Zur symptomatischen Behandlung können die Patienten Augenpflaster erhalten – vor allem gegen die unangenehmen Doppelbilder. Bei MS-Patienten tragen hochdosierte Steroide i.v. zur Linderung der Beschwerden bei, indem sie die Auflösung der verursachenden Plaque beschleunigen.
Wenn ein Patient an schubförmig-remittierender MS leidet, sollte eine krankheitsmodifizierende Therapie eingeleitet werden. Darüber hinaus wird die Wirkung des Kaliumkanalblockers Dalfampridin untersucht [18]. Man geht davon aus, dass er bei Patienten mit einer demyelinisierenden Erkrankung die axonale Funktion verbessert und folglich die Augensymptome lindert.
Die Prognose für die INO fällt unterschiedlich aus. Wenn es zu einer Heilung kommt, dann sehr langsam und in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Ursache. Bei den meisten Patienten mit einer INO aufgrund demyelinisierender Erkrankungen bilden sich die Symptome vollständig zurück. Bei einer zerebrovaskulär oder tumorbedingten INO die Wahrscheinlichkeit geringer [19].
Der Patient im vorliegenden Fall erhielt 5 Tage lang Methylprednisolon i.v. (1.000 mg/Tag), Protonenpumpenhemmer zum Schutz des Magens und Kalziumpräparate. Er erfüllte die McDonald-MRT-Kriterien für einen klinisch eindeutigen Fall einer schubförmig remittierenden MS. Daraufhin verordneten Ärzte das Immunsuppressivum Teriflunomid zur Krankheitsmodifikation. In Pakistan hatten Neurologen nur diese Möglichkeit, da Interferon und der Immunmodulator Glatiramer nicht verfügbar sind. Die regelmäßige Kontrolle des Patienten erfolgt klinisch sowie über Laborwertbestimmungen.
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Diesen Artikel so zitieren: Doppelbilder, Unsicherheit und Koordinationsstörungen: Wie helfen Sie diesem 25-jährigen, ansonsten recht fitten Mann? - Medscape - 22. Nov 2021.
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