Quiz: Fußpilz, Läuse oder Zahninfektionen – was wissen Sie über medizinische Begleiterscheinungen schlechter Hygiene? 

Zab Mosenifar, MD

Interessenkonflikte

22. Juli 2021

Zahnkaries wird in der Regel durch schlechte Mundhygiene verursacht. In den meisten Fällen sind Zahninfektionen nicht bedrohlich. Wenn sich jedoch eine odontogene Infektion über Faszienebenen ausbreitet, besteht für die Betroffenen die Gefahr einer Beeinträchtigung der Atemwege, z.B. in Form der Ludwig-Angina, eines retropharyngealen Abszesses oder einer Sepsis mit allen damit verbundenen Komplikationen.

Eine Infektion des Kauapparates führt fast immer zu einem Trismus und ist oft auf eine Infektion des 3. Unterkiefermolaren zurückzuführen. Große Abszesse können in Richtung der hinteren parapharyngealen Räume wandern. Dann kann auch eine fiberoptische nasoendotracheale Intubation im Wachzustand erforderlich werden.

Eine perikoronale Infektion tritt bei einem durchbrechenden oder teilweise impaktierten Zahn auf, wenn sich das Gewebe, das die Zahnkrone bedeckt, entzündet und infiziert. Es kann sich ein Abszess bilden, der eine Inzision und Drainage erfordert. Der Zahn selbst ist normalerweise nicht betroffen.

Infektionen des Retropharyngealraumes machen sich durch einen steifen Hals, Halsschmerzen, Dysphagie, kloßige und häufig auch nasale Sprache und Stridor bemerkbar, wobei auch eine Ausbreitung auf das Mediastinum möglich ist. Derartige Infektionen sind auf Infektionen der Backenzähne zurückzuführen. Bei Ausbreitung in die tieferen Bereiche des Halses können sich auch Beschwerden und Symptome einer Vagusverletzung, eines Horner-Syndroms und einer Schädigung der unteren Hirnnerven einstellen. Derartige Infektionen Bereich sieht man häufiger bei Kindern unter 4 Jahren.

Der Mundbodenabszess (Ludwig-Angina; die Bezeichnung „Angina“ deute auf das Erstickungsgefühl hin) ist gekennzeichnet durch eine sich rasch ausbreitende Phlegmone der sublingualen, submentalen und submandibulären Räume, mit Anhebung und Ödem der Zunge, Speichelfluss und eine Atemwegsobstruktion, die in eine mitunter brettharte Schwellung münden kann. Die Erkrankung ist in der überwiegenden Zahl der Fälle odontogen und geht typischerweise vom 2. oder 3. Unterkiefermolaren aus. Wenn sich die Infektion durch den bukkopharyngealen Raum ausbreitet, der durch den M. styloglossus und die Mm. constrictor pharyngis superior und medius gebildet wird, ist eine angrenzende retropharyngeale und mediastinale Infektion möglich.

Eine Zahnkaries kann durch Verringerung der Bakterienmenge im Mund verhindert werden. Dazu dienen das tägliche Zähneputzen sowie die Verwendung von Zahnseide und antibakterielle Mundspülungen.

Kommentar

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