Quiz: Mehr als nur schlecht geschlafen – können Sie diese Schlafstörungen unterscheiden und richtig behandeln?

Helmi L. Lutsep, Zab Mosenifar, Stephen Soreff

Interessenkonflikte

26. Oktober 2020

Die Apnoe wird von der AASM als Unterbrechung des Luftstroms für mindestens 10 s definiert, sie kann aber auch 30 s oder noch länger dauern. Die Beschwerden infolge einer obstruktiven Schlafapnoe setzen im Allgemeinen schleichend ein und bestehen oft bereits jahrelang, bevor der Patient in dieser Hinsicht untersucht wird.

Die allgemeine körperliche Untersuchung ist bei Patienten mit OSA häufig normal. Allerdings sind eine Adipositas, ein vergrößerter Halsumfang und eine Hypertonie häufiger anzutreffen. Untersuchen Sie bei allen Patienten gründlich die oberen Atemwege, vor allem aber bei nicht adipösen Erwachsenen mit typischer OSA-Symptomatik.

Folgende Ergebnisse der körperlichen Untersuchung sind bei der OSA verbreitet:

  • Adipositas: BMI > 30

  • großer Halsumfang: > 43 cm bei Männern und > 37 cm bei Frauen

  • abnormaler (erhöhter) Mallampati-Score (subjektive Abschätzung des Verhältnisses von Mundhöhlenvolumen zu Zungenvolumen)

  • Verengung der seitlichen Atemwegswände: unabhängiger Prädiktor für eine OSA bei Männern, aber nicht bei Frauen

  • vergrößerte Mandeln

  • Retrognathie oder Mikrognathie

  • ausgeprägter Überbiss

  • hoher harter Gaumen

  • systemische arterielle Hypertonie

  • dekompensierte Herzinsuffizienz

  • pulmonale Hypertonie

  • Schlaganfall

  • metabolisches Syndrom

  • Diabetes mellitus Typ 2.

Folgende polysomnografischen Befunde sind bei einer OSA charakteristisch:

  • Apnoe-Phasen treten während der Aktivität der Atemmuskulatur auf.

  • Apnoe-Phasen gelten ab einer Dauer von 10 s als klinisch relevant.

  • Die Apnoe-Phasen treten am ehesten in den REM-Phasen auf. Bei manchen Patienten finden sie sich ausschließlich in diesen Phasen.

  • Bei manchen Patienten kommt es zu Kombinationen aus Apnoe und Hypopnoe.  Oder das eine oder andere tritt ausschließlich auf.

  • Auch gemischte Apnoeformen sind möglich.

  • Eine Schlafunterbrechung aufgrund von Arousals erfolgt am ehesten gegen Ende einer Apnoephase.

Eine OSA sollte umgehend diagnostiziert und behandelt werden. Bei einer leichten Apnoe steht ein breiteres Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, wohingegen bei mittelschwerer bis schwerer Apnoe eine nasale CPAP-Beatmung eingeleitet werden sollte.

Therapie

Allgemeine Maßnahmen wie Gewichtsabnahme, Vermeidung von Alkohol für 4–6 Stunden vor dem Schlafengehen sowie das Schlafen in Seitenlage statt in Bauch- oder Rückenlage sind wichtige Elemente einer konservativen, nicht chirurgischen Therapie.

Die AASM-Leitlinien für die Behandlung von Erwachsenen mit OSA empfehlen dringend die PAP-Anwendung. Diese sollte bei Patienten ohne signifikante Komorbidität entweder zu Hause als APAP oder im Schlaflabor durch CPAP-Titration eingeleitet werden. Für eine durchgehende OSA-Behandlung wird neben der CPAP- oder APAP-Titration bei Behandlungsbeginn unbedingt auch zu aufklärerischen Interventionen geraten.

Kommentar

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