MEINUNG

„3 Botschaften für den Urlaub“ – frisch aus der Forschung: Wie Natur, Radfahren und Kaffee Herz, Hirn und das Leben verändern

Prof. Dr. Stephan Martin

Interessenkonflikte

2. August 2021

Für seinen Sommerblog aus dem Garten hat Prof. Dr. Stephan Martin speziell Studien herausgesucht, die zeigen, wie der Körper durch bestimmte Freizeit -Aktivitäten regenerieren kann. 

Transkript des Videos von Prof. Dr. Stephan Martin, Düsseldorf

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ausnahmsweise befinde ich mich nicht im Studio, sondern in der freien Natur. Ich biete Ihnen heute ein Sommer-Special meines Gesundheits-Blogs.

Natur erleben, das machen Sie jetzt alle. Sie sind oder werden in die Ferien fahren. Man kommt erholt zurück. Was sind hier die wichtigen Faktoren? In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen 3 wichtige Publikationen vorstellen, die ich in den letzten Tagen gelesen habe.

Aufenthalt in der Natur verändert graue Substanz

In einer MRT-Studie wurden 6 Personen häufig mit der MRT untersucht. Mit Hilfe von 280 Untersuchungen hat man nach Assoziationen zwischen der Zeit in der Natur und Hirnstrukturveränderungen gesucht [1].

Dabei hat man festgestellt, dass die graue Substanz im rechten dorsolateralen Präfrontal-Cortex zunimmt, je mehr man draußen in der Natur ist. Es sind relevante plastische Veränderungen von Gehirnstrukturen, die sich entwickeln, wenn wir nach draußen gehen.

Fahrradfahren senkt Sterblichkeit

Die 2. Arbeit stammt aus der EPIC-Studie (European Prospective Investigation Into Cancer and Nutrition) [2]. In dieser großen Studie hat man fast 7.500 Personen mit Diabetes über viele Jahre beobachtet. Man hat geprüft, wie häufig sie Fahrrad fahren und was passiert, wenn sie regelmäßig Fahrrad fahren.

Es stellte sich heraus, dass je mehr die Personen Fahrrad fuhren, umso geringer war die Sterblichkeit. Die gute Botschaft, wenn vielleicht jemand nicht Fahrrad fährt ist, dass die Sterblichkeit auch sinkt, wenn man wieder mit Fahrrad fahren anfängt. Nicht nur die Gesamtsterblichkeit nimmt ab, insbesondere sinkt die kardiovaskuläre Sterblichkeit.

Die Botschaft für Ihren Urlaub ist, fahren Sie einfach mal Fahrrad draußen in der Natur, Sie haben dann 2 Effekte: Sie haben veränderte Hirnstrukturen und Sie haben ein möglicherweise längeres Überleben im Vergleich zu Personen, die nicht Fahrrad fahren.

Das war zwar eine Studie bei Personen mit Diabetes mellitus Typ 2, aber ich gehe mal davon aus, dass da auch für andere gilt.

Trinken Sie Kaffee

Die 3. Botschaft für den Urlaub ist, dass man sich doch vielleicht einfach mal in ein Café setzen kann. Man trinkt einen Kaffee. Was bedeutet aber der Kaffee? Ist er gefährlich? Ich habe schon häufiger Studien vorgestellt, die zeigen, dass Kaffeetrinken gesundheitsförderlich ist.

Häufig wird auf Herzrhythmusstörungen hingewiesen. Ist das denn richtig? Hier gibt es nun eine große Studie aus der großen englischen Biobank [3]. Dort hat man festgestellt, dass das Arrhythmie-Risiko umso geringer ist, je mehr Kaffee man trinkt. Mit Mendelianischer Randomisierung hat man gesehen, dass es sich nicht mit dem Coffein erklären lässt. Kaffee scheint also in irgendeiner Weise schützend zu wirken.

Ich wünsche Ihnen für die Ferien und diese Zeit alles Gute. Vielleicht sind das einige Informationen, die sie bewegen, Ihr Ferienverhalten etwas zu verändern mit Fahrrad fahren, Kaffeetrinken und Genießen der Natur.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, kommen Sie gut und erholt wieder zurück

Ihr Stephan Martin
 

Kommentar

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