Eine leichte, lokal begrenzte symptomatische Phlegmone ohne Anzeichen einer systemischen Beteiligung kann ambulant behandelt werden.
Eine Gesichtsphlegmone mit odontogenem Ursprung erfordert die Zahnextraktion oder eine Wurzelbehandlung sowie eine Antibiotikatherapie.
Das Hochlagern von Gliedmaßen, die von einer Phlegmone betroffen sind, beschleunigt den Rückgang der Schwellung. Kühle, sterile Salzwickel können zur Ableitung von putridem Ausfluss aus offenen Läsionen eingesetzt werden. Über die Behandlungsdauer einer Phlegmone herrscht keine Einigkeit. Im Allgemeinen ist bei der Phlegmonetherapie Folgendes zu beachten:
Eine vorübergehende Zunahme des Erythems am ersten Behandlungstag ist häufig und entsteht durch die Entzündungsreaktion auf die antibiosebedingte Zelllyse.
Der Patient sollte kurzfristig erneut untersucht und kontrolliert werden (idealerweise innerhalb von 48 bis 72 Stunden), um den Fortgang der Genesung sicherzustellen.
Bei einem nur langsamen Ansprechen auf die Therapie müssen die Antibiotika unter Umständen solange weitergegeben werden, bis die Entzündung abgeklungen ist. Geht die Infektion nach der ambulanten Therapie nicht zurück, muss ausgeschlossen werden, dass eine Antibiotikaresistenz oder eine schwerere Infektion vorliegt. Außerdem sollte die Diagnose hinterfragt werden.
Die Entwicklung von Allgemeinsymptomen sollte zu einer Neubewertung der Situation mit möglicherweise stationärer Fortsetzung der Therapie führen.
Eine Hypotonie und eine Tachykardie im Rahmen einer Phlegmone sind Anzeichen einer systemischen Beteiligung und rechtfertigen die engmaschige Überwachung des Patienten.
Dieser Artikel wurde von dem Arzt und Autor Markus Vieten aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.
Medscape Nachrichten © 2020
Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Gefährliche Entzündungen – wann und wie müssen Sie diese Phlegmone behandeln? - Medscape - 12. Mär 2020.
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