Ein 50-jähriger Mann mit Hypertonie und einem Diabetes mellitus Typ 2 stellt sich in der Notaufnahme vor und klagt über seit 4 Tagen bestehende epigastrische Schmerzen. Vor etwa 1 Jahr wurde bei ihm infolge einer diabetischen Nephropathie ein chronisches Nierenversagen im Stadium 5 diagnostiziert, sodass er dialysepflichtig wurde. Etwa 8 Monate später wurde die Dialyse auf eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD) umgestellt, um seinen Reisewünschen entgegenzukommen.
Vor etwa 2 Wochen flog der Patient für 1 Woche nach Michigan, um seine Enkelkinder zu besuchen, die eine schwere Erkältung hatten. Während der gesamten Reise hatte mit der Peritonealdialyse alles gut funktioniert, ohne dass er irgendwelche Beschwerden gehabt hätte.
Vor etwa 4 Tagen bekam er leichte epigastrische Schmerzen, die er zunächst auf das viele Essen während der Reise zurückführte und die er mit Kalziumkarbonat aus der Drogerie zu behandeln versuchte. In den nächsten Tagen nahmen die Schmerzen jedoch zu, und er wurde kurzatmig, sodass er sich alsbald in der Notaufnahme vorstellte.
Er beschreibt die Schmerzen jetzt als stechend, nicht ausstrahlend und diffus. Am stärksten seien sie im Epigastrium. Er stuft die Intensität der Schmerzen auf einer visuellen Analogskala bei 7/10 ein. Bewegungen, tiefes Atmen und Husten verschlimmerten die Schmerzen. Der Patient kann keine spezifischen Faktoren benennen, wodurch die Schmerzen besser würden, was auch für Lage- oder Positionsveränderungen gelte. Ihm ist übel und er fühlt sich fiebrig, auch wenn er seine Körpertemperatur zu Hause nicht gemessen habe.
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Ein 48-Jähriger mit Peritonealkatheter leidet plötzlich an Bauchschmerzen und Fieber. Woran könnte es liegen? - Medscape - 10. Feb 2022.
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