Quiz: Achtung, auch in Corona-Zeiten gibt es Herzinfarkte – reagieren Sie richtig und erkennen die vielfältigen Symptome?

Yasmine S. Ali

Interessenkonflikte

25. Februar 2021

Die körperlichen Untersuchungsbefunde beim Herzinfarkt können recht unterschiedlich ausfallen. Der eine Patient fühlt sich im Bett gut aufgehoben und hat normale Untersuchungsergebnisse, während ein anderer unter starken Schmerzen mit erheblicher Dyspnoe leidet und maschinell beatmet werden muss.

Bei Patienten mit einem akuten Hinterwandinfarkt und rechtsventrikulärer Beteiligung gelten gestaute Halsvenen allgemein als Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz. Eine solche gestörte rechtsventrikuläre Funktion zieht auch eine systemische venöse Hypertonie, eine Ödembildung und eine Hepatomegalie nach sich.

Im Allgemeinen ist der Blutdruck des Patienten anfangs erhöht (Hypertonie aufgrund einer peripheren arteriellen Vasokonstriktion infolge der adrenergen Reaktion auf Schmerz, die Angst und die ventrikuläre Dysfunktion). Manchmal wird auch eine Hypotonie beobachtet. Das deutet dann in der Regel entweder auf einen rechtsventrikulären Infarkt oder auf eine schwere linksventrikuläre Dysfunktion aufgrund eines großen Infarktgebietes oder eine beeinträchtigte globale Herzkontraktilität hin.

Zu Fieber kommt es meistens innerhalb von 24 bis 48 Stunden, wobei die Temperaturkurve gewöhnlich parallel mit den CK-Werten ansteigt. Ein definitiver Zusammenhang zwischen der linksventrikulären Funktion und den höchsten Werten bei der Körpertemperatur oder bei bestimmten Entzündungsmarkern lässt sich bisher nicht herstellen.

Bei Palpation kann man mitunter eine Lateralverschiebung des Herzspitzenstoßes, eine Dyskinesie, einen S4-Galopprhythmus und auskultatorisch ein leises S1-Geräusch feststellen. Diese Anzeichen weisen auf eine verminderte Kontraktilität des geschädigten linken Ventrikels hin. Eine paradoxe Aufspaltung von S2 kann auf einen Linksschenkelblock oder eine Verlängerung der Präejektionsperiode mit verzögertem Aortenschluss trotz verminderten Schlagvolumens verweisen.

Ein neues Mitralinsuffizienz-Geräusch (typischerweise holosystolisch in Apexnähe) deutet auf eine Dysfunktion oder Ruptur des Papillarmuskels oder eine Dilatation des Mitralklappen-Annulus hin. Das Geräusch kann jedoch auch bei einem erheblich verminderten Herzzeitvolumen vernehmbar sein.

Kommentar

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