Obwohl noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, scheint Johanniskraut wohl eine gewisse Wirksamkeit bei Patienten mit Zwangsstörungen zu besitzen. Der Wirkmechanismus ähnelt dem der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Das Potenzial des Krautes zur Behandlung dieser Erkrankung wird derzeit untersucht.
In den Leitlinien des American College of Physicians werden Evidenzen der Klasse III aus 9 klinischen Studien beschrieben, die beim Vergleich zwischen einer Behandlung mit Antidepressiva der 2. Generation und Johanniskraut bei Patienten mit schweren depressiven Störungen keinen Unterschied in Bezug auf das Ansprechen oder die Remissionen gezeigt haben. Die Qualität der Evidenzen wurde als relativ gering eingestuft, da die in den vergleichenden Wirksamkeitsstudien verwendeten Dosierungen von Antidepressiva der 2. Generation niedriger waren als die üblichen Dosierungsbereiche in vergleichenden Studien.
Johanniskraut wird auf der anderen Seite mit der Auslösung von Manie und Hypomanie sowie mit Symptomen, die bei Erkrankungen wie Schizophrenie, schizoaffektiver Störung und bipolarer Störung Typ 1 auftreten, in Verbindung gebracht.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Die wichtigsten Phytopharmaka – Therapien zwischen Chancen und Risiken. Was raten Sie Ihren Patienten? - Medscape - 7. Mär 2022.
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