Immer teurer, aber weiterhin beliebt bei Ärzten: Die eigene (Hausarzt-)Praxis kostet im Schnitt 160.000 Euro

Presseagentur Gesundheit (pag)

Interessenkonflikte

13. Januar 2021

Durchschnittlich 160.000 Euro zahlen Hausärzte für die Übernahme einer Einzelpraxis. Ein neuer Höchstwert, wie aus einer Erhebung der deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und dem Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi) für die Jahre 2018 und 2019 hervorgeht [1].

Eine Hausarztpraxis kostet bis zu einer halben Million

Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt etwa 102.000 Euro, hinzu kommen Investitionskosten für medizinisch-technische Geräte, IT sowie Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen in Höhe von 57.000 Euro.

Man beobachte seit Jahren eine große Spreizung bei den Kaufpreisen, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank. „So werden beispielsweise für hausärztliche Praxen Preise von bis zu einer halben Million gezahlt. Es kommt aber auch vor, dass sie verschenkt oder nur zum symbolischen Preis übergeben werden.“ Generell seien Existenzgründer aber immer häufiger bereit, mehr zu investieren.

Die Übernahme einer bestehenden Praxis ist für 55% weiterhin der beliebteste Weg, um sich als Arzt niederzulassen. Die Überführung einer Einzelpraxis in eine Berufsausübungsgemeinschaft ist mit einem Investitionsvolumen von 105.000 Euro die günstigste Option. „Dies ist nicht verwunderlich, denn bei dieser Art von Kooperation muss sich der neu in die Praxis hinzutretende Arzt erst einen eigenen Patientenstamm aufbauen“, so Zehnich. Eine Neugründung ist am teuersten, hier fallen Investitionen in Höhe von 178.000 Euro an.

Immer mehr Ärztinnen gründen

Die Zahl der Existenzgründerinnen nimmt weiter zu. Insgesamt stehen hinter 60% der Gründungen Ärztinnen. Frauen entscheiden sich häufiger für die Einzelpraxis als Niederlassungsform (64%) als ihre männlichen Kollegen (55%). „Häufig beobachten wir, dass Frauen gerne allein und mit kleinen Praxen starten“, so Zehnich.

 
Häufig beobachten wir, dass Frauen gerne allein und mit kleinen Praxen starten. Daniel Zehnich
 

Perspektivisch habe man auch hier die Möglichkeit mit bis zu 3 angestellten Ärzten zu arbeiten. Dadurch lasse sich die Abwesenheitsvertretung einfacher gestalten, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de .

 

Kommentar

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