Große Kohortenstudie: STI mit höherem Risiko für Frühgeburten assoziiert

Redaktion Univadis

Interessenkonflikte

14. Dezember 2021

Sexuell übertragbare Infektionen (STI), zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhö und oder Syphilis, stehen bei Schwangeren mit einem höheren Risiko für eine Frühgeburt (insbesondere eine mäßig frühe oder sehr frühe Frühgeburt) in Verbindung. Die Assoziationen sind über Alter und Ethnie hinweg relativ konsistent [1]. Das zeigen Daten einer großen Kohorte.

Ein Blick auf Leitlinien

Zum Hintergrund: Schwangere sollten durch Screenings im 1. und 3. Trimester auf Vorliegen einer STI untersucht werden, und wenn möglich, sollte eine Behandlung erfolgen. Es sind die Leitlinien der CDC, der US Preventive Services Task Forceund der WHO zu konsultieren. 

Forscher haben jetzt den Nutzen dieser Empfehlungen anhand einer retrospektiven, populationsbasierten Kohortenanalyse mit > 14 Millionen US-amerikanischen Mutter-Säugling-Paaren bewertet. Sie wollten mehr über die Assoziation zwischen Chlamydien-Infektionen, Gonorrhö und Syphilis in der Schwangerschaft und dem Frühgeburtsrisiko in Erfahrung bringen. 

Design und Ergebnisse der Studie

Eingeschlossen wurden 14.373.023 Mütter. Sie waren im Schnitt 29 Jahre alt. Die Kohorte umfasste 1.146.800 (8,0%) Frühgeborene unter Lebendgeburten bei Ein-Kind-Schwangerschaften. 

Anhand der elektronischen Patientenaufzeichnungen bewerteten Forscher auch STI-Diagnosen. Sie fanden bei 1,9% (267.260) der Frauen Chlamydien, bei 0,3 % (43.147) Gonorrhö und bei 0,1% (16.321) Syphilis. 

Al generelles Risiko (aOR) einer Frühgeburt errechneten die Forscher für jegliche STI 1,06 (95 %-KI: 1,05-1,07). Speziell für eine mäßig frühe Frühgeburt bzw. sehr frühe Frühgeburt ergab sich:  

  • Chlamydien: aOR: 1,03 (95 %-KI: 1,02-1,04); aOR: 1,04 (95 %-KI: 1,02-1,05) bzw. k.A.

  • Gonorrhö: aOR: 1,11 (95 %-KI: 1,08-1,15); aOR: 1,10 (95 %-KI: 1,06-1,14) bzw. aOR: 1,27 (95 %-KI: 1,16-1,38)

  • Syphilis: aOR: 1,17 (95 %-KI: 1,11-1,22); aOR: 1,17 (95 %-KI: 1,11-1,23) bzw. aOR: 1,35 (95 %-KI: 1,19-1,53)

Schwächen der Studie

Die Autoren konnten mögliche protektive Effekte durch Behandlungen nicht bewerten. Sie schreiben, dass es durch falsche Klassifizierungen zu Fehlern gekommen sein könnte. Weitere Unterscheidungen der Krankheiten anhand von Subtypen seien nicht möglich gewesen.  

Der Artikel ist im Original bei Univadis erschienen. 

 

Kommentar

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