Quiz: Das Kawasaki-Syndrom – eine COVID-19-Gefahr für Kinder. Würden Sie es erkennen? 

David J. Cennimo

Interessenkonflikte

27. Juli 2020

Diagnose

Die AHA-Leitlinien fordern für die Diagnose des Kawasaki-Syndroms ein mindestens über 5 Tage anhaltendes Fieber und den Nachweis von wenigstens 4 der 5 klinischen Hauptmerkmale. Beim Vorliegen von 4 oder mehr klinischen Hauptmerkmalen, vor allem bei Rötung und Schwellung der Hände und Füße, kann die Diagnose auch mit einem seit 4 Tagen bestehenden Fieber gestellt werden. Erfahrene Kliniker, die viele Patienten mit der Kawasaki-Krankheit behandelt haben, können jedoch in seltenen Fällen die Diagnose mit 3 Tagen Fieber stellen.

Die 5 wichtigsten klinischen Merkmale sind:

  1. erythematöse und aufgeplatzte Lippen, Himbeerzunge und/oder Erythem der Mund- und Rachenschleimhaut

  2. beidseitige bulbär-konjunktivale Injektionen ohne Exsudat

  3. makulopapulöser Ausschlag, diffuse Erythrodermie oder ähnlich einem Erythema multiforme

  4. Erythem und Ödeme der Hände und Füße in der akuten Phase und/oder periunguale Desquamation in der subakuten Phase

  5. zervikale Lymphadenopathie (≥ 1,5 cm Durchmesser), meist unilateral.

In den Leitlinien wird darauf hingewiesen, dass eine sorgfältige Anamnese ein oder mehrere klinische Hauptmerkmale auch nachträglich herausfinden kann, auch wenn sie zum Zeitpunkt der Präsentation wieder verschwunden sein sollten. Weitere klinische Befunde sind:

  • kardiovaskulär: Myokarditis, Perikarditis, Klappeninsuffizienz, Schock, Anomalien der Koronararterien, Aneurysmen mittelgroßer nicht koronarer Arterien; periphere Gangrän, vergrößerte Aortenwurzel

  • respiratorisch: peribronchiale und interstitielle Infiltrate im Röntgen-Thorax, Knoten in der Lunge

  • muskuloskelettal: Arthritis, Arthralgie (Pleozytose der Gelenkflüssigkeit)

  • gastrointestinal: Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen; Hepatitis, Gelbsucht, Gallenblasenhydrops, Pankreatitis

  • neurologisch/psychisch: extreme Reizbarkeit, aseptische Meningitis (Pleozytose im Liquor), Fazialisparese, Schallempfindungsschwerhörigkeit

  • urogenital: Urethritis/Meatitis, Hydrozele

  • andere: schuppender Hautausschlag in der Leiste, retropharyngeale Phlegmone, anteriore Uveitis bei der Spaltlampenuntersuchung, Erythem und Induration der Tuberkulose-Impfstelle

Verschiedene Berichte beschreiben ein neuartiges entzündliches Syndrom bei Kindern, bei dem möglicherweise ein Zusammenhang mit COVID-19 besteht. Die Kinder weisen Merkmale auf, die dem eines atypischen Kawasaki-Syndroms, eines Kawasaki-Schocksyndroms oder einem toxischen Schock-Syndrom ähneln. Die Betroffenen zeigen anhaltendes Fieber, Hautausschlag, Bindehautentzündung, periphere Ödeme, Schmerzen in den Extremitäten und gastrointestinale Symptome.

Kommentar

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