Pädiatrische Allergologen empfehlen: Influenza-Impfung auch für Kinder mit Asthma

Andrea Hertlein

Interessenkonflikte

4. November 2020

Allergiekranke Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale sollten rechtzeitig gegen die saisonale Influenza geimpft werden. Damit erinnert die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPAU) an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Eine Hühnereiallergie ist dabei in der Regel kein Hindernis.

Laut STIKO ist die jährliche Grippeimpfung auch in der COVID-19-Pandemie nicht für alle Personen, sondern für solche mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe vorgesehen. Dazu gehören auch allergiekranke Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Krankheit der Atmungsorgane, auch mit einem Asthma bronchiale, heißt es in einer Mitteilung der Fachgesellschaft GPAU [1]. Eine Pollen-Allergie der Atemwege sei dabei keine Kontraindikation für eine Influenza-Impfung.

Kinder, die zuvor noch nicht gegen saisonale Influenza geimpft wurden, sollten frühestens nach 4 Wochen eine 2. Dosis erhalten.

Was tun bei Allergie gegen Hühnereiweiß?

Da die meisten Influenza-Vakzine Hühnereiweiß enthalten, gelten für Personen mit einer Hühnereiweiß-Allergie einige Besonderheiten, erinnert die Fachgesellschaft. Personen, die nur mit leichten Symptomen auf den Konsum von Hühnereiweiß reagieren, können mit allen zugelassenen Influenza-Impfstoffen geimpft werden.

Bei Personen, bei denen eine ärztlich diagnostizierte schwere Allergie gegen Hühnereiweiß vorliegt, ist laut STIKO die Indikation zur Impfung mit Hühnerei-basierten Influenzaimpfstoffen streng zu stellen. Diese Personen benötigen eine Überwachung nach der Impfung mit der Möglichkeit der Behandlung einer möglicherweise auftretenden anaphylaktischen Reaktion.

Es sei der GPAU zufolge inzwischen aber auch ein hühnereiweißfreier, also in Zellkulturen hergestellter Influenzaimpfstoff verfügbar, der ab 9 Jahren zugelassen ist.

Risikogruppen rechtzeitig impfen

Für Deutschland wurden in diesem Jahr 26 Millionen Impfdosen geordert. „Das hört sich zunächst viel an“, so die Fachgesellschaft. Da die Bereitschaft zur Impfung in der Corona-Pandemie jedoch gestiegen ist, könnten die Impfdosen bald aufgebraucht sein. Es sei daher wichtig, dass die Risikogruppen rechtzeitig in möglichst großem Umfang geimpft werden.

Die beste Zeit für eine Impfung liegt laut GPAU in den Monaten Oktober und November. Bis das Immunsystem einen Schutz aufgebaut hat, vergehen nach der Impfung noch einmal 2 Wochen.

Die Fachgesellschaft weist außerdem darauf hin, dass Geimpfte nicht nur sich selbst schützen, sondern auch indirekt ihre Eltern und Großeltern: „Diese wiederum haben ein hohes Erkrankungsrisiko an COVID-19 und dürfen nicht noch gleichzeitig an einer schweren Grippe erkranken.“

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de

 

Kommentar

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