Streptokokken-Spezies sind die häufigsten Erreger des Erysipels und der diffusen Phlegmone oder der nicht eitrigen Phlegmone, für die keine definierte Eintrittspforte gefunden wird.
Staphylococcus aureus ist der häufigste Erreger der eitrigen Phlegmone, die mit Furunkeln, Karbunkeln oder Abszessen verbunden ist. Bei normaler Immunlage sind die häufigsten Erreger Gruppe-A-Streptokokken und S. aureus.
Eine Phlegmone mit Gruppe-B-Streptokokken sieht man bei Kindern unter 6 Monaten, deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Sie kann auch bei Erwachsenen mit Diabetes, Lebererkrankungen oder anderen Vorerkrankungen auftreten. Kinder mit Phlegmone können sich auch mit einer Sepsis präsentieren.
Eine livide Verfärbung mit Blasenbildung weist auf eine ernstere oder systemische Infektion mit Organismen wie Vibrio vulnificus oder Streptococcus pneumoniae hin.
Bei immungeschwächten Personen kann eine Phlegmone auch von anderen, eher unüblichen Erregern verursacht sein wie z.B. gramnegativen Stäbchen (z.B. Pseudomonas, Proteus, Serratia, Enterobacter, Citrobacter), Anaerobiern und andere (z.B. Helicobacter cinaedi, Fusarium spp). Obwohl Pilze (z.B. Cryptococcus) und auch das Herpes-simplex-Virus ebenfalls eine Phlegmone verursachen können, sind solche Fälle selten. Mykobakterielle Infektionen können sich auch als Phlegmone manifestieren.
Pneumokokken können eine besonders bösartige Phlegmonenform verursachen, bei der es häufig zu Gewebsnekrosen, Eiterungen und zum Übertritt in den Blutkreislauf kommt.
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Diesen Artikel so zitieren: Quiz: Gefährliche Entzündungen – wann und wie müssen Sie diese Phlegmone behandeln? - Medscape - 12. Mär 2020.
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