Sport: Viel hilft nicht unbedingt viel. Moderate körperliche Betätigung für 300 bis 600 Minuten pro Woche ist optimal

Redaktion Univdis

Interessenkonflikte

7. Oktober 2022

Eine moderate körperliche Aktivität von 300 bis 600 Minuten pro Woche oder eine intensive körperliche Aktivität von 150 bis 300 Minuten pro Woche in der Freizeit scheinen das Sterberisiko maximal zu senken. Das zeigen kürzlich veröffentlichte Daten. 

Zum Hintergrund: Die Leitlinien für körperliche Aktivität empfehlen 150 bis 300 Minuten/Woche moderate, 75 bis 150 Minuten/Woche intensive körperliche Aktivität oder eine gleichwertige Kombination aus beidem. Ob mehr Sport einen zusätzlichen Nutzen bringen kann, war bisher unklar. 

Ergebnisse der Studie 

Grundlage der Veröffentlichung ist eine Analyse von 2 großen, langfristig angelegten US-Kohorten (n=116.221). Es handelt sich um Beobachtungsstudien. Nicht mit Freizeit in Zusammenhang stehende Aktivitäten wurden nicht bewertet.

Die mediane Nachbeobachtung lag bei 26 Jahren. Wissenschaftler haben die Mortalität bei Probanden mit 75 bis 149 Minuten/Woche und mit 150 bis 299 Minuten/Woche intensiver körperlicher Aktivität versus keine intensive körperliche Aktivität verglichen. In beiden Gruppen verringerte sich die Mortalität aufgrund jeglicher Ursache um 19% und um 21% bis 23%. Speziell bei der kardiovaskulären Mortalität waren es 31% bzw. 27% bis 33%, und bei nicht kardiovaskulär bedingten Todesfällen 15% bzw. 19%.

Die nächste Teilanalyse umfasste Probanden mit 150 bis 224 Minuten und mit 225 bis 299 Minuten/Woche moderater körperlicher Aktivität im Vergleich zu Probanden mit fast keiner körperlichen Aktivität. Durch die Intervention verringerte sich die Mortalität aus jeglicher Ursache um 20% bzw. 21%, die kardiovaskulär bedingte Mortalität um 22% bzw. 25% und die nicht kardiovaskulär bedingte Mortalität um 19% bzw. 20%.

Doch wie waren die Ergebnisse bei 300 bis 599 Minuten/Woche moderater körperlicher Aktivität im Vergleich zu fast keinem Sport? Die Mortalität aus jeglicher Ursache ging um ca. 26 bis 31% zurück, die kardiovaskuläre Mortalität um 28 bis 38% und die nicht kardiovaskulär bedingte Mortalität um 25 bis 27%.

Die Forschenden konnten keine weitere Mortalitätsreduktion bei intensiver körperlicher Aktivität von 300 oder Minuten/Woche oder moderater körperlicher Aktivität von 600 oder mehr Minuten/Woche nachweisen. 

Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.

 

Kommentar

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