Die dissoziale (ICD-10) oder antisoziale Persönlichkeitsstörung (DSM-5) steht für ein sozial unverantwortliches und ausbeuterisches Verhalten ohne Schuldgefühle. Es wurde früher auch Soziopathie genannt, was jedoch keine psychiatrische Diagnose ist.
Betroffene nehmen keine Rücksicht auf andere, sind sich der Konsequenzen ihres Verhaltens nicht bewusst und missachten oft Gesetze oder Normen. Sie haben zudem Schwierigkeiten, einer geregelten Arbeit nachzugehen, täuschen und manipulieren zum eigenen Vorteil und können kaum stabile Beziehungen führen.
Das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders 5) listet diese Störung zwar. Doch ist die Diagnose mit ihren Abgrenzungen aufgrund von Überschneidungen mit anderen Erkrankungen umstritten. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass das DSM-5 die Diagnose erst ab dem 18. Lebensjahr ermöglicht.
Auch wenn das DSM-5 vor allem in der Forschung aufgrund seiner detaillierteren Kriterien auch in Deutschland beliebt ist, müssen hierzulande psychische Störungen nach dem ICD-System codiert werden. Daher sprechen wir an dieser Stelle weiter von der dissozialen Persönlichkeitsstörung.
Die dissoziale Persönlichkeitsstörung wird auch mit einer höheren Selbstmordrate, häufigeren Tötungsdelikten und Unfällen in Verbindung gebracht. Einer korrekten Diagnose und angemessenen Therapie kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Testen Sie Ihr Wissen mit unserem kurzen Quiz!
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Dissoziale oder antisoziale Persönlichkeitsstörungen diagnostizieren und therapieren: Wie gehen Sie vor? - Medscape - 21. Feb 2022.
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