Fall: Ein Diabetiker hat die Medikamente abgesetzt – jetzt leidet er an Übelkeit und Erbrechen. Die Ursache überrascht

Mehtap Cakir

Interessenkonflikte

30. Mai 2022

Ein erniedrigter Spiegel für freies T4 in Kombination mit einem unangemessen normalen TSH-Wert ist das Kennzeichen der sekundären Hypothyreose [1]. Das gleiche Muster kann in der Gonadenachse beobachtet werden, wenngleich dieser Patient neben einem niedrigen Testosteronspiegel auch niedrige LH- und FSH-Werte aufwies.

Basale Kortisolwerte unter 5 μg/dl (138 nmol/l) bestätigen eine Nebenniereninsuffizienz, und Stimulationstests sind dann unnötig. Ein Prolaktinmangel ist äußerst selten. Wenn er vorliegt, spricht dies für eine vollständige Zerstörung der Hypophyse [1]. Ein GH-Mangel kann auch ohne Stimulationstests diagnostiziert werden, wenn mindestens 3 der Hypothalamus-Hypophysen-Achsen gestört sind. Ein für Alter und Geschlecht niedriger IGF-1-Spiegel ist ebenfalls ein Hinweis auf einen GH-Mangel.

Um die Ursache des Hypopituitarismus zu ermitteln, wurde ein kraniales MRT durchgeführt. In den koronalen T2-gewichteten sowie in den sagittalen und koronalen T1-gewichteten Sequenzen zeigte sich das Bild, das als „leere Sella“ beschrieben wird (s. Abb. 1-3).

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Die leere Sella ist ein Zustand, bei dem die Hypophyse komprimiert oder abgeflacht ist und die Sella turcica im MRT leer erscheint. Der Begriff „leere Sella“ ist letztlich keine ganz richtige Bezeichnung, denn der Raum ist normalerweise mit Liquor gefüllt. Es gibt unterschiedliche Ursachen für dieses Bild, etwa anatomische Defekte, Verletzungen, Tumore oder auch eine Strahlentherapie. Der Zustand kann klinisch asymptomatisch sein.

Eine Hyponatriämie ist als ein Natriumwert < 130 mmol/l definiert. Es handelt sich dabei um die häufigste Elektrolytstörung bei Krankenhauspatienten. Die Prävalenz liegt zwischen 1% und 46%. Diese breite Streuung hängt von dem klinischen Umfeld, der Patientenpopulation und dem zur Definition verwendeten Natriumwert im Serum ab [2,3].

Die Geschwindigkeit, mit der sich eine Hyponatriämie entwickelt, ist von entscheidender Bedeutung, da sich Ätiologie und Behandlung der akuten und chronischen Hyponatriämie unterscheiden. Eine akute Hyponatriämie, die sich in weniger als 48 Stunden entwickelt, wurde in der Regel im Krankenhaus erworben und ist iatrogen bedingt; Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei einer chronischen Hyponatriämie, die sich über einen längeren Zeitraum als 48 Stunden entwickelt, liegt die Ursache wahrscheinlich außerhalb des Krankenhauses.

Die meisten Symptome einer akuten Hyponatriämie sind neurologischer Natur und entstehen durch das Eindringen von Wasser in das Hirngewebe mit Entwicklung eines Ödems und Abnahme der Osmolalität im Gehirn [3]. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lethargie, Verwirrtheit und Muskelkrämpfe sind das Beschwerdebild bei einer leichten oder bei einer sich langsam entwickelnden Hyponatriämie.

Die chronische Hyponatriämie ist besonders häufig bei älteren Menschen und bei Frauen nach der Menopause [3]. Da das Gehirn in der Lage ist, sich an eine Hypoosmolalität anzupassen, wird eine chronische Hyponatriämie im Allgemeinen besser vertragen als eine sich rasch entwickelnde Hyponatriämie.

Es gibt viele Gründe für eine Hyponatriämie; diese hat u.a. renale, kardiale, hepatische oder endokrine Ursachen [2]. Der Natriummangel kann auch die Folge einer übermäßigen Wasseraufnahme bzw. einer verminderten renalen Clearance von freiem Wasser sein [2] oder auf einen extrarenalen oder renalen Volumenverlust zurückgehen. Extrarenale Verluste können etwa durch Verbrennungen, übermäßiges Schwitzen, Erbrechen und Durchfall zustande kommen.

Ein renaler Volumenverlust kann durch die Einnahme von Diuretika, ein renales Salzverlustsyndrom, ein zerebrales Salzverlustsyndrom und einen Hypoadrenalismus verursacht werden. Eine übermäßige Wasseraufnahme kann auf einen dipsogenen Diabetes insipidus oder die Verwendung von natriumfreien, hypoosmolaren Spüllösungen zurückgehen.

Eine verminderte renale Clearance von freiem Wasser kann durch Hypovolämie, Herzinsuffizienz, nephrotisches Syndrom, Hypothyreose, Hypoadrenalismus, durch das Schwartz-Bartter-Syndrom (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, SIADH), duech Medikamente, portale Hypertension und Aszites, Nierenversagen und eine Hypoalbuminämie bedingt sein [2,4].

Kommentar

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