Alles, was Forscher über Long-COVID wissen: Großer Überblick zu Symptomen, Häufigkeit, Risikofaktoren und Therapien

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

19. August 2021

Wer unter Long-COVID leidet, zeigt meist anhaltende Symptome noch Wochen nach einer akuten Corona-Infektion, dazu gehören Atemnot und dauerhafte Erschöpfung. Auch neurologische und psychische Symptome können auftreten. Der Geruchsverlust, den viele während der akuten Erkrankung haben, kann monatelang andauern.

In einer Übersichtsarbeit im British Medical Journal (BMJ), die in dieser Slideshow zusammengefasst wird, sind die wichtigsten Symptome, mögliche Krankheitsmechanismen, Risikofaktoren und Therapieansätze zusammengefasst [1]

Wie Long-COVID diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, regelt nun auch eine S1-Leitlinie, die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) entstanden ist. Experten stellten die rund 70 Seiten starke Leitlinie jetzt auf einer Online-Pressekonferenz vor (hier ein gesonderter Bericht von Medscape).

Die bisherigen Forschungsergebnisse legen nahe, dass ein erheblicher Anteil der Personen, die an COVID-19 erkrankt sind, Long-COVID entwickeln können:

Die gemeldeten Inzidenz- und Sterblichkeitsraten von COVID-19 variieren von Land zu Land – was die Bestimmung der Zahl der Patienten, die Long-COVID entwickeln, erschwert.

So zeigen internationale Studien verschiedene Inzidenzraten für Long-COVID mit unterschiedlichen Zeitpunkten der Nachuntersuchung bei hospitalisierten Patienten:

  • Eine chinesische Kohortenstudie kommt zu dem Ergebnis, dass 76% der Patienten nach 6 Monaten noch unter Symptomen leiden.

  • In einer britischen Studie wird berichtet, dass 32,6% der Patienten nach 2 Monaten noch Symptome aufweisen.

  • Italienische Geriater berichten hingegen, dass im selben Zeitraum noch 87% der Patienten Symptome zeigten.

  • Eine internationale Kohortenstudie zeigt, dass 96% der Patienten noch 3 Monaten nach ihrer Diagnose Symptome haben.

  • Bei Patienten, die besonders viele Long-COVID-Symptome aufwiesen, dauerten diese in einigen Fällen auch noch über 7 Monate an.

  • Das britische Office for National Statistics (ONS) schätzt, dass die 5-Wochen-Prävalenz für jegliche Long-COVID-?Symptome unter Befragten, die zwischen dem 22. April und dem 14. Dezember 2020 positiv auf COVID-19 getestet worden waren,  22,1% betrug, die 12-Wochen-Prävalenz 9,9%.

  • Wissenschaftler der Uni Köln und des King's College London gehen davon aus, dass jeder zehnte Covid-19-Patient von Langzeit-Symptomen betroffen ist.

Kommentar

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