1.300 Fälle von Lungenschäden durch E-Zigaretten und 26 Tote in USA heizen Diskussion um Vaping auch in Deutschland an

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

16. Oktober 2019

Die Zahl der Lungenschädigungen und Todesfälle in den USA, die unter dem Verdacht stehen, mit E-Zigaretten bzw. Vaping-Produkten in Zusammenhang zu stehen, steigt weiter. Dies vor dem Hintergrund, dass bislang der Konsum von E-Zigaretten als weniger schädlich galt als herkömmliche Zigaretten – und die Verdampfer sogar als Methode zur Rauchentwöhnung diskutiert werden. Aber: Noch immer ist nicht wirklich geklärt, was die Ursache der Lungenschäden und Todesfälle ist.

Die Centers for Disease Control (CDC) berichten in ihrem wöchentlichen Report vom 11. Oktober 2019 inzwischen von 1.299 Fällen von Lungenschädigungen, die mit Vaping in Zusammenhang stehen könnten (in der Vorwoche 1.080 Fälle) und von 26 bestätigten Todesfällen (in der Vorwoche 18) [1].

Und inzwischen gibt es sogar auch einen neuen Namen für das Phänomen: Die US-Bundesbehörde fasst die mit Vaping (Dampfen) assoziierten Lungenschäden unter dem Namen EVALI (E-cigarette, or Vaping, product use Associated Lung Injury) zusammen.

THC-haltige Produkte spielen wohl eine wichtige Rolle …

Wie die CDC mitteilen, hatten alle EVALI-Patienten E-Zigaretten oder Vaping-Produkte verwendet, meist um Tetrahydrocannabinol (THC)-haltige Produkte zu verdampfen: „Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass THC-haltige Produkte, besonders solche, die vom Schwarzmarkt oder aus anderen Quellen (z.B. von Freunden, Familienangehörigen, illegalen Händlern) stammen, mit den meisten Fällen in Verbindung stehen und eine wichtige Rolle bei dem Ausbruch spielen.“

„Die CDC empfiehlt Verbrauchern, keine E-Zigaretten und Vaping-Produkte zu verwenden, insbesondere nicht mit Zubereitungen, die THC enthalten ... und die im Straßenhandel gekauft wurden“, wird Dr. Anne Schuchat, stellvertretende Direktorin der CDC, vom New England Journal of Medicine zitiert.

 
Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass THC-haltige Produkte, … mit den meisten Fällen in Verbindung stehen und eine wichtige Rolle bei dem Ausbruch spielen. Centers for Disease Control
 

Auch die FDA fordert Verbraucher zur Vorsicht auf, vor allem wenn THC oder andere Substanzen, die auf der Straße gehandelt werden oder illegal hergestellt wurden, verdampft werden. Die Verbraucher sollen laut Behörde aber auch nicht von E-Zigaretten wieder zu herkömmlichen Zigaretten zurückkehren. Wer E-Zigaretten nutze, solle auf Symptome wie Husten, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen achten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen.

… doch bislang sind die Ursachen noch nicht identifiziert

Doch THC-haltige Produkte alleine sind wohl nicht die Ursache der Erkrankungen. Denn laut CDC berichten auch einige Patienten, ausschließlich Nikotin gedampft zu haben und viele Patienten gaben an, dass sie sowohl THC als auch nikotinhaltige Produkte konsumiert hatten. „Es kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass auch nikotinhaltige Produkte bei diesem Ausbruch eine Rolle spielen“, schreiben die CDC. Und rät daher auch von nikotin-haltigen Zigaretten und Vaping-Produkten ab.

Bei den bisherigen Fällen von Lungenschädigungen handelt es sich überwiegend um Männer (70%) und jüngere Menschen (80% unter 35 Jahre alt). Der Ausbruch ist auch nicht mehr auf die USA beschränkt: Ende September gab es einen ersten Fall in Kanada.

Viele Betroffene leiden an Husten, Atemnot und Brustschmerzen, häufig in Verbindung mit gastrointestinalen Problemen. In einigen Fällen war die Lunge der Erkrankten so stark geschädigt, dass sie künstlich beatmet werden mussten.

„Bislang haben die FDA und die CDC die Ursache oder die Ursachen der Lungenverletzungen noch nicht identifiziert. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass alle Patienten E-Zigaretten oder Vaping-Produkte verwendet haben“, teilen die CDC in ihrem aktuellen Report mit. Und weiter: „Der Ausbruch könnte mehr als eine Ursache haben, und viele verschiedene Stoffe und Produktquellen werden noch untersucht.“

In Deutschland sind nach wie vor bislang keine Vaping-assoziierten Fälle von Lungenschädigungen wie in den USA aufgetreten. Allerdings gelten in der EU – wie berichtet – auch andere Zulassungsbestimmungen. In der EU sind solche Produkte besser reguliert, auch die Nikotinkonzentration in den E-Liquids liegt in der EU deutlich niedriger: bei maximal 1,7%, in den USA sind bis zu 5% erlaubt.

Akutes Problem in den USA – keine Risiken hier erkennbar

„Dass die Probleme innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums aufgetreten und vor allem junge Menschen betroffen sein sollen, spricht dafür, dass es sich um ein akutes Problem in den USA handelt und nicht etwa um langfristige Auswirkungen von E-Zigaretten“, meinte Frank Henkler-Stephani, Toxikologe beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Ende September gegenüber SpOn .

Bei der 2. Fachtagung „E-Zigaretten und ihre Bedeutung für Rauchentwöhnung“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS), an der Henkler-Stephani als Referent teilgenommen hatte, sagte er: „Es sind keine erhöhten Risiken für Produkte aus dem deutschen und dem europäischen Fachhandel erkennbar.“ Das bedeute aber nicht, „dass wir die E-Zigarette empfehlen“.

Der Toxikologe kritisierte die unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen an die Liquids. Während nikotinhaltige Liquids unter das strengere Tabakrecht fielen, gelte für nikotinfreie Liquids nur die weniger strenge CLP-Verordnung der EU. Für alle Liquids sollten die gleichen Qualitätsstandards und Regelungen zum Gesundheitsschutz gelten, so Henkler-Stephani.

Er sieht eine ganze Menge Klärungsbedarf: Was man an offiziellen Informationen aus den USA erhalte, sei kaum geeignet, weiterreichende Schlüsse zu ziehen. Die Lage werde zunehmend unübersichtlicher. Harmlos seien E-Zigaretten trotz der Vorteile im Vergleich zur Tabakzigarette nicht, so der Toxikologe. Pauschale Aussagen über E-Zigaretten seien schwierig, da es zwischen den Geräten erhebliche Unterschiede gebe.

Auch Henkler-Stephani warnte insbesondere vor Schwarzmarkt-Produkten, die gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten könnten. Doch auch Risiken durch im Fachhandel erhältliche leistungsstarke Verdampfer seien noch nicht ausreichend untersucht.

Experten-Diskussion: Taugen E-Zigaretten für Aufhörwillige?

In Deutschland ist mittlerweile eine Diskussion zwischen Experten entbrannt, inwieweit E-Zigaretten ein nützliches Hilfsmittel sind, um aufhörwillige Raucher in ihren Abstinenz-Bemühungen zu unterstützen. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) sieht in E-Zigaretten allgemein für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, kein geeignetes Hilfsmittel, betont sie.

Sie warnt vor E-Zigaretten und Vaping als Einstiegsdroge. „Die Industrie setzt bei der Werbung auf den Lifestyle-Faktor und spricht damit vor allem junge Leute an, für die E-Zigaretten ein niederschwelliges Einstiegsangebot in die Nikotinsucht darstellen“, warnt DGP-Präsident Prof. Dr. Michael Pfeifer in einer Stellungnahme. Auch aus Gründen des Jugendschutzes fordert Pfeifer daher ein vollständiges Werbeverbot für traditionelle Tabakprodukte und für E-Zigaretten.

Fundamentaler Unterschied zwischen E-Zigaretten und E-Joints

Dagegen verweist der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) auf einen „fundamentalen Unterschied zwischen herkömmlichen E-Zigaretten und illegalen E-Joints“. In einer Pressemitteilung wird Michael Dobrajc, Vorsitzender des VdeH, zitiert, es handle sich um 2 „gänzlich verschiedene“ Produkte: „E-Zigaretten bergen nicht dasselbe Risiko wie ‚E-Joints‘“.

Die bei uns im Fachhandel angebotenen E-Zigaretten und nikotinhaltigen Liquids unterlägen gesetzlichen Kontrollen und einer strengen Regulierung, für „E-Joints“ gelte das nicht. Aus Sicht des VdeH ist für die jüngsten Todesfälle der Einsatz zähflüssiger Streckmittel verantwortlich, die ausschließlich in THC-haltigen Ölen für „E-Joints“ Verwendung fänden. Die Vorkommnisse in den USA hätten nichts mit den hier vertriebenen regulären E-Zigaretten zu tun. Der Verband verweist zudem auf die geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakrauch.

Deutlich weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Zigaretten?

Dem widerspricht allerdings die DGP. Sie meint, die elektronischen Verdampfer stünden „fälschlicherweise im Ruf, deutlich weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Tabakzigaretten zu sein“. Verschwiegen werde, dass in Abhängigkeit vom E-Zigarettentyp und der Zusammensetzung des verwendeten Liquids durchaus schädliche Substanzen, darunter atemwegsreizende wie Propylenglykol, krebserzeugende wie Formaldehyd und gesundheitsschädigende Metalle wie Blei und Chrom – sowie Nikotin – inhaliert würden.

Eine Mitte September im JAMA erschienene Studie zeigt zudem, dass  amerikanische E-Zigaretten mit Aromastoffen wie Menthol oder Minze teilweise besorgniserregend hohe Konzentrationen des potenziell kanzerogenen Stoffes Pulegon enthalten.

Jedoch ergab eine Studie unter Mitwirkung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Mai 2018, dass beim Verdampfen zumindest weniger karzinogene Substanzen als bei der Tabakverbrennung in herkömmlichen Zigaretten erzeugt werden. Die Forscher betonen aber auch, dass die gesundheitlichen Risiken auf längere Sicht gründlich erforscht werden sollten. „Die Vielzahl neuartiger Produkte auf dem Tabak- und Nikotinmarkt stellt die Risikobewertung vor völlig neue Herausforderungen“, so Prof. Dr. Reiner Wittkowski, Vizepräsident des BfR in einer Pressemitteilung zur Studie .

Laut einer im März 2019 erschienenen Studie im Journal of the American College of Cardiology (JACC) kann allerdings auch der Konsum von E-Zigaretten das Risiko für Herzerkrankungen und Depressionen erhöhen. Im Vergleich mit Nicht-Anwendern war bei Konsumenten von E-Zigaretten das Infarktrisiko um 34% erhöht, das KHK-Risiko um 25% und das Depressionsrisiko um 55%. Doch räumen die Forscher ein, dass das klassische Rauchen diese Risiken noch stärker steigere.

Für eine endgültige Beurteilung zu früh

„Nach aktueller Studienlage sind E-Zigaretten deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten“, meint auch Dr. Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Mons gegenüber SpOn . Studien zu den kurzfristigen Auswirkungen hätten beispielsweise gezeigt, dass sich der Zustand von COPD-Patienten besserte, nachdem sie auf E-Zigaretten umgestiegen waren.

Belegt sei auch, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen könnten. Für langjährige Raucher, die nicht von ihrer Sucht loskommen, könnten sie eine Alternative sein. „Ideal ist natürlich, ganz aufzuhören und gar nicht erst anzufangen.“

 
Die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abschätzen. Prof. Dr. Michael Pfeifer
 

Die Autoren einer Ende September erschienenen Studie im BMJ verweisen aber darauf, dass es noch zu früh sei, um zu beurteilen, ob die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Atemwege tatsächlich geringer sind als die von herkömmlichen Zigaretten. Weil sich Lungenkrebs oder COPD erst nach jahrzehntelangem chronischem Rauchen entwickelten, „werden die Auswirkungen des Konsums von E-Zigaretten erst Mitte dieses Jahrhunderts sichtbar werden“, schreiben sie.

Das hebt auch DGP-Präsident Pfeifer hervor: „Die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abschätzen. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen aber, dass von diesen Geräten eine beträchtliche Gesundheitsgefahr ausgeht. Daher ist es von der Zigarettenindustrie fahrlässig und unverantwortlich, E-Zigaretten als harmlose, moderne Alternative zu verkaufen“, so Pfeifer.

Nur der Wechsel in eine andere Sucht oder die Chance auf Rauchstopp?

Die European Respiratory Society (ERS) widerspricht in einer aktuellen Stellungnahme der Behauptung, E-Zigaretten hätten einen positiven Nutzen bei der Entwöhnung von Rauchern. Zwar habe eine Meta-Analyse zur Wirksamkeit von E-Zigaretten gezeigt, dass diese unter kontrollierten klinischen Bedingungen einen kurzfristigen positiven Entwöhnungseffekt zeigten.

 
Wer E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung empfiehlt, verkennt die Studienlage. Auch E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich und daher als Entwöhnungshilfe vollkommen ungeeignet. Prof. Dr. Tobias Welte
 

Langfristig und unter Real-Life-Bedingungen erschweren sie jedoch die Rauchabstinenz. „Wer E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung empfiehlt, verkennt die Studienlage. Auch E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich und daher als Entwöhnungshilfe vollkommen ungeeignet“, sagt Prof. Dr. Tobias Welte, Past-Präsident der ERS. „Der sinnvollste Weg, um dauerhaft ohne Nikotin auszukommen, sind strukturierte Entwöhnungsprogramme“, betont Welte.

Bei der 2. Fachtagung „E-Zigaretten und ihre Bedeutung für Rauchentwöhnung“ haben Forscher und Gesundheitsexperten allerdings eher auf mögliche gesundheitspolitische Chancen durch E-Zigaretten für den Rauchstopp hingewiesen. „Die Todesfälle in den USA sind bestürzend. Gleichwohl beobachten wir eine sehr undifferenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen. Denn Schuld tragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen spezielle Substanzen, mit denen die THC-Öle der ‚E-Joints‘ gestreckt wurden“, wird Tagungsveranstalter Prof. Dr. Heino Stöver, Suchtforscher an der FUAS, in einer Pressemitteilung zitiert.

Auch Stöver betonte, dass E-Zigaretten-Liquids in Deutschland einer strengen Regulierung unterlägen. Die Gefahr gehe vor allem von Flüssigkeiten und Geräten aus, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt würden. Aus seiner Sicht bietet die E-Zigarette große Chancen, denn sie ermögliche es vielen Rauchern von der klassischen Tabakzigarette loszukommen.

Wer von der herkömmlichen Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteige, ersetze lediglich eine Sucht durch eine andere, argumentiert dagegen die DGP. Zwar stuften einige Suchtforscher E-Zigaretten als praktisches Instrument zur Rauch- und Nikotinentwöhnung ein. In aktuellen Erhebungen habe sich ein langfristiger Nutzen der E-Zigaretten bei der Entwöhnung nicht belegen lassen, so die DGP.

Dass E-Zigaretten keinen Ausweg aus der Sucht bieten, hatte auch Prof. Dr. Stefan Andreas, Lungenfachklinik Immenhausen, beim DGP-Kongress in München argumentiert. Er verwies auf Daten, nach denen 80% der E-Zigarettenraucher, denen es gelungen war, auf Tabakzigaretten zu verzichten, auch nach einem Jahr noch regelmäßig E-Zigaretten inhalierten. Dagegen nutzten nur 9% derjenigen, die Nikotin-Pflaster verwendeten, diese Produkte ein Jahr später noch.

Drogenbeauftragte fordert Werbeverbot für alle Rauchprodukte

Im Übrigen ist Deutschland das einzige EU-Land, in dem Zigarettenhersteller für ihre Produkte nach wie vor werben dürfen. Ein Anlauf für ein Außenwerbeverbot war in der vergangenen Legislaturperiode an der CDU gescheitert. Das Kabinett stimmte 2016 zwar einem Entwurf zu, Tabakwerbung auf Plakatwänden und im Kino ab 2020 weitgehend zu verbieten, das Gesetz wurde aber nie beschlossen.

Nun hat sich aktuell aber – nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundeskanzlerin Angela Merkel auch die neue Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) für ein Verbot von Außenwerbung ausgesprochen: „Ich fordere ein Werbeverbot für alle Rauchprodukte – egal, ob herkömmliche Zigarette, E-Zigarette, Verdampfer oder Erhitzer, egal ob mit Tabak und Nikotin oder ohne“, sagte Ludwig den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) . Nötig sei bis zum Jahresende eine „klare Regelung, die keine Schlupflöcher lässt”.

Nikotinhaltige Liquids verursachen bei Mäusen Lungenkarzinome

Dass das Rauchen von E-Zigaretten Adenokarzinome der Lunge und Blasen-Hyperplasien bei Mäusen verursachen kann, zeigt jetzt eine Arbeit in Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Dabei wurden 85 Mäuse über 54 Wochen an 5 Tagen der Woche über 4 Stunden entweder dem Dampf aus nikotinhaltigen Liquids, dem Dampf aus Liquids ohne Nikotin oder der normalen Raumluft ausgesetzt.

9 der 40 Tiere (22,5 %), die nikotinhaltigem Dampf ausgesetzt waren, erkrankten an Lungenkrebs. Von den Mäusen, die dem Liquid ohne Nikotin ausgesetzt waren, erkrankte kein Tier und unter den Tieren, die Raumluft ausgesetzt waren, trat eine Erkrankung auf. Blasenkrebs fanden die Forscher zwar nicht, doch 23 der 40 Tiere, die Nikotindampf ausgesetzt waren (57,5%), entwickelten eine Urothel-Hyperplasie.

Für den Dampf aus nikotinhaltigen Liquids ermittelten die Studienautoren ein 4-fach erhöhtes Risiko, ein Lungenkarzinom zu entwickeln. Aufgrund des weiten Konfidenzintervalls (95% KI: 0,77- 24,14) kann aber ein statischer Zufall nicht ausgeschlossen werden.

Die Autoren weisen darauf hin, dass das Risiko von E-Zigaretten nicht mit dem von Tabakrauch gleichgesetzt werden sollte. „Unsere experimentellen Daten deuten aber darauf hin, dass diese Problematik in Zukunft eine eingehende Untersuchung erfordert.“

 

Kommentar

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