Fall: Ein Mann mit Appetitlosigkeit, und Brustschmerzen stellt sich vor – doch sein Herz ist OK. Was könnte ihm fehlen?

Dushyant Singh Dahiya, Farah Wani, Asim Kichloo

Interessenkonflikte

24. Februar 2022

Ein 53-jähriger adipöser Mann hat seit 1 Stunde substernale Brustschmerzen. Er wird vom Rettungsdienst in die Notaufnahme gebracht. Der Patient beschreibt den Schmerz als stechend, konstant und nicht ausstrahlend. Auf einer visuellen Analogskala stuft er ihn bei 7 von 10 ein.

Die Schmerzen hätten 10 Minuten nach dem Mittagessen beim Fernsehen eingesetzt; sie seien unverändert. Im Rettungswagen gab man ihm Nitroglyzerin, wodurch die Beschwerden zeitweise ein wenig erträglicher geworden seien.

Der Patient arbeitet von zu Hause aus. Er sitze dabei täglich 8 bis 12 Stunden. Außerdem leide er seit vielen Jahren unter quälendem, trockenem Husten. Er berichtet zudem von häufigem Fieber und nächtlichen Schweißausbrüchen in den letzten Monaten. Er führt diese Symptome auf eine vermeintliche Grippe zurück, die er sich wohl von seinen Kindern geholt habe. Vor etwa 6 Monaten hatte er einen positiven Corona-Test, doch sei er beschwerdefrei geblieben und inzwischen auch geimpft.

In den letzten 20 Jahren habe er täglich 1 Schachtel Zigaretten geraucht. Seit 6 Monaten nehme er medizinisches Marihuana, um seinen geringen Appetit zu steigern. Er konsumiere keine illegalen Substanzen.

Fragen nach Übelkeit, Erbrechen, Bluterbrechen, Bluthusten, Durchfall, Rötung oder Schwellung der Beine, Darm- oder Blasenstörungen, Schwindel und Schwächegefühlen verneint er. Vor 6 Monaten habe er an Schluckbeschwerden gelitten und etwas an Gewicht verloren. Die Beschwerden hätten sich gebessert, als er auf gesündere, weichere Nahrungsmittel wie Smoothies und Milchshakes umgestiegen sei und zunehmend mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen habe, statt 3 große Mahlzeiten zu konsumieren

Bei dem Patienten sind eine KHK, eine Hypertonie, ein Typ-2-Diabetes sowie eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) bekannt. Nach eigenen Angaben nehme er seine Medikamente sehr gewissenhaft ein. Sein Blutdruck sei mit Amlodipin und Lisinopril gut eingestellt.

Er führe zu Hause eine intensivierte Insulintherapie durch, worunter sein letzter HbA1c-Wert vor rund einem Jahr bei 8% gelegen habe. Zur symptomatischen Linderung seiner Refluxbeschwerden nehme er bei Bedarf Antazida. Aufgrund seines vollen Terminkalenders habe er im vergangenen seinen Hausarzt nicht aufgesucht.

Kommentar

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