Fall: Starke Müdigkeit bei einer Seniorin mit Diabetes, Hypertonie und Vorhofflimmern. Wie helfen Sie der Dame?

Asim Kichloo, Nadir Siddiqui, Nazir Lone, Mohamed A. Mohamed

Interessenkonflikte

11. November 2021

Pathogenetisch können auch anatomische Deformationen der oberen Atemwege bei der OSA eine Rolle spielen. Sind die kraniofazialen und Weichteilstrukturen betroffen, behindern sie möglicherweise die oberen Atemwege vor allem retropalatal und retroglossal [8,9,10].

Häufigere Anomalien sind die Retrognathie, die Tonsillenhypertrophie und die Makroglossie [11]. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der körperlichen Untersuchung bei Patienten mit Verdacht auf OSA. Um die Ursache der OSA bei Patienten mit einer kraniofazialen Anomalie zu diagnostizieren, sind bildgebende Untersuchungen wie etwa das laterale Kephalogramm (Röntgenaufnahme von Schädel und Kiefer) erforderlich [12].

Die OSA wird selten mit Hypothyreose, Akromegalie und Nierenversagen in Verbindung gebracht. Wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion besteht, ist ein Schilddrüsenprofil natürlich sinnvoll [13].

Es gibt keine spezifischen Bluttests, um eine OSA zu diagnostizieren. Die Bestimmung von Erythropoetin, HbA1c und CRP kann jedoch helfen, den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen, wenngleich der wirkliche Nutzen dieser Tests noch unklar ist [14]. Die Spirometrie und die Fluss-Volumen-Kurve haben sich als sehr unspezifisch bei der OSA erwiesen. Das Sägezahn-Muster der Kurve konnte jedoch bei einigen wenigen Betroffenen nachgewiesen werden [15].

Klinische Befunde allein reichen nicht aus, um die Diagnose einer OSA zu stellen [16]. Der STOP-BANG-Fragebogen (Schnarchen, Müdigkeit oder „tiredness“, beobachtete Apnoe oder „observed apnea“, Bluthochdruck oder „pressure“, BMI, Alter, Nackenumfang und männliches Geschlecht) und der Epworth-Test zur Tagesschläfrigkeit können verwendet werden, um Patienten mit Beschwerden und Symptomen einer OSA zu untersuchen, bevor sie zu einem Schlafapnoetest überwiesen werden [17,18].

Die Polysomnografie gilt als Standardtest in der OSA-Diagnostik. Dabei werden EEG, EMG, Elektrookulografie, EKG und Pulsoximetrie eingesetzt [1]. Außerdem werden der Atemfluss und die Atemexkursionen gemessen [19].

Es kommen 2 Polysomnografieverfahren infrage: eine Ganznachtuntersuchung, bei der die Untersuchung in der einen Nacht und die CPAP-Titration in einer anderen Nacht erfolgen, und ein Split-Night-Verfahren, bei dem sowohl die Untersuchung als auch die Titration des Drucks in derselben Nacht durchgeführt werden [20].

Patienten mit einer hohen Vortestwahrscheinlichkeit für eine mittelschwere bis schwere OSA können Heimschlaftests absolvieren [21,22]. Dies betrifft Patienten mit übermäßiger Tagesschläfrigkeit sowie 2 der folgenden 3 Kriterien: gewohnheitsmäßiges lautes Schnarchen, Apnoe, Keuchen und Würgen während des Schlafs sowie Bluthochdruck [22].

Eine OSA wird durch Berechnung des Apnoe-Hypopnoe-Indexes diagnostiziert, der den stündlichen Durchschnitt der mit einer Hypoxämie verbundenen Apnoe-Episoden während des Schlafs widerspiegelt. Der Index gilt als positiv, wenn bei einem asymptomatischen Patienten mehr als 14 Episoden und bei einem symptomatischen mehr als 4 pro Stunde auftreten [23,24].

Eine OSA kann enorme Folgen für das kardiovaskuläre System haben. Unbehandelt kann eine OSA zahlreiche Komplikationen wie Hypertonie, KHK, Herzinsuffizienz, pulmonale Hypertonie [25] und auch Vorhofflimmern nach sich ziehen [26,27,28].

Kommentar

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