Diskussion
Bei der infektiösen Endokarditis handelt es sich um eine Infektion der Herzinnenhaut durch Viren, Pilze oder Bakterien [1]. Die als „Vegetationen“ bezeichneten Läsionen sind ein Konglomerat aus Thrombozyten, Fibrin und Erregern, die zu Ulzerationen und Perforationen an den Herzklappen führen können [2].
In Deutschland liegt die Inzidenz der infektiösen Endokarditis bei schätzungsweise 3 pro 100.000 Einwohner [3]. Staphylococcus aureus gilt als häufigster Erreger bei i.v.-Drogenabhängigen (bakterielle Endokarditis). Streptokokken und Enterokokken folgen in der Häufigkeit nach [4].
Die Patientin in diesem Fall hatte eine infektiöse Endokarditis, die zu einem septischen Schock mit ARDS und DIC führte. Obwohl die Liste der Differenzialdiagnosen lang ist, weisen zahlreiche klinische Anzeichen in Richtung der infektiösen Endokarditis.
Die Krankheit kann sich akut, rasch progredient oder subakut bis chronisch mit Fieber und unspezifischen Symptomen entwickeln. Fieber ist nachweislich das häufigste Symptom mit bis zu 90% der Fälle. Es wird oft von Gewichtsverlust, Schüttelfrost und Appetitlosigkeit begleitet [5]. Weitere Symptome sind oft Atemnot, Husten, Nachtschweiß, Kopfschmerzen und Myalgien. Darüber hinaus lassen sich bei etwa 85% der Betroffenen Herzgeräusche auskultieren [5].
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Diesen Artikel so zitieren: Fall: Verwahrlost und nicht ansprechbar – Frau wurde mit Zettel um den Hals vor Klinik abgesetzt – können Sie sie retten? - Medscape - 18. Jan 2021.
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