Lausbefall ist nach wie vor weltweit ein großes Problem, sodass Diagnose und Therapie der Pediculosis häufige Aufgaben in der allgemeinmedizinischen Praxis sind. Grundsätzlich können alle sozioökonomischen Bevölkerungsgruppen betroffen sein.
Erwachsene mit einem Pthirus-pubis-Befall sind in der Regel sexuell aktiv und zeigen eine Beteiligung der Leisten- und Körperbehaarung. Ein Befall mit Juckreiz in der Leiste, in den Achselhöhlen, an den Wimpern oder den Augenbrauen kann helfen, einen P.-pubis-Befall von einem Befall mit Kopf- oder Kleiderläusen abzugrenzen. Eltern von Kindern mit einem P.-pubis-Befall an den Augenlidern und/oder Augenbrauen sollten nach Symptomen befragt werden, da sie oft ebenfalls befallen sind und selbst den Quell für den Befall der Kinder darstellen.
Die Bezeichnung „Kleiderlaus“ ist irreführend, da Pediculus humanus humanus (oder die Körperlaus, Pediculus humanus corporis) direkt am Körper anliegende Kleidung als „Rückzugsgebiet“ nutzt, aber am ganzen Körper – mit Ausnahme des Kopfes – Blut saugt. Die Weibchen legen pro Tag 10-15 Eier an die Fasern der Kleidung vor allem in der Nähe der Nähte ab. Erwachsene Körperläuse können bis zu 30 Tage leben. Sie sterben jedoch innerhalb von 1-2 Tagen, wenn sie sich vom Wirt entfernen und keine Blutmahlzeiten zu sich nehmen. Bei Patienten, die mit Pediculus humanus corporis befallen sind, kommt es zu nächtlichem Juckreiz, und zwar vor allem in der Achsel-, Stamm- und Leistenregion, wenn die Läuse von der Kleidung zum Körper wandern, um sich zu ernähren.
Bei einem Körperlausbefall finden sich während der körperlichen Untersuchung multiple Bissspuren. Wenn sie ohne Superinfektion bleiben, erscheinen sie als erythematöse Papeln mit einem Durchmesser von 2–4 mm auf einer erythematösen Basis. Die Bisse können am gesamten Körper entdeckt werden, konzentrieren sich jedoch am ehesten in den Achselhöhlen, den Leisten und am Rumpf, also in Gebieten, die am häufigsten von Kleidung bedeckt sind. Das Gesicht, die Füße und die Arme bleiben somit auch in der Regel ausgespart. Körperläuse meiden die Kopfhaut und erscheinen meist allenfalls am Ansatz des Kopfhaargebietes.
Die Verwendung eines Pedikulozids ist bei Befall mit P. humanus corporis in der Regel nicht notwendig, da die Läuse auf der Kleidung leben. Die Behandlung von Kleidung und Bettwäsche umfasst das Waschen in heißem Wasser, das Bügeln mit einem heißen Bügeleisen oder das Trocknen in einem heißen Trockner. Eine chemische Reinigung ist ebenfalls wirksam, um Läuse und ihre Nissen auf der Kleidung abzutöten. Eine entsprechende Aufklärung über die hygienischen Maßnahmen und der Zugang zu Waschmöglichkeiten sind wichtig, um die Verbreitung von Körperläusen und einen erneuten Befall zu verhindern.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Fußpilz, Läuse oder Zahninfektionen – was wissen Sie über medizinische Begleiterscheinungen schlechter Hygiene? - Medscape - 22. Jul 2021.
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