Im Medscape-Corona-Newsblog finden Sie regelmäßig die aktuellen Trends zu Neuinfektionen und Belegung von Intensivstationen sowie eine Auswahl von klinisch relevanten Kurzmeldungen zur Pandemie.
Corona-Newsblog, Update vom 17. Februar 2022
Heute meldet das Robert Koch-Institut 235.626 weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 innerhalb der letzten 24 Stunden. Am Donnerstag vor einer Woche waren es noch 247.862 neue Fälle.
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1.385,1 von 1.401,0 am Vortag. 261 Menschen starben im Zusammenhang mit COVID-19. Damit erhöht sich die Zahl der bundesweit gemeldeten Todesfälle auf 120.728.
Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz stieg leicht. Das RKI nennt 6,04 Fälle pro 100.000 Einwohner, Stand 16. Februar, verglichen mit 5,90 am 15. Februar.
Laut DIVI-Intensivregister waren am 16. Februar 2.466 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung – 28 weniger als am Vortag. Aktuell sind 830 Betten im Low-Care- und 2.104 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 416 freie ECMO-Behandlungsplätze.
Deutschland: Pläne zur Öffnung – „Freedom Day“ am 20. März
Impfskepsis: Welche Faktoren sind entscheidend?
Impfplicht: Politisch gewünscht, wissenschaftlich umstritten
STIKO: Empfehlungen zu Nuvaxovid® (Novavax)
Omikron-Subtyp BA.2 gefährlicher als angenommen?
Moderna: Omikron-Vakzin noch im August 2022 – und COVID-19-Influenza-Vakzin bis August 2023
BioNTech entwickelt mobile Impfstofffabrik
COVID-19 verursacht laut Studie bei etwa 4 von 10 Infizierten Geschmacksverlust
Erneut bestätigt: Impfungen schützen vor Long-COVID
Deutschland: Pläne zur Öffnung – „Freedom Day“ am 20. März
Gestern Nachmittag haben sich Bund und Länder auf den weiteren Pandemie-Fahrplan bis 20. März verständigt. Ihr Konzept sieht 3 Stufen vor:
Stufe 1 – in Kürze:
Private Zusammenkünfte sollen für Geimpfte und Genesene wieder ohne Einschränkung ermöglicht werden.
Kontaktbeschränkungen gelten noch bis 19. März, falls Ungeimpfte an Treffen teilnehmen. Dann verringert sich die Zahl auf Mitglieder des eigenen Haushalts und maximal 2 weitere Personen.
Die 2G-Regel soll bundesweit im Einzelhandel ausgesetzt werden.
Medizinische Masken bleiben erforderlich; FFP2-Masken werden empfohlen oder sind – je nach Regelung im Land – sogar Pflicht.
Stufe 2 – ab 4. März:
Ein leichterer Zugang zur Gastronomie für Geimpfte, Genesene oder für Personen mit tagesaktuellem Test (3G-Regelung).
Auch Übernachtungsangebote sollen unter 3G dann wieder möglich werden.
Für Clubs oder Diskotheken ist hingegen 2G-Plus geplant. Hier haben perspektivisch Genesene und Geimpfte mit tagesaktuellem Test oder mit Booster Shot Zugang.
Bei Veranstaltungen haben sich Bund und Länder auf eine Maskenpflicht und auf eine maximal 75-prozentige Auslastung verständigt. Die Obergrenze soll bei 25.000 Personen liegen.
Stufe 3 – ab 20. März:
Soweit es die Lage ermögliche, sollten dann „alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“ entfallen, heißt es im Protokoll.
Auch die Homeoffice-Pflicht wird auslaufen.
Vertreter von Bund und Ländern machen sich dennoch Sorgen vor dem nächsten Herbst und Winter. Sie haben sich darauf verständigt, neue gesetzliche Maßnahmen einzuleiten, falls sich das Infektionsgeschehen verschlechtert. Außerdem halten die Unterzeichner an der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen, an Abstandsregeln und an Testpflichten in sensiblen Bereichen fest. Sie bekräftigen im Beschluss „die Notwendigkeit der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht“.
Impfskepsis: Welche Faktoren sind entscheidend?
Trotz zahlreicher Informationsquellen ist die Impfbereitschaft in vielen Nationen, Deutschland eingeschlossen, recht niedrig. Ein internationales Forschungsteam hat deshalb untersucht, welche Faktoren für die Impfbereitschaft ausschlagend sind und daraus ein Modell entwickelt, mit dem die Impfbereitschaft vorhergesagt werden kann. Über das Thema hat Univadis.de berichtet.
Im Februar und März 2021 wurden dafür in einer Querschnittstudie 2.510 Erwachsene in Deutschland, Australien, Hongkong, Großbritannien und den USA befragt. Das Durchschnittsalter betrug, je nach Land, rund 40 bis 47 Jahre; das Verhältnis der Geschlechter war ausgewogen.
Einige Variablen wirkten in den verschiedenen Ländern unterschiedlich stark: In den USA zeigten Menschen, die in größeren Städten leben, weniger Impfskepsis. Und während in den meisten Ländern eine eher rechte politische Orientierung mit mehr Impfskepsis verbunden war, waren in Hongkong Menschen mit politisch rechter Orientierung eher impfbereit.
Einen signifikant positiven Einfluss auf die Impfbereitschaft konnten die Forscher für alle Länder – mit Ausnahme von Hongkong – etwa für eine große Angst vor COVID-19 nachweisen.
Zusammenfassend stellten die Forscher fest, dass sie mit nur 12 Variablen eine Vorhersagegenauigkeit von 82% bei der Impfskepsis erreichen konnten. Die wichtigsten Faktoren waren dabei der Glaube an eine Impfverschwörung und das mangelnde Vertrauen in Regierungen, Unternehmen und Organisationen im Umgang mit der Pandemie.
Öffentliche Informationen über Impfstoffe müssten dieses Misstrauen berücksichtigen, empfehlen die Wissenschaftler. Dies könnte dadurch geschehen, dass Informationen über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs in einer Weise bereitgestellt würden, die es den Empfängern ermögliche, sich selbst ein Urteil über ihre Gültigkeit zu bilden. Zudem müssten Informationskampagnen durch Maßnahmen ergänzt werden, die darauf abzielten, das Vertrauen der Menschen in Politik, Industrie, Wissenschaft und Ärzteschaft wiederherzustellen.
Impfplicht: Politisch gewünscht, wissenschaftlich umstritten
Seit Monaten wird in Deutschland eine allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19 diskutiert. Nun liegen mehrere Gruppenanträge zur Umsetzung vor. Darüber hat Medscape im Blog berichtet.
Die Impfpflicht ist wissenschaftlich vor allem wegen der unklaren weiteren Lage umstritten: Wird die Pandemie mit Omikron mittelfristig abgeschwächt – oder kommt bald eine noch kontagiösere Mutation? Wie effektiv bleiben schon zugelassene bzw. neue Vakzine? Und wird es bald neue, effektive Therapien geben?
„Aufgrund von sinkenden Infektionszahlen und weniger schweren Fällen durch die Omikron-Variante erscheint die Notwendigkeit einer Impfpflicht vielen jetzt fraglich“, gibt Prof. Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, zu bedenken. Er sprach mit dem Science Media Center Germany. „Sollte es jedoch im Herbst zum Auftreten einer kränker machenden Variante kommen, dann werden wir dies wieder von vorne diskutieren.“ Sein Rat: „Grundsätzlich wäre eine Impfpflicht, insbesondere für Risikogruppen – zum Beispiel ab 50 Jahre –, für das Gesundheitssystem schon hilfreich.“
„Eine Impfpflicht ist eine politische Entscheidung, die verschiedene Aspekte berücksichtigen muss“, sagt Dr. Björn Meyer. Er ist Leiter der Arbeitsgruppe Virusevolution, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Meyer betont, es bleibe bei der in erster Linie eine soziale Entscheidung, nicht eine wissenschaftliche oder medizinische.
„Die Überlegung, dass eine Impfpflicht nur dann möglich ist, wenn diese eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindert, kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn Deutschland hat bereits eine Präzedenz mit dem Masernschutzgesetz“, sagt er. „Ähnliche Ansätze und Überlegungen kann es auch für andere Impfungen geben.“
Prof. Dr. Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, bleibt skeptisch. „Es kann aus meiner Sicht nicht vorausgesagt werden, ob eine Impfpflicht das wesentliche noch verbleibende Mittel ist, um im Herbst eine Überlastung des Gesundheitswesens oder eine dramatische Übersterblichkeit aufgrund von COVID-19 zu verhindern“, so der Experte.
Es sei auch – anders als bei Masern, Polio, oder Pocken – klar, dass SARS-CoV-2 nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht eliminiert werden könne. „Um eine allgemeine Impfpflicht aus Public-Health-Sicht zu rechtfertigen, sollte hinreichende Evidenz über die Dauer und Höhe der Wirksamkeit einer Impfung in Bezug auf Senkung der Morbidität und Senkung der Infektiosität vorliegen“, erklärt der Epidemiologe. Seine Einschätzung: „Wenn man hinreichend gut davon ausgehen kann, dass zum Beispiel eine dreifache Impfung auch nach 1 Jahr noch eine entsprechend hohe Wirksamkeit hat, wäre eine generelle Impfpflicht eher zu befürworten, als wenn dies nur für ein halbes Jahr gelten würde.“
STIKO: Empfehlungen zu Nuvaxovid® (Novavax)
Seit 20. Dezember 2021 ist Nuvaxovid®, ein adjuvantierter Protein-Impfstoff der Firma Novavax, in der EU zugelassen. Das Vakzin soll ab Ende Februar verfügbar sein. Jetzt hat die Ständige Impfkommission am RKI ihre Empfehlungen zum Schutz vor COVID-19 aktualisiert. Die wichtigsten Aspekte:
Nuvaxovid® kommt bei Impfwilligen ab 18 Jahren zum Einsatz.
Für die Grundimmunisierung sind 2 Dosen im Mindestabstand von 3 Wochen erforderlich.
Das Vakzin ist bisher nicht für Auffrischungsimpfungen zugelassen, kann aber im Falle von Kontraindikationen gegen mRNA-Impfstoffe als Booster Shot eingesetzt werden.
Die Anwendung von Nuvaxovid® während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs und des enthaltenen Adjuvans momentan nicht empfohlen
Beim COVID-19-Impfstoff Janssen ist laut Zulassung für die Grundimmunisierung eine Impfstoffdosis ausreichend. Allerdings empfiehlt die STIKO eine Optimierung des Impfschutzes durch eine zusätzliche mRNA- oder Nuvaxovid®-Impfstoffdosis.
Omikron-Subtyp BA.2 gefährlicher als angenommen?
Mutationen von SARS-CoV-2 bleiben ein Thema in der Wissenschaft. „Die BA.2-Variante wurde im Hinblick auf ihre Pathogenität oder die Umgehung des Immunsystems als nicht signifikant verschieden von BA.1 angesehen“, schreibt der US-Kardiologe und Medscape-Chef Eric Topol auf Twitter. „Ein neuer Bericht von @SystemsVirology, im Labor und im experimentellen Modell, legt nahe, dass dies nicht der Fall sein könnte.“
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Preprint:
Die statistische Analyse zeigt, dass die effektive Reproduktionszahl von BA.2 um das 1,4-fache höher ist als die von BA.1.
Neutralisierungsexperimente belegen, dass die durch den Impfstoff ausgelöste humorale Immunität gegen BA.2 nicht wie gegen BA.1 funktioniert; insbesondere die Antigenität von BA.2 unterscheidet sich von BA.1.
Aus Zellkulturexperimenten geht hervor, dass sich BA.2 in menschlichen Nasenepithelzellen stärker vermehrt und stärker fusogen ist als BA.1.
Außerdem liefern Infektionsversuche mit Hamstern Hinweise, dass BA.2 pathogener ist als BA.1.
„Unsere multi-skaligen Untersuchungen legen nahe, dass das Risiko von BA.2 für die globale Gesundheit potenziell höher ist als das von BA.1“, fassen die Autoren zusammen.
Moderna: Omikron-Vakzin noch im August 2022 – und COVID-19-Influenza-Vakzin bis August 2023
Ein Omikron-spezifisches Vakzin könnte bis August fertig sein, sagte Stephane Bancel, CEO von Moderna, gegenüber Reuters . Das Unternehmen sammele noch klinische Daten, um festzustellen, ob dieser Impfstoff einen besseren Schutz biete als eine weitere Dosis des zugelassenen Vakzins.
Letzten Monat begann Moderna mit klinischen Studien für eine Auffrischungsdosis, die speziell für Omikron entwickelt wurde, aber erste Ergebnisse von Studien an Affen zeigen, dass das spezifische Vakzin möglicherweise keinen stärkeren Schutz bietet als ein Booster Shot mit dem zugelassenen Impfstoff.
„Wir glauben, dass eine Auffrischungsimpfung benötigt wird“, so Bancel. „Ich weiß noch nicht, ob es der bestehende Impfstoff sein wird, nur Omikron, oder bivalent, also Omikron und bestehender Impfstoff, 2 mRNAs in 1 Dosis.“ Das Unternehmen strebe jedenfalls an, bis August 2022 einen Booster fertig zu haben, also vor dem nächsten Herbst.
Bancel bestätigte auch, dass Moderna im besten Fall bis August 2023 einen sogenannten Pan-Impfstoff bereithalten werde, der gleichzeitig vor COVID-19, Influenza und anderen Atemwegserkrankungen schütze.
BioNTech entwickelt mobile Impfstofffabrik
Während in Europa und Nordamerika derzeit ausreichend viele Vakzin-Dosen für alle Impfwilligen zur Verfügung stehen, ist die Lage in den afrikanischen Ländern unverändert schlecht. In Kamerun beispielsweise sind nur 2,5% der Bevölkerung geimpft, in Ägypten 28,1%.
Als durchschnittliche Impfquote aller afrikanischen Länder nennt UNICEF 11,2%, Stand 9. Februar 2022. Darauf hat BioNTech jetzt mit der Entwicklung und Lieferung schlüsselfertiger mRNA-Produktionsanlagen auf Basis von Containern reagiert, dem „BioNTainer“.
Die Fertigungslösung besteht aus einem Arzneimittelwirkstoff-Modul und einem Formulierungs-Modul. Jedes Modul wiederum besteht aus 6 Containern in ISO-Größe. „Dies ermöglicht die Massenproduktion von mRNA-Impfstoffen (mRNA-Herstellung und -Formulierung), während das Fill-and-Finish von lokalen Partnern übernommen wird“, schreibt BioNTech in einer Meldung. Jeder BioNTainer ist ein Reinraum. 2 Module benötigen zusammen 800 m² Fläche und bieten eine geschätzte Anfangskapazität von bis zu 50 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffs pro Jahr. Perspektivisch sollen damit auch andere Vakzine hergestellt werden.
Als besonders kritischer Teil des Herstellungsprozesses gilt die Qualitätskontrolle. Sie umfasst alle erforderlichen Tests für jede Impfstoffcharge. „In Zusammenarbeit mit lokalen Qualitätskontroll-Testlabors wird BioNTech dabei helfen, die Identität, Zusammensetzung, Stärke, Reinheit, das Fehlen von produkt- und prozessbedingten Verunreinigungen sowie das Fehlen mikrobiologischer Kontamination jeder produzierten Charge sicherzustellen“, erklärt die Firma.
COVID-19 verursacht laut Studie bei etwa 4 von 10 Infizierten Geschmacksverlust
Wissenschaftler waren bislang skeptisch, ob Berichte über Geschmacksverlust durch COVID-19 wirklich zutreffen – unter anderem, weil Geschmacksverlust als Symptom vor COVID-19 selten war und oft mit Geruchsverlust verwechselt wurde. Doch neue Daten bestätigen das Bild.
Ein Forschungsteam überprüfte Daten aus 241 Studien, welche den Geschmacksverlust bewerteten und zwischen dem 15. Mai 2020 und dem 1. Juni 2021 veröffentlicht wurden. Experten haben die Publikationen aus einem Pool mit 712 Papers anhand verschiedener methodischer Kriterien ausgewählt.
Insgesamt umfassten die 241 ausgewählten Studien 138.785 COVID-19-Patienten. Von ihnen berichteten 32.918 über irgendeine Form von Geschmacksverlust. Schließlich lag die Gesamtschätzung der Prävalenz bei 37%. Mit anderen Worten: „Ungefähr 4 von 10 COVID-19-Patienten leiden an irgendeiner Form von Geschmacksverlust“, sagte die Erstautorin Dr. Mackenzie Hannum vom Monell Chemical Senses Center, Philadelphia, USA.
Darüber hinaus fand das Team heraus, dass Alter und Geschlecht die Prävalenz von Geschmacksverlust beeinflussten. Menschen mittleren Alters (36 bis 50 Jahre) waren besonders häufig betroffen. Und Frauen verloren häufiger ihren Geschmackssinn als Männer.
Erneut bestätigt: Impfungen schützen vor Long-COVID
Seit Zulassung von COVID-19-Vakzinen fanden Wissenschaftler immer häufiger Hinweise, dass Impfungen einen gewissen Schutz gegen Long-COVID bieten. Die britische Gesundheitsbehörde (UK Health Security Agency) hat anhand der Literatur überprüft, ob eine Impfung das Long-COVID-Risiko reduzieren kann.
Am 12. Januar 2022 wurde eine Schnellsuche durchgeführt, um Primärstudien zur Wirksamkeit der Impfung gegen Long-COVID zu ermitteln. Es wurden 15 Studien mit Daten zur Wirksamkeit von Impfung gegen Long-COVID, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten, identifiziert.
6 von 8 Studien, in denen die Wirksamkeit der Impfung untersucht wurde, deuten darauf hin, dass bei geimpften Personen (1 oder 2 Dosen) die Wahrscheinlichkeit geringer war, dass sie nach der Infektion kurzfristig (4 Wochen nach der Infektion), mittelfristig (12 bis 20 Wochen nach der Infektion) und langfristig (6 Monate nach der Infektion) Symptome von Long-COVID entwickelten.
In 2 Studien, in denen individuelle, langfristige Symptome von COVID-19 gemessen wurden, war die Wahrscheinlichkeit, dass vollständig geimpfte Patienten mittel- oder langfristig an Long-COVID-Symptomen litten, geringer als bei ungeimpften Patienten. Dazu zählten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche in Armen und Beinen, anhaltende Muskelschmerzen, Haarausfall, Schwindel, Kurzatmigkeit, Anosmie, interstitielle Lungenerkrankung, Myalgie und andere Schmerzen.
3 von 4 Studien, die Long-COVID-Symptome vor und nach der Impfung verglichen, zeigen, dass mehr Patienten über eine Verbesserung der Symptome nach der Impfung berichteten, entweder sofort oder nach mehreren Wochen.
Es gab aber auch Hinweise, dass Impfungen nur selten zur Verbesserung von Long-COVID geführt haben.
Generell handelt es sich um Beobachtungsstudien. Es besteht die Gefahr einer Verzerrung aufgrund von Unterschieden zwischen geimpften und ungeimpften Personen, aufgrund der Messung der Ergebnisse und der Auswahl der Teilnehmer.
Credits:
Lead Image: Juan Moyano/Dreamstime
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Diesen Artikel so zitieren: So geht´s: 3 Schritte zur Normalität; was die STIKO zum Totimpfstoff sagt; Omikron-Subtyp gefährlicher? Ursachen für Impfskepsis - Medscape - 17. Feb 2022.
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