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Kardiovaskuläre Anzeichen
Bei Patienten, die mit einer akuten COVID-19-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, sind eine Schädigung des Myokards sowie erhöhte Troponin-Werte mit einem signifikant erhöhten Sterberisiko verbunden. Eine Kohortenstudie zeigte bei vielen COVID-19-Patienten noch 71 Tage nach Diagnose eine kardiale Beteiligung mit anhaltender Herzmuskelentzündung und erhöhten Serumtroponin-Werten.
In einer großen italienische Fallserie konnte gezeigt werden, dass Brustschmerzen, die möglicherweise auf eine Myokarditis zurückzuführen waren, bei Patienten 60 Tage nach Beginn der COVID-19-Symptome noch häufig waren. Und MRT-Untersuchungen an 26 jungen Leistungssportlern zeigten, dass sich auch noch lange nach ihrer Genesung von COVID-19 Entzündungsherde im Myocard fanden.
Mögliche Krankheitsmechanismen: ACE2-Rezeptoren werden in hohem Maße im Herzen exprimiert, stellen also eine direkten Infektionsweg für SARS-CoV-2 im Myokard dar. Studien haben gezeigt, dass es in mit SARS-CoV-2 infizierten Kardiomyozyten zur Zerstörung und Fragmentierung der Sarkomere, zur Enukleation, zu Transkriptionsveränderungen und zu einer intensiven lokalen Immunantwort kommt.
Behandlung: Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie hat einen umfangreichen Leitfaden erstellt. Den vielen kardiovaskulären Erkrankungen, die sich bei Long-COVID manifestieren können, steht ein breites Spektrum potenzieller therapeutischer Optionen gegenüber – die Beobachtung kardialer Biomarker ist deshalb wichtig. In den NICE-Leitlinien werden Betablocker für verschiedene Herzbeschwerden empfohlen, darunter bei Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen und akutem Koronarsyndrom.
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Diesen Artikel so zitieren: Alles, was Forscher über Long-COVID wissen: Großer Überblick zu Symptomen, Häufigkeit, Risikofaktoren und Therapien - Medscape - 19. Aug 2021.
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