Viel ungedeckter medizinischer Bedarf bei Major Depressionen – kann Psilocybin aus „Magic Mushrooms“ die Lücke schließen?

Megan Brooks

Interessenkonflikte

9. Dezember 2019

Psilocybin soll in den USA bei Major Depressionen (Major Depressive Disorder, MDD) schneller erforscht werden. Die US Food and Drug Administration (FDA) hat dem Usona Institute dafür den Status „Breakthrough Therapy“ (therapeutischer Durchbrich) zuerkannt [1].

Schon im Oktober 2018 hatte die FDA Compass Pathways grünes Licht gegeben, um die Sicherheit und Wirksamkeit einer Psilocybin-unterstützten Therapie bei behandlungsresistenten Depressionen zu testen (wie  Medscape  berichtete).

 
Die Ergebnisse früherer Studien zeigen deutlich das bemerkenswerte Potenzial von Psilocybin zur Behandlung von MDD-Patienten Dr. Charles Raison
 

„Die Ergebnisse früherer Studien zeigen deutlich das bemerkenswerte Potenzial von Psilocybin zur Behandlung von MDD-Patienten, das Usona nun in eigenen klinischen Studien bestätigen will“, wird Dr. Charles Raison, Usonas Direktor für klinische und translationale Forschung, in einer Pressemitteilung zitiert. Das Usona Institute ist eine gemeinnützige medizinische Forschungsorganisation, die präklinische und klinische Forschung durchführt und unterstützt. Wissenschaftler wollen Verständnis und die Kenntnisse für die therapeutischen Wirkungen von Psilocybin und anderen bewusstseinserweiternden Medikamenten zu fördern.

Major Depression: Großer Bedarf an Therapien

„Wirklich bahnbrechend ist die Bewertung der FDA, dass MDD, und nicht nur die viel kleinere Population mit behandlungsresistenten Depressionen, einen ungedeckten medizinischen Bedarf hat und dass die verfügbaren Daten darauf hindeuten, dass Psilocybin eine wesentliche klinische Verbesserung gegenüber den bisherigen Therapien bieten kann“, sagt Raison.

Mehr als 17 Millionen Menschen in den USA leiden an einer Major Depression. Durch die Kennzeichnung als Breakthrough-Therapie wird anerkannt, dass Psilocybin möglicherweise eine klinisch signifikante Verbesserung gegenüber bestehenden Therapien bieten kann.

Der neue Status, den die FDA Psilocybin zugebilligt hat, folgt auf den kürzlichen Start einer klinischen Phase-2-Studie von Usona (PSIL201), die rund 80 Patienten an 7 Studienzentren in den USA rekrutieren soll. Ziel ist, die Sicherheit und Wirksamkeit einer Einzeldosis Psilocybin im Vergleich zu Placebo bei Patienten im Alter von 21 bis 65 Jahren mit MDD untersuchen.

Derzeit rekrutieren schon 2 der Studienzentren Patienten, die anderen sollen bis zum ersten Quartal 2020 aktiv werden. Usona schätzt, dass die Studie bis Anfang 2021 abgeschlossen sein könnte.

Weitere Informationen zur Studie sind online verfügbar.

Dieser Artikel wurde von Sonja Böhm aus www.medscape.com übersetzt und adaptiert.
 

Kommentar

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