Ein Tinnitus ist entweder objektiv (d.h. für jede Person wahrnehmbar) oder subjektiv (d.h. nur für die betroffene Person hörbar). Auch wenn dieses Klassifizierungssystem recht häufig verwendet wird, erscheint es oft sinnvoller, sich auf die Ätiologie des Tinnitus zu konzentrieren.
Ein objektiver Tinnitus ist relativ selten. Er geht auf Geräusche zurück, die im Körper entstehen, meist im Ohr, im Kopf oder im Nacken, und typischerweise durch Anomalien der Halsschlagader oder des Jugularvenensystems verursacht werden.
Ein muskulärer Tinnitus wird bei verschiedenen degenerativen Erkrankungen des Kopfes und des Halses beobachtet, wie etwa bei der amyotrophen Lateralsklerose. Dabei kann sich die neuromuskuläre Kontrolle über die Muskeln im Ohr bei ansonsten uneingeschränkter sensorischer Wahrnehmung verschlechtern. Gelegentlich führt dieser Kontrollverlust zu einem sich wiederholenden Flattern oder zu einem Myoklonus des M. stapedius oder des M. tensor tympani. Das Ergebnis ist ein beobachtbares und auch hörbares Flattern, das aus dem Ohr kommt.
Schwerhörigkeit ist die häufigste Ursache des subjektiven Tinnitus. Als weitere Gründe kommen metabolische, neurologische oder psychogene Störungen infrage werden. Leiden Patienten an einseitigem Hörverlust bei subjektivem Tinnitus, sollte nach einem Akustikusneurinom gesucht werden.
Die Ménière-Krankheit kann sich durch einen subjektiven, fluktuierenden Tinnitus mit oder ohne Schwindel und Hörverlust bemerkbar machen. Ein tiefes Brummen oder Rauschen spricht eher für die Ménière-Krankheit, während ein hochfrequentes Klingeln oder Summen mehr auf einen sensorineuralen Hörverlust hindeutet.
Medscape © 2021 WebMD, LLC
Die dargestellte Meinung entspricht der des Autors und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten von WebMD oder Medscape wider.
Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Tinnitus ist eine Plage für viele – welche Diagnostik und Therapie macht Sinn und worauf sollten Sie besser verzichten? - Medscape - 1. Jul 2021.
Kommentar