Quiz: Das Kawasaki-Syndrom – eine COVID-19-Gefahr für Kinder. Würden Sie es erkennen? 

David J. Cennimo

Interessenkonflikte

27. Juli 2020

 

Das Hauptziel der Behandlung des Kawasaki-Syndroms ist die Verhinderung von Koronar-Aneurysmen und anderen kardialen Komplikationen. Die Säulen der Therapie sind die IVIG- und die ASS-Gabe. Alle Betroffenen werden für die IVIG-Gabe, die Echokardiografie, die Einleitung einer ASS-Behandlung sowie zum Monitoring während der Fieberphase stationär aufgenommen.

Die AHA-Leitlinien sehen zur Erstbehandlung von Patienten mit Kawasaki-Syndrom Folgendes vor:

  • Patienten, welche die Kriterien für das Kawasaki-Syndrom vollständig oder teilweise erfüllen, sollten innerhalb von 10 Tagen nach Krankheitsbeginn, jedoch zumindest so bald wie möglich nach der Diagnose mit hochdosiertem IVIG behandelt werden (2 g/kg einmalig per Infusion).

  • Die IVIG-Gabe an Kinder ist auch nach dem 10. Erkrankungstag (wenn eine frühere Diagnose nicht gestellt werden konnte) noch sinnvoll, wenn sie entweder anhaltendes Fieber ohne andere Erklärung oder Koronararterienanomalien in Verbindung mit persistierenden Anzeichen einer systemischen Entzündung aufweisen, wie etwa erhöhte BSG- oder CRP-Werte (> 3 mg/dl).

  • Die Verabreichung von mittel- bis hochdosiertem ASS ist sinnvoll, bis der Patient fieberfrei ist, obwohl es keine Evidenzen dafür gibt, dass dadurch die Entwicklung eines Koronaraneurysmas unwahrscheinlicher wird.

  • Die IVIG-Gabe sollte im Allgemeinen nicht über den 10. Krankheitstag hinaus fortgesetzt werden, wenn kein Fieber, keine signifikante Erhöhung der Entzündungsmarker und keine Anomalien an den Koronararterien vorliegen.

  • Eine IVIG-Therapie führt zu einer Beschleunigung der BSG und sollte daher nicht zur Beurteilung eines Ansprechens auf die Behandlung herangezogen werden. Eine anhaltend hohe BSG allein kann nicht als Zeichen einer IVIG-Resistenz gedeutet werden.

Das RCPCH empfiehlt in einer Stellungnahme zum potenziell mit COVID-19 assoziierten, Kawasaki-ähnlichen Entzündungssyndrom bei Kindern folgende Behandlung:

  • Bei leichter bis mittelschwerer Erkrankung wird nur eine unterstützende Therapie empfohlen.

  • Wenn sich der klinische Zustand des Patienten verschlechtert oder er schwer erkrankt ist, sollte mit speziellen Teams die Verlegung auf eine pädiatrische Intensivstation besprochen werden.

  • Kandidaten für eine mögliche antivirale Therapie sollten nach Möglichkeit nur im Rahmen einer klinischen Studie verabreicht werden.

Dieser Artikel wurde von dem Arzt und Autor Markus Vieten aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.
 

Kommentar

3090D553-9492-4563-8681-AD288FA52ACE
Wir bitten darum, Diskussionen höflich und sachlich zu halten. Beiträge werden vor der Veröffentlichung nicht überprüft, jedoch werden Kommentare, die unsere Community-Regeln verletzen, gelöscht.

wird bearbeitet....