Eine 51-jährige Frau wird von ihrem Ehemann in die Klinik gebracht. Er berichtet, dass sie seit etwa 2 Jahren immer stärker „abbaue“. Zu Beginn sei es noch die Vergesslichkeit gewesen, etwa Gespräche, an die sie sich nicht mehr erinnert habe. Sie habe das Gesagte nach kurzer Zeit wiederholt, obwohl sie Fragen von Gesprächspartnern schon beantwortet habe.
Die Patientin war 20 Jahre lang als Hypothekenprüferin tätig und wurde vor 18 Monaten entlassen. Dann nahm sie eine andere Stelle mit einer ähnlichen, aber weniger anspruchsvollen Tätigkeit an und wurde vor 7 Monaten entlassen. Ihr Ehemann hatte bemerkt, dass sie Schwierigkeiten hatte, sich an das Passwort zu erinnern, das sie tagtäglich benötigte.
Auch könne sie sich zunehmend schlecht an Namen von Figuren in Fernsehsendungen erinnern, die sie angesehen hatte, und habe Probleme, Dinge im Internet zu recherchieren, berichtet ihr Mann. Sie sei nicht mehr in der Lage, Formulare auszufüllen.
Die Patientin hat 49 Jahre lang in derselben Stadt gelebt. Mittlerweile verlaufe sie sich selbst an vertrauten Orten. Sie sei weiterhin eher gut gelaunt, doch gebe es auch Episoden mit schweren Angstzuständen, heißt es im Bericht des Ehemanns.
Außer einem Reizdarmsyndrom sei die Patientin in der Vergangenheit im Grunde stets gesund gewesen. Sie nehme Vitaminpräparate ein, benötige jedoch keine verschreibungspflichtigen Medikamente. Die Frau hatte keine fokalen neurologischen Symptome und weder Kopfschmerzen noch Fieber oder Krampfanfälle. Sie nahm auch keine legalen oder illegalen Rauschmittel und trinkt nur gelegentlich Alkohol. Ihre Eltern seien beide 72 Jahre alt und geistig fit. Wie lassen sich ihre Beschwerden erklären?
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Diese Patientin ist erst 51, hat aber bereits starke kognitive Einschränkungen und braucht Hilfe. Ihre Vermutung? - Medscape - 19. Jul 2021.
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