Eine AMF wird in erster Linie mit Kortikoiden behandelt, die in der Regel eine schnelle Verbesserung der Zytopenien bewirken. Bei fehlender Ansprache auf eine Steroidtherapie können Patienten von der Zugabe anderer Immunsuppressiva wie Rituximab, Azathioprin, Mycophenolatmofetil, Cyclophosphamid oder Cyclosporin profitieren.
Die meisten AMF-Fälle, die weniger gut auf Steroide ansprechen oder therapierefraktär sind, stehen in Zusammenhang mit einem sLE. Aus der Literatur sind 3 AMF-Fälle bekannt, die nicht auf eine immunsuppressive Behandlung ansprachen, sich nach einer Splenektomie jedoch besserten. Das deutet auf eine mögliche Zytokinproduktion im Milzgewebe hin. Die Rolle der hämatopoetischen Stammzelltransplantation bei der Behandlung der refraktären AMF ist noch nicht geklärt [2,5,8,9,10].
Nachdem die Kortikoidtherapie bei diesem Patienten abgesetzt wurde, sank seine Thrombozytenzahl wieder auf 17.000 Zellen/µl. Da er auf Steroide ansprach, erhielt er zusätzlich Eltrombopag 50 mg/d. Daraufhin stiegen seine Thrombozytenwerte auf 430.000 Zellen/µl an. Sollte die Kortikoidtherapie plus der Gabe des Thrombopoetin-Rezeptoragonisten zu keiner Remission führen, kommt bei diesem Patienten noch eine Immunsuppression in Betracht.
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Blutungen nach einer professionellen Zahnreinigung – es sind keine Gerinnungsstörungen. Ihr Verdacht? - Medscape - 2. Aug 2021.
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