Ein 51-jähriger Mann klagt bei seinem Hausarzt über seit einem halben Jahr bestehende rektale Schmerzen, Tenesmen und eine intermittierende Hämatochezie. Er ist HIV-positiv und hat die Infektion unter einer antiretroviralen Medikation gut im Griff. In jüngerer Vergangenheit hat er zudem ungewollt fast 7 kg an Gewicht abgenommen. Fragen nach Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Diarrhö verneint er. Auch hatte er in den letzten Monaten keine Geschwüre im Mund, an den Genitalien oder am Anorektum.
Der Patient schläft mit Männern und bevorzugt rezeptiven Analverkehr. Allerdings war er in den letzten 12 Monaten wegen der krampfartigen rektalen Schmerzen beim Verkehr sexuell nicht aktiv.
Zur Behandlung seiner HIV-Infektion nimmt er Biktarvy® ein (Bictegravir + Emtricitabin + Tenofoviralafenamid). Eine weitere wichtige Vorerkrankung, wegen der er 6 Monate zuvor behandelt wurde, war eine Syphilis.
Er nimmt keine Drogen, raucht nicht und trinkt nicht. Aus der medizinischen Vorgeschichte der Familie ist ein Ovarialkarzinom der Mutter und ein Pankreaskarzinom der Schwester auffällig.
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Unregelmäßige Verdickung des gesamten Rektums bei einem 51-jährigen, HIV-positiven Patienten. Ihr Verdacht? - Medscape - 16. Jan 2023.
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