Symptome des RLS
Das RLS ist eine neurologische Bewegungsstörung der Gliedmaßen, die häufig mit Schlafstörungen einhergeht. Patienten mit RLS haben typischerweise Schwierigkeiten, ihre Symptome zu beschreiben. Die diagnostischen Kriterien der International RLS Study Group (IRLSSG) lauten:
Bewegungsdrang in den Beinen, der meist, aber nicht immer, von unangenehmen Missempfindungen in den Beinen begleitet oder subjektiv verursacht wird
Der Bewegungsdrang und die Missempfindungen beginnen oder verschlechtern sich während Ruhe- oder Inaktivitätsperioden, wie z.B. im Liegen oder Sitzen.
Der Bewegungsdrang und die Missempfindungen bessern sich teilweise oder komplett und zumindest für die Dauer der Aktivität durch Bewegungen wie Gehen oder Dehnen.
Der Bewegungsdrang und die Missempfindungen treten nur abends oder nachts auf oder verschlechtern sich tagsüber.
Die Beschwerden können keiner anderen medizinischen Ursache zugeordnet werden (z. B. Myalgien, Venenstau, Beinödeme, Arthritiden, Beinkrämpfe, lagerungsbedingt, habituelle Fußbewegungen).
Die Diagnose des RLS basiert in erster Linie auf der klinischen Vorgeschichte. Die meisten RLS-Patienten haben periodische Beinbewegungen im Schlaf (PLMS). Diese sind durch eine unfreiwillige, kräftige Dorsalflexion des Fußes gekennzeichnet, die 0,5–5 s andauert und während des Schlafes alle 20–40 s auftritt. Die in der Polysomnografie festgestellten PLMS allein rechtfertigen noch keine Behandlung. Eine Behandlung der PLMS sollte jedoch in Betracht gezogen werden, wenn sie häufig zum Erwachen führt.
Diagnostik
Ein RLS kann bei Kindern schwierig zu diagnostizieren sein, vor allem wenn sie noch jünger sind. Für die definitive Diagnose müssen die Patienten die diagnostischen Kriterien bestätigen können und in der Lage sein, die Symptome in den Beinen in ihren eigenen Worten zu beschreiben. Alternativ müssen sie die diagnostischen Kriterien sowie Schlafstörungen aufweisen, ein Geschwisterkind oder Elternteil mit RLS haben sowie einen polysomnografischen PLMS-Index von mindestens 5 aufweisen. Diese strengen Kriterien sollen dabei helfen, eine Überdiagnose des RLS bei Kindern zu verhindern.
Alle Patienten mit RLS-Symptomen sollten auf einen Eisenmangel hin untersucht werden. Dabei muss zumindest der Ferritinspiegel bestimmt werden. Ein vollständiges Eisenprofil, das Eisenspiegel, Ferritin, Transferrinsättigung und die totale Eisenbindungskapazität umfasst, wäre geeigneter, da der Ferritinspiegel bei einer akuten Entzündung falsch hoch sein kann.
Bei Patienten mit leichten oder sporadisch auftretenden Symptomen oder bei Patienten ohne signifikante Beeinträchtigung ist eine Behandlung des RLS möglicherweise nicht notwendig. Die Behandlung sollte auf die spezifischen Symptome des Patienten zugeschnitten sein und kann medikamentöse und auch andersartige Maßnahmen umfassen.
Therapie des RLS
Die medikamentöse Therapie des primären RLS ist weitgehend symptomatisch. Eine Heilung ist nur beim sekundären RLS möglich. Zur Behandlung werden unter anderem die folgenden Wirkstoffe eingesetzt:
Dopaminagonisten (z.B. Pramipexol, Ropinirol, Bromocriptin, Levodopa-Carbidopa, Rotigotin)
Benzodiazepine (z.B. Clonazepam)
Opioide (z.B. Codein)
Antikonvulsiva (z.B. Gabapentin, Pregabalin)
α2-Adrenozeptor-Agonist (z.B. Clonidin)
Eisensalz.
Folgende Medikamente verursachen oder verschlimmern bekanntermaßen die Symptome eines RLS:
antidopaminerge Medikamente (z. B. Neuroleptika)
Diphenhydramin
trizyklische Antidepressiva
SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)
SSNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer)
Alkohol
Koffein
Lithium
Betablocker.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Mehr als nur schlecht geschlafen – können Sie diese Schlafstörungen unterscheiden und richtig behandeln? - Medscape - 26. Okt 2020.
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