Schokoladenweihnachtsmänner, Pralinen und Konfekt – in der Weihnachtszeit ist Schokolade allgegenwärtig. Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Kakaobohne und die Auswirkungen auf die Gesundheit [1].
Eine kurze Geschichte der Schokolade
Schokolade kam im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa. Für die Azteken war Kakao als Getränk von großer kultureller und medizinischer Bedeutung. Er wurde quasi als Allheilmittel angesehen, das verschiedenste Beschwerden und Erkrankungen lindern kann, von Fieber und Durchfall bis zu Müdigkeit, Mandelentzündungen oder Karies.
Kakao wurde als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl, dem Gott des Windes und der Weisheit, angesehen. Daher nannte der schwedische Botaniker Carl von Linné die Pflanze auch Theobroma cacao, nach den griechischen Worten „theos“ und „broma“: Nahrung der Götter.
Der Grund für die gesundheitlichen Vorteile liegt aber vermutlich in der hohen Konzentration an Polyphenolen, den Kakaoflavanolen. Diese natürlichen Antioxidantien schützen Zellen vor freien Radikalen, welche bei der Entstehung verschiedener Krankheiten eine Rolle spielen.
Von der Bohne zum Schokoriegel
In Europa wurden die Kakaobohnen gemahlen und mit Honig und Zucker gemischt. Als Getränk der Oberschicht war es schnell sehr beliebt. Im 19. Jahrhundert kreierten Joseph Fry und seine Söhne in Bristol den ersten Schokoladenriegel, in der Form, wie wir ihn noch heute kennen.
Während Kakaobohnen in ihrer natürlichen Form einen hohen Anteil an Antioxidantien haben, sinkt der Anteil der Kakaoflavanole während des Prozess der Schokoladenherstellung und damit auch die antioxidativen Eigenschaften. Reines Kakaopulver enthält etwa zehnmal mehr Flavanole als verarbeiteter Kakao.
Bei prozessierter Schokolade sollte man immer eher zur dunklen Sorte greifen, denn dunkle Schokolade fast immer höhere Konzentrationen an Flavanolen als Milchschokolade. So enthalten 25 g von dunkler Schokolade (Kakaoanteil >75%) mehr als 80 mg Kakaoflavanole, verglichen mit weniger als 10 mg in der gleichen Menge Milchschokolade.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Forschende konnten zeigen, dass dunkle Schokolade und Kakaoprodukte mit mindestens 200 mg an Flavanolen die Elastizität der Blutgefäße verbessern und dadurch den Blutfluss erleichtern. Der regelmäßige Konsum, bis zu 80 mg an Flavanolen am Tag, war dabei von Vorteil: Er trägt dazu bei, Blutdruck und Blutversorgung der Organe besser zu regulieren.
Dieser Effekt wird darauf zurückgeführt, dass Flavanole die Konzentration an aktiven Stickstoffmonoxid (NO) erhöhen, das anti-inflammatorische Eigenschaften hat, die Bildung von Thromben verringert und den Blutdruck senkt.
Kakaoflavanole können zudem den Blutfluss ins Gehirn verstärken und möglicherweise die kognitive Leistungsfähigkeit steigern sowie die Stimmung verbessern. Ebenso schützen sie das Gehirn vor freien Radikalen und verlangsamen so den kognitiven Abbau.
Neben den kardiovaskulären und kognitiven Effekten können Kakaoflavanole auch die Muskelregeneration nach anstrengendem Training verbessern. Dies liegt an den starken antioxidativen und anti-inflammatorischen Wirkungen. Eine Studie konnte zeigen, dass eine hohe Einzeldosis Kakaoflavanole (1.245 mg) die Erholung der Muskeln verbesserte.
Der regelmäßige Konsum dunkler Schokolade mit 85% Kakaoanteil reduziert einer kontrollierten randomisierten Studie zufolge außerdem Stimmungsschwankungen und verbessert das allgemeine Wohlbefinden.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de.
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Diesen Artikel so zitieren: Schokolade: Nahrung der Götter mit medizinischem Nutzen für die Sterblichen - Medscape - 21. Dez 2021.
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