könnten COPD-Patienten vor Exazerbationen schützen - Medscape - 18. Nov 2022.
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