Eine 53-jährige Frau kommt mitten in der Nacht in die Notaufnahme. Seit 1 Tag leidet sie an diffusen, immer stärker werdenden Bauchschmerzen. Sie habe weder Fieber noch Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall oder Harnwegssymptome. Bei der Anamnese bejaht sie lediglich Sehstörungen und Mundtrockenheit.
Die Patientin nimmt Atorvastatin und Atenolol/Chlorthalidon ein. Es habe in der jüngeren Vergangenheit keine Traumata und keine Klinikaufenthalte gegeben. Mit 10 Jahren sei ihr Appendix entfernt worden, und im Alter von 42 habe sie sich einer Hysterektomie unterzogen.
Sie lebt mit ihrem Mann und mit dem erwachsenen Sohn zusammen. Alle drei Familienmitglieder arbeiten von zu Hause aus für ein Social-Media-Unternehmen. Ihr Mann und ihr Sohn seien nicht krank, obwohl sie vielfach dieselben Kontakte hätten und die gleichen Speisen gegessen hätten.
Aus Angst vor einer Corona-Infektion lebten sie weitestmöglich isoliert. Die Pandemie habe ihr Privatleben erheblich beeinträchtigt, berichtet die Patientin weiter. Seit sie jedoch online diverse Workshops für Hobbys begonnen haben, hätten sich sowohl ihr körperliches als auch ihr psychisches Wohlbefinden wieder verbessert. Keines der Familienmitglieder wurde auf das Virus getestet; niemand ist gegen SARS-CoV-2 geimpft.
Medscape © 2022 WebMD, LLC
Die dargestellte Meinung entspricht der des Autors und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten von WebMD oder Medscape wider.
Diesen Artikel so zitieren: Fall: Eine Frau ohne Vorerkrankung leidet an Bauchschmerzen – und plötzlich an neurologischen Beschwerden. Ihr Verdacht? - Medscape - 17. Jan 2022.
Kommentar