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Andere häufig gemeldete Manifestationen
Studien zeigen, dass bei einigen Patienten nach Genesung eine akute Nierenschädigung auftritt. Zwar sind die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf die Nieren nicht vollständig geklärt, doch ergab eine Studie, dass 35% der Patienten die an COVID-19 erkrankt waren und stationär behandelt werden mussten, 6 Monate nach ihrer Entlassung noch eine verringerte Nierenfunktion aufwiesen. Beobachtet wurden auch akute, durch SARS-CoV-2 ausgelöste Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.
In einer Querschnittsstudie hatten auch 40% der Patienten mit weniger schweren COVID-19-Verläufen 20 Wochen nach der Infektion eine leichte Beeinträchtigung der Bauchspeicheldrüse. Diese Beeinträchtigung ging mit Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen und Dyspnoe einher.
Diverse Postmortem- und Fallstudien zeigen zudem Auswirkungen von COVID-19 auf Milz, Leber, Magen-Darm-Trakt, Muskeln und Blutgefäße. All diese Organe exprimieren den ACE2-Rezeptor und sind damit anfällig für eine direkte Schädigung durch SARS-CoV-2, aber auch eine indirekte Schädigung durch die systemische Inflammation. Nach einer COVID-19-Infektion wurden auch Veränderungen der Darm-Mikrobiota und eine subakute Thyreoiditis beobachtet.
Derzeit gibt es keine Belege für eine Erholung einer verminderten Nierenfunktion nach COVID-19. Möglicherweise könnten Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nach COVID-19 von einer frühzeitigen und kontinuierlichen Überwachung profitieren.
Medscape © 2021
Diesen Artikel so zitieren: Alles, was Forscher über Long-COVID wissen: Großer Überblick zu Symptomen, Häufigkeit, Risikofaktoren und Therapien - Medscape - 19. Aug 2021.
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