Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gibt als durchschnittliche Häufigkeit anaphylaktischer Reaktionen nach der Verabreichung von Impfstoffen in Deutschland 0,4 bis 11,8 pro 1 Million Impfstoffdosen an. Das gilt für alle zugelassenen Vakzine, unabhängig von der Indikation. Laut Zahlen aus den USA zufolge sind es speziell bei mRNA-Vakzinen gegen COVID-19 etwa 10 Fälle pro 1 Million verabreichter Impfdosen.
Derzeit sieht das PEI kein generell erhöhtes Impfrisiko bei Patienten mit Asthma, Neurodermitis, Rhinokonjunktivitis und ähnlichen Erkrankungen des atopisch-allergischen Formenkreises, bezogen auf die 2 bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffe. Trotzdem sollten Ärzte Vorsichtsmaßnahmen treffen:
Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs sollten sie Allergien, auch gegen Kosmetika, abfragen.
Bei bekannten Allergien gegenüber Inhaltsstoffen der Vakzine ist von der Impfung abzusehen.
Sind aus der Vorgeschichte stärkere Reaktionen nach Impfungen bekannt, sollten Patienten 30 Minuten nachbeobachtet werden.
Bei Nahrungsmittel- oder Insektengiftallergien, Inhalationsallergien oder Unverträglichkeiten gegen orale Medikamente kann die Impfung jedoch durchgeführt werden.
Ist eine anaphylaktische Reaktion nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis aufgetreten, sollte die 2. Impfstoffdosis nicht gegeben werden.
Eine Notfallausrüstung ist in allen Impfzentren vorhanden.
Stand: 15. Februar 2021
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Diesen Artikel so zitieren: Aktuelle Studienlage: 11 FAQs zur Corona-Impfung – damit Sie Ihre Patienten nach dem neuesten Stand beraten können - Medscape - 17. Feb 2021.
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