Alles, was Forscher über Long-COVID wissen: Großer Überblick zu Symptomen, Häufigkeit, Risikofaktoren und Therapien

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

19. August 2021

Quelle: Dreamstime

Symptom Fatigue

Bei Long-COVID ist anhaltende Müdigkeit eines der am häufigsten berichteten Symptome. Das ONS schätzt die 5-Wochen-Prävalenz auf 11,9%. Anhaltende Müdigkeit tritt dabei unabhängig vom Schweregrad der akuten Phase von COVID-19 auf.

Eine Querschnittsstudie ergab, dass 92,9% der hospitalisierten COVID-19-Patienten und 93,5% der nicht hospitalisierten COVID-19-Patienten 79 Tage nach Krankheitsbeginn über Fatigue berichten.

Mögliche Krankheitsmechanismen: Chronische Müdigkeit nach einer Virusinfektion kann das Ergebnis einer Fehlkommunikation in den Entzündungsreaktionswegen sein. Eine Querschnittsstudie fand jedoch keinen Zusammenhang zwischen proinflammatorischen Markern und langanhaltender Müdigkeit bei COVID-19-Patienten mit Fatigue. Vermutet wird, dass eine Reihe von zentralen, peripheren und psychologischen Faktoren bei der Entwicklung von Fatigue nach COVID-19 eine Rolle spielen.

Behandlung: Das NICE empfiehlt, bei der Therapie auf Selbstmanagement und supportive Therapien zu setzen, da kaum spezifische COVID-19-Therapien zur Verfügung stehen. Studien haben gezeigt, dass die kognitive Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Fatigue von Nutzen sein kann.

Eine Neuanalyse eines Cochrane-Reviews gelangt allerdings zu einer anderen Einschätzung. Eine weitere Bewältigungsstrategie ist das Pacing, bei dem die Patienten Aufgaben und Aktivitäten so steuern, dass sie sich nicht überanstrengen und dadurch die Müdigkeit verschlimmern. Belege aus randomisierten kontrollierten Studien zum Einsatz von Pacing bei Long-COVID stehen aber noch aus.

Kommentar

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