Aus „gutem Hause“: Wie schon andere SGLT2-Inhibitoren bewährt sich nun auch Empagliflozin bei Herzinsuffizienz

Megan Brooks

Interessenkonflikte

5. August 2020

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und verminderter Ejektionsfraktion (HFrEF) mit und ohne Typ-2-Diabetes kann die Therapie mit 10 mg Empagliflozin zusätzlich zur Standard-Therapie das Risiko für kardiovaskulären Tod oder Hospitalisierung aufgrund von Herzschwäche signifikant senken. Das geht aus den Ergebnissen der EMPEROR-Reduced-Studie hervor.

Eli Lilly und Boehringer Ingelheim, Förderer der Studie, haben bisher allerdings keine detaillierten Ergebnisse dazu veröffentlich, sondern nur bekannt gegeben, dass die Studie ihren primären Endpunkt erreicht hat. Die Ergebnisse werden am 29. August 2020 auf dem virtuellen Kongress der European Society of Cardiology (ESC) präsentiert. Der Antrag auf Zulassung ist noch für dieses Jahr geplant.

Empagliflozin (Jardiance®) ist ein SGLT2-Inhibitor, der bislang zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt wird. Im letzten Jahr hat die DAPA-HF-Studie bereits für einen anderen SGLT2-Inhibitor, Dapagliflozin (Forxiga®), nachgewiesen, dass er substanziell das Risiko für kardiovaskulären Tod oder Hospitalisierung aufgrund von Herzschwäche bei Patienten mit HFrEF mit oder ohne Diabetes signifikant reduzieren kann. Die ließ einen möglichen Effekt der ganzen Substanzklasse vermuten.  Die US Food and Drug Administration (FDA) erteilte Dapagliflozun bei HFrEF im Mai 2020 die Zulassung.

„Die Ergebnisse der EMPEROR-Reduced-Studie legen nahe, dass SGLT2-Inhibitoren das Potenzial haben, zur neuen Standard-Therapie zu werden“ – dies für Patienten mit Herzschwäche, was eine „bedeutsamer Fortschritt zu gegenwärtig etablierten Therapien ist“, sagt Dr. Milton Packer, Vorstandsvorsitzender des EMPEROR-Programms und Forscher am Baylor University Medical Center in Dallas, USA, in einer Pressemitteilung [1]

 
Die Ergebnisse der EMPEROR-Reduced-Studie legen nahe, dass SGLT2-Inhibitoren das Potenzial haben, zur neuen Standard-Therapie zu werden. Dr. Milton Packer
 

In der EMPEROR-Reduced-Studie gab es keine neuen bislang unbekannten Sicherheitsbedenken zu Empagliflozin. EMPEROR-Reduced ist eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Empagliflozin an 3.730 Patienten mit HFrEF mit und ohne Diabetes untersucht hat. Der primäre Endpunkt war die Zeit bis zum ersten Ereignis – entweder kardiovaskulär bedingter Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz.

Eine zweite Studie, EMPEROR-Preserved, untersucht den Effekt von Empagliflozin auf kardiovaskuläre Todesfälle oder Hospitalisierung bei rund 6.000 Erwachsenen mit Herzinsuffizienz und erhaltener Auswurfleistung. Sie hat den gleichen primären Endpunkt wie EMPEROR-Reduced. Die Ergebnisse werden nächstes Jahr erwartet.

Dieser Artikel wurde von Bettina Micka aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert. 

 

Kommentar

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